Meine Füße trugen mich ganz automatisch zu Charlies Haus.
Ich klingelte und Charles Mom öffnete die Tür. Ihr Blick als sie mich musterte blieb an meinen Haaren hängen.
"Äußerst interessant." Stellte sie in bitterem Tonfall fest. Claire Clarkson aka Charles Mom hielt mich schon immer für gewöhnlich, wenn nicht sogar verrückt. - Etwas was sie gar nicht gern sah. Ihr Blick sprach dann ungefähr folgende Sprache:
Was erdreistest du dich Bauerntrampel! Scher dich fort du Unhold!
Claire war eine hochgewachsene schlanke Frau, deren Gesichtszüge wie in Stein gemeißelt waren. Leider waren es keine schönen Gesichtszüge meiner Meinung nach. Jedenfalls passend trug sie immer pikfeine Kleidung und einen kurzen hellblonden Bob. Ihr gesamt Bild schrie förmlich nach Kontrolle und Perfektion.
Mit lauterer Stimme rief sie in den Hausflur hinein "Charles Maximilian Junior! Besuch für dich. Mach dich etwas zurecht, ja?"
Natürlich ignorierte Charlie die Ansagen seiner Mutter und lief mit einer Hand an seinem Handy in den Hausflur. "Wer ist es denn? " grummelte er ohne von seinem Handy auszuschauen.Ich räusperte mich. Und er schaute endlich auf.
"Jamie!" rief er erfreut aus und zog mich erstmal in eine kurze Umarmung, dann zog er mich ins Wohnzimmer. Bloß weg von seiner Mom. "Hab ich eine Verabredung verpasst? Entschuldige wegen meiner Mom, aber du kennst sie ja. Willst du etwas essen?" Ich schüttelte bloß den Kopf. Mit ausdrucksloser Miene stand ich vor ihm, unfähig irgendetwas zu sagen.
Charles merkte sofort, dass irgendwas nicht mit mir stimmte. Er legte die Stirn in seine auffallenden Falten und drückte mich bestimmt auf das Sofa. "Warte hier kurz! " ich nickte nur und langsam wurden meine Augen wässrig. Charlie ging um die Ecke, aber man hörte dennoch deutlich seine Stimme.
"Ja hi. Ähm hier hör mal... Nein. Ja. Was? Nein darum geht es gar nicht." Kurze Stille. Er telefonierte, ging mir dann ein Licht auf.
"Jetzt sei doch mal kurz still. Jamie ist bei mir, ich brauch deine Hilfe." Wieder stille. "Ja komm am besten sofort her."Keine zwei Minuten später klingelte es an der Tür und ohne jegliche Begrüßung oder sonstiges stürmte Lucie direkt ins Wohnzimmer.
Als sie mich sah zog sie mich erstmal direkt in eine Umarmung. " Was ist los, süße? Du weißt du kannst mir alles erzählen." Charlie hingegen setzte sich auf einen der Sessel und beobachtete uns nur still. Er war sichtlich überfordert.
"Ich..." begann ich. Lucie sah mich an "Tief durch atmen." gab sie ihren Kommentar ab. "Ichzieheum." Brachte ich ganz schnell hervor. "Was? " kam es verständnislos von Charlie. "Sie zieht um." Schock war aus Lucies Stimme heraus zu hören. Sie verstand mich auch wenn ich schnell sprach.
Ach mach dir nichts vor: sie versteht DICH, IMMER. ich werde sie furchtbar vermissen.
Charlie erstarrte. Lucie konnte sich nicht mehr zurück halten und ihre Augen begannen sich mit Tränen zu füllen. "Nicht weinen, Lucie. Nicht weinen." Ich umarmte sie ganz fest. " Wir werden doch jeden Tag schreiben und skypen." Jetzt konnte ich mich selbst nicht mehr zurück halten.
Guinness sprang auf das Sofa. Genau in diesem Moment kam Frau Clarkson um die Ecke. "Was ist denn hier los?! Und ist das da -" sie deutete anklagend mit ihrem Zeigefinger auf Guiness " ein Hund auf MEINEM Sofa? "
Charlie erwachte aus seiner Starre und Lucie und ich lösten uns aus unserer Umarmung. Guiness winselte. "Wisst ihr eigentlich wie schlecht solche Hundehaare aus dem Sofa raus gehen? Und wie teuer dieses Sofa war?! " polterte Kontrollfreak - Clarkson schon weiter.
Und es kam wie es kommen musste, wenn jemand Guinness anschrie... nun ja dann pinkelte er sich ein. In diesem Fall auf das Sofa.
Vier geschockte Augenpaare lagen auf Guiness. Ich schlug mir die Hand vor den Mund und dann musste ich bei dem Anblick von Frau Clarkson einfach loslachen.
Mein lachen steckte anscheinend auch Lucie an und zu guter Letzt sogar Charles. Frau Clarkson scheuchte uns aus dem Wohnzimmer und ich zog Guinness mit mir.
Zu dritt lagen wir dann mit Lachkrampf in Charlies Zimmer auf seinem riesigem Bett. Nachdem wir uns wieder einbekommen hatten beschlossen wir alte Fotos herauszukramen.
Und es kam wie es kommen musste: zum Schluss saßen wir alle 3 im Kreis auf dem Boden und klebten und bastelten ein kleines Fotoalbum.
Lucie wurde schon ganz rührselig, aber es machte uns allen Spaß. Wir lachten über verschiedene Fotos und am Abend waren wir fertig. Meine Freunde versprachen mit mir zu kommen und mit beim packen zu helfen.
Und so fand ich mich einige Minuten später im Hausflur wieder.
"Ich hab Hilfe zum Packen mitgebracht."
Meine Mom streckte ihren Kopf um die Ecke. Ihr besorgter Gesichtsausdruck wurde durch ein Lächeln ersetzt, als sie mich lächeln sah. Sie trat ganz hervor in ihren Armen hielt sie einen Umzugskarton.Charlie trat vor " Warten sie Misses Wilson, ich helfe Ihnen! " "Ach Charles, wie oft habe ich dir schon gesagt, dass du mich Emily nennen sollst. Ich fühle mich doch sonst so alt." Gespielt böse schaute Mom ihn strafend an.
Wir packten alle mit an. Lucie half mir mein Zimmer in Kisten zu packen. Bilderrahmen und Klamotten flogen hinein. "Nein auf keinen Fall! Das nimmst du nicht mit." Lucie hatte ein Teil meiner Schlafsachen entdeckt.
Es war ein übergroßes T- shirt mit der Aufschrift: Einhörner gibt es wirklich! "Das ist mein ganzer Stolz! Das kannst du doch nicht einfach wegschmeißen!" Empörte ich mich und schnappte mir das Tshirt. Lucie lachte nur kopfschüttelnd über mich.
Wir packten weiter und beluden den Lkw, der während meiner Abwesenheit vor unserem Haus geparkt hatte.
Na gut ein paar muskelbepackte Handwerker haben uns bei dem meisten Sachen geholfen.
Mit einem tiefen Seufzen ließen wir uns auf dem Boden nieder. Ich war vollkommen fertig. Den anderen schien es ähnlich zu gehen, völlig ausgelaugt lagen sie auf dem Boden. Guinness rannte von einem zum anderen, begeistert streicheleinheiten einkassieren zu können und gelegentlich Gesichter abschlecken zu können. Mit der Handykamera hielt ich diesen Moment fest.
----### Next Morning ###---
Ein großer flauschiger Pandabär lief auf mich zu. Er richtete sich auf und öffnete den Mund. Der Panda begann Peanut Butter Jelly von Galantis zu singen MIT Melodie.
Ich öffnete die Augen. Ein Traum. Nur ein Traum, singende Pandabären gab es nicht in echt. Leider.
Ich stellte den Wecker aus. 4 Uhr morgens - das ist doch unmenschlich! Ein Blick in den Spiegel verriet mir auch, dass mein Anblick auch unmenschlich war. Ich glich einem Zombie.
Meine wirren Haare passten wunderbar zu meinen Augenringen.Morgenmufflig ging ich ins Bad duschte und machte mich mit dem zeug, was mein Handgepäck hergab zurecht.
Eine Stunde und ein Frühstück später saßen wir im Auto. Moms Auto war nicht der Rede wert .Ich setzte mich auf den Beifahrersitz. Mia belegte die gesamte Rückbank und sie hüpfte freudig auf und ab. Wäre sie nicht meine kleine Schwester wäre meine Reaktion auf ihre nicht auszuhaltend gute Laune tötlich für sie ausgegangen.
Ich steckte mir die Kopfhörer in die Ohren und dann fuhren wir auch schon los - auf wieder sehen Edinburgh, auf wieder sehen zu hause.
Die Musik ertönte aus meinem Kopfhörern. Oxford hörst du uns schon kommen?---
Hello Readers,Was haltet ihr von diesem Kapitel?
Sind Charles und Lucie nicht wunderbare Freunde?
Momentan bin ich in den Ferien und kann vielleicht sogar jeden tag updaten. Aber ich kann leider nichts versprechen.
Ich hoffe das Kapitel gefällt euch.See you again.
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Redhead - Jamies Story
Teen FictionRote Haare. Rote Haare?! Zugegeben meine Mom war schon immer etwas verpeilt gewesen, aber das war definitiv ein neuer Highscore auf ihrer Skala. Meine Mom war Krankenschwester von Beruf, aber Friseurin aus Leidenschaft. Meine liebenswerte leicht v...