Handschellen und Maschinengewehre

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Alles drehte sich.
Mein Kopf schlug auf etwas Hartem auf und einen Moment lang sah ich nur schwarz.
Dann ließ ein markerschütternder Schrei mich erschaudern.

"Katniss?", fragte eine samtweiche und zugleich besorgte Stimme. "Katniss? Alles okay?"
Ich hörte Peeta zwar, war jedoch unfähig anzuworten.

Etwas weiter weg hörte ich eine andere Stimme, die sich leicht verwirrt und bestimmerisch anhörte.
"Auf den Boden und die Hände hinter den Kopf!"
Dann das entsichern einer Pistiole.
Oder war es ein Maschinengewehr?

Ich konnte es nicht sagen.
Vor meinen inneren Augen tanzten Sterne und mein Kopf dröhnte.
War ich tot?
Nein. Sterben fühlt sich bestimmt anders an.
Außerdem war Peeta bei mir.

Ich spürte seine Anwesenheit unwillkürlich neben mir.
Seinen Atem auf meiner Haut, der mir einen warmen Schauer über den Rücken liefen ließ.

"Peeta?", fragte ich mit leiser, zitternder Stimme.
"Katniss, du lebst!" Er strick mir durch die Haare und seine Hand ruhte auf meiner Wange.
"Ja. Denke schon.", meinte ich und war mir nun ziemlich sicher, das Gleichgewicht wieder gefunden zu haben.

Langsam öffnete ich die Augen und blickte in das warme blau von Peetas Augen.
"Was ist passiert?"
"Gale hat auf dich geschossen. Ich habe dich runter gezogen und du hast dir den Kopf angeschlagen.", meinte Peeta monoton.
Dann hob er mich unter den Achseln hoch und ich saß aufrecht, den Kopf an Peetas Brust gelehnt.

Erst jetzt sah ich, dass Gale ein paar Meter weiter auf dem Gras lag, die Hände hinterm Kopf und Pollux Gewehr an seinen Hinterkopf gedrückt.

"Erschießt ihn nicht", sagte ich nüchtern, ohne jedes Gefühl in der Stimme. "Das hat er nicht verdient."

Pollux nickte und Cressida ließ Handschellen aufschnappen.

"Töte mich!", schrie Gale und ich bekam Gänsehaut.
Diesen Satz hatte er schon mal zu mir gesagt. Damals im Krieg, als ihn die Friedenswächter festgenommen hatten.

"Nein, Gale.", antwortete ich. "Du bist nicht du selbst. Lass dich behandeln."

Mit diesen Worten fuhren die Handschellen um seine Gelenke und ich drehte mich zu Peeta um.
"Hilfst du mir hoch?", fragte ich leise.
Er nickte und ehe ich mich versah, stand ich auf zwei Beinen.

Doch mir war noch etwas schummerig, deswegen lehnte ich mich etwas an Peeta, der sofort einen Arm um mich legte.

"Missgeburt.", raunte mir Gale noch zu, als Pollux ihn wegzerrte.
Ich ließ mich davon nicht einschüchtern. Es war das Jägerwespengift, welches ihn so machte.

Peeta und ich gingen langsam aus dem Wald hinaus, seinen Arm immer noch an meiner Taille.

Nun war alles wieder gut. Alle Feinde besiegt. Gale, Snows Enkelin und Paylor.

Nur noch eins stand unserer Zukunft im wege.

Das Baby.

Verlorene Hoffnungen (Tribute von Panem FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt