Kapitel 8 - Operation Richkid und Cookies

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Sie hielt in ihrer Bewegung inne.

Dann seufzte sie und strich sich mit einer Hand die Fransen aus den Augen. "Na gut, ich steh schon eine ganze Weile auf Miles und..."

woah halt mal stopp - der Miles von eben? Der sie kein bisschen verteidigt hat vor seinen Freunden?

"Du meinst das reiche affektierte Arschloch welchem wir in der Mensa begegnet sind? Der Miles?"

Ich hatte sie unterbrochen und schaute sie nun fragend an. "So würde ich ihn jetzt nicht beschreiben.. er ist mehr. Das ist doch alles nur Fassade. Immer mit einem Mädchen an jedem Finger und voll der Player. Das ist alles gar nicht er."

Sie klang ein wenig verärgert, aber zum Schluss hin einfach nur verträumt. Och Gottchen wie naiv dieses Mädchen war, so niedlich. Und vermutlich glaubte sie ihn auch noch ändern zu können. Aber so ernst wie sie schaute und es offensichtlich mit ihm auch meinte - da konnte man sich einfach nicht über sie lustig machen.

"Und er hat dich nach einem Date gefragt?" "Naja nicht direkt, aber er hat so Andeutungen gemacht..." jetzt stieg ihr eine leichte Röte ins Gesicht.

"Okay ich sag dir was du machen musst." Ich wollte ihr wirklich helfen. " Ich brauch deine Hilfe nicht! " gab sie pikiert von sich. "Hast du denn nicht Angst nur eines von den vielen Mädchen zu werden? Das willst du doch nicht oder?" Hastig schüttelte sie den Kopf und ich hatte ihre volle Aufmerksamkeit.

Während der gesamten Mathematik Stunde besprachen wir den Plan den wir, na gut ich liebevoll: Operation Richkid nannte.

Er bestand hauptsächlich darin ihn erstmal heiß auf sie zu machen und dann sollte er sich an ihr festbeißen, und sich die Zähne ausbeißen bis er um ein Date bettelt. Danach würden wir weiterschauen.

Herr Kunze dort vorne an der Tafel unterbrach uns einige Male, aber sind wir mal ehrlich : Mathe ist zwar schön, aber niemand braucht abgesehen von 1+1 später das was wir lernen in der echten Welt.

Die Kassiererin im Edeka wird nicht sagen: " Und bevor sie ihrem Einkauf erhalten können, berechnen sie mir das Volumen der Sonne und entscheiden Sie ob x in dem Graphen linear oder quadratisch verläuft."

Letztendlich setzte uns Herr Kunze auseinander. Er forderte Konzentration für sein Fach. Herr Kunze war ein Mensch der in seinem Fach total aufging, er trug so gar eine Mathe- Krawatte.

Wenn das mal nicht stylisch war *hust*. Jedenfalls wäre er als Lehrer sicher glücklich geworden, hätte es die Schüler nicht gegeben. Unsereins nervte Herr Kunze tierisch.

Das zumindest merkte man spätestens nach einem "Bingo!". Gabe in der Reihe neben hatte es laut in die Klasse geschrien.

"Verflucht!" Solche oder ähnliche Schimpfwörter hörte man von anderen Plätzen aus.

Stirnrunzelnd beugte ich mich zu den Leuten vor mir. "Wisst ihr was das hier sein soll?" Ein Mädchen mit Zahnspange drehte sich zu mir um. "Lehrerbingo.

Du schreibst Wörter auf die der Lehrer sagen wird deiner Meinung und tauschst sie dann mit anderen aus. Wer zuerst 3 untereinander oder nebeneinander hat muss Bingo sagen. Ist eine alte Tradition in Herr Kunzes Unterricht."

Eben genannter Herr Kunze drehte sich blitzartig um und schaute mit zusammen gekniffenen Augen durch die Klasse.

"Wer war das?!" Seine Stimme klang schon fast hysterisch. Der Arme dachte wohl er würde unter Wahnvorstellungen leiden.
Gabe der Scherzkeks und selbst ernannte Klassenclown meldete sich zu Wort. "Herr Kunze alles okay mit ihnen?"

mit dem Stirnrunzeln auf dem Gesicht spielte Gabe seine Rolle schon ziemlich perfekt. Aber als Gabi dann noch hinzufügte "Stimmt es, dass sie letztes Schuljahr die letzten Wochen nicht da waren, weil sie 'Stimmen' gehört haben? " wurden meine Augen kugelrund.

Herr Kunze war sichtlich unbehaglich zu Mute. "Nein,das ist bloß ein Gerücht, meine Frau hat ein Baby bekommen und ich habe mir für sie frei genommen." Stellte er klar.

Nach dieser Stunde könnte Herr Kunze die Klasse 10d anscheinend noch weniger leiden, was wir leider an der Menge der Hausaufgaben zu spüren bekamen.

In der nächsten Pause führten mich Gabe, Gabi und Linea durch die Schule. Sie zeigten mir die Sporthalle mit dem weitläufigen außen Sportplatz. Innen zeigten sie mir noch das Kunst Atelier von dem ich wirklich hin und weg war und wo man die Toiletten fand. Alles wichtige und nicht zu unterschätzende Dinge!

Zum Schluss machten wir halt in der Bibliothek. In der Mitte standen einige Tische und an den Seiten standen voll bepackte Regale. Die Regale waren so hoch, dass ich mir schon die Frage stellte wie ich an die oberen Bücher ran kommen sollte, aber dann entdeckte ich rollbare Leitern. Ich sah mich schon runterfallen. Mit Leitern stand ich auf Kriegsfuß.

Nach Spanisch wo ich ausnahmsweise glänzen konnte war das nächste Ziel das Mittagessen. Und dann wäre ich erlöst. Ja nur sechs Stunden - ihr könnt ruhig neidisch sein.

Meine Schritte wurden schneller als ich in Richtung Mensa lief. An der Tür drehte ich mich um und wartete auf die anderen. Keuchend kam Linea hinter mir zum stehen.

"Sag mal warum hast du es auf einmal so eilig? " brachte sie ein wenig kurzatmig hervor. Die Anderen stießen ebenfalls zu uns. Perfekt.

Mit den Worten "Das Essen ruft mich." Stieß ich schwungvoll die Tür zur Mensa auf.

Meine Augen suchten hungrig die Mensa ab und entdeckten das Buffet. Ziel gesichtet. Ich schnappte mir ein Tablett und einen Teller. Den Teller belud ich mit reichlich viel Nudeln und holte mir dann noch einen riesigen Schokocookie.

Das einzige was mich an Cookies störte waren diese Anzeigen im Internet. Gegen die handgebackenen richtig gut duftenden Cookies hatte ich natürlich nichts, was dachtet ihr denn bitte?

So bald ich an dem Tisch angekommen war aß ich auch schon los. Mein Teller wies schon eine Lücke auf als sie die anderen an den Tisch setzten. Gabe ließ sich neben mich fallen und klopfte eifrig mit seinem Besteck auf seinem Glas und Teller rum. Schlagzeuger.

Ein anderes Mädchen hatte sich zu uns an den Tisch mit gesetzt. Von den anderen wurde sie mehrmals mit Pam angesprochen. Ich schlussfolgerte daraus, dass sie wohl Pamela heißen müsste und so wie sie halb auf Liams Schoß saß wohl seine feste Freundin sein müsste.

Apropos Schoßsitzer. Der Tisch hinter uns wurde von den wohl beliebtesten hormongesteuerten Schimpansen der Schule besetzt. Miles hatte ein Mädchen auf dem Schoß, welches ihn fütterte.

Ich verzog meinen Mund - so ein verwöhnter Milchbubi. Ein Blick auf Linea verriet mir, dass sie so tat als würde sie es nichts angehen und zwang sich Lächeln auf die Lippen. Am liebsten hätte ich sie in den Arm genommen.

Aber nicht nur Miles hatte so ein schön anzusehendes Accessoir auf dem Schoß. Strank hatte eine abbekommen. Isaac konnte ich nirgendwo entdecken. "NOAH!" Man konnte Stöckelschuhe auf dem Boden hören bevor man sie sah.

Und was man sah verschlug einem den Atem.

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Heyy,

Na was denkt ihr konnte man so sehen?
Großes Dankeschön für die bisherigen Reads und ich bemühe mich weiterhin um tägliche Updates. Ich hoffe die Geschichte gefällt euch und ja Kommis wie immer erwünscht.

Alles liebe und macht euer Ding

Redhead - Jamies StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt