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Emilie P.o.V

Der Regen klatschte an mein Fenster und weckte mich somit aus meinem gemütlichem Traum. Ich streckte mich und drehte mich um. Ich versuchte mich zu entspannen und noch etwas weiter zu schlafen.

Ich wachte etwa 10 Minuten später wieder durch ein lauten Krach auf. Ich setzte mich auf und zuckte zusammen als der nächste Donner durch mein geöffnetes Fenster krachte. Ich schlüpfte aus dem Bett und knallte mein Fenster zu, danach schnappte ich mir eine Jogginghose und ein Top. Ich zog dies an und band meine Haare zu einem unordentlichen Dutt zurück. Ich schlüpfte aus meiner Zimmertür und hüpfte die Treppe runter zur Küche, wo ich die Stimmen von meinem Vater und meinen Brüder vermutete. Ich betrat den Raum und in dem Moment beendeten mein Vater und meine Brüder ihr angeregtes Gespräch. Ok, komisch. ,,Guten Morgen Emilie.", lächelte mich meine Mutter an und drehte sich wieder zur Küchenspüle. Es war wie jeden Morgen eigentlich. Meine Mutter wusch ab und meine Brüder und mein Vater saßen am Tisch und unterhielten sich.

Ich setzte mich auf einen Stuhl und zog meine Füße an mich. ,,Redet ruhig weiter.", meinte ich. Er warf meinen Brüdern einen Blick zu den ich nicht deuten konnte. ,,Dein Verhalten von gestern wird Konsequenzen mit sich tragen.", begann mein Vater. ,,Kannst du nicht damit leben, dass ich dir die Wahrheit mal ins Gesicht gesagt habe?", fuhr ich ihn genervt an. ,,Aua, bist du dumm?", knurrte ich meinen Bruder an der mir gegen den Arm geschlagen hatte. ,,Du wirst heiraten Emilie.", sagte mein Vater und schaute mich dabei lange an. ,, Bit-te w-as?", stotterte ich verwirrt und dachte das ich mich verhört hätte. ,,Er und seine Familie kommen heute um 14 Uhr zu uns.", meinte mein Vater. ,,Sag mal spinnt ihr jetzt komplett?", fragte ich meinen Vater wütend, ,,Ihr könnt doch nicht einfach einen Mann für mich aussuchen." ,,Doch können wir, du bist doch immer noch unsere Tochter." ,,Tochter? Eure Tochter?!, Ich bin nicht eure Tochter, ich lebe hier nur weil ihr mich adoptiert habt, wenn ihr nicht währt wäre das ganze hier nie passiert." ,,Emilia, es reicht.",rief mein Vater aufgebracht. ,,Ich heiße nicht Emilia.",flüsterte ich gefährlich leise und begann zu zittern. ,,Ich diskutier das Thema nicht mit dir. Und ich nenne dich wie ich will.", knurrte mein Vater und schlug mit der Hand auf den Tisch. ,,Evelia hätte das alles nicht gewollt. Du vermisst sie? Ich schwöre dir bei Gott, wenn du mich noch einmal Emilia nennst. Siehst du mich nie wieder.", flüsterte ich ihm zu und ließ den Stuhl mit einem Knall nach hinten fallen. Ich stampfte die Treppe hoch und knallte mein Tür zu. Gleich darauf folgte ein lautes Donnergrollen, das nur zu gut zu meiner Stimmung passte. Ich drehte noch den Schlüssel im Schloss um, bevor ich mich auf mein Bett schmiss, in mein Kissen schrie und meinen Tränenden freien Lauf ließ.

13Uhr. Ich schaute in den Spiegel. Ich war frisch geduscht und hatte meine Haare geföhnt. Meine dunkelblaues Kleid strahlte mir entgegen. Ich zog es an und kombinierte es mit schwarzen hohen Sandaletten und einer schwarzen Bomberjacke. Um meine Lock zu verfeinern legte ich mir noch eine silberne dünn-zarte Halskette, weiße Perlenohrringe.

Ich schaute in den Spiegel.

Mit gestrafften Schultern, atmete ich noch einmal durch und drehte dann mein Schlüssel im Schloss wieder zurück, drückte die Tür auf und ging langsam die Treppe runter. In der Küche fand ich meine Mutter. Sie sah wunderschön aus. Sie trug ein süßes Sommerkleid mit Blumen, hatte weiße Sandalen dazu kombiniert und ihr Haare zu einem Dutt zurück gebunden. ,,Du siehst wunderschön aus Mum.", lächelte ich in die Stille. ,,Du auch Emilie.", antwortete meine Mum. Eine kleine Träne lief ihre Wange runter. Sie nahm meine Hände und schaut mich an. ,,Es tut mir so leid Schatz, ich hätte was unternehmen müssen ich-...", begann sie sich Vorwürfe zu machen, doch ich unterbrach sie. ,,Es ist nicht deine Schuld." ,,Doch ich hätte-..", versuchte sie es weiter. ,,Nein Mum. Du hättest nichts machen können, Dad hätte dir nicht zu gehört.", redete ich auf sie ein. Immer mehr Tränen liefen ihr die Wangen runter, ich nahm sie in den Arm. ,,Weißt du Mum, ich werde immer für dich da sein, dich unterstützen wenn du Hilfe brauchst und immer bei Probleme zuhören. Ich liebe dich Mum und du wirst niemals schuld sein. Das ist allein Dad.", flüsterte ich ihr ins Ohr während selbst mir Tränen der Wange runterkullern. ,,Oh Gott, ich dich auch Schatz. Ich dich auch." ,,Wir schaffen das. Ich schaffe das Mum.", lächelte ich sie aufmunternd an, nach dem wir uns aus der Umarmung gelöst hatten. ,,Du hast Recht Evelia hätte das nie gewollt.", flüsterte meine Mutter und verließ die Küche.

Ich half meiner Mutter beim Tisch decken und den Rest aufzuräumen. Es klingelte. ,,Hallo du musst Emilie sein.", lächelte mich eine Frau ungefähr Mitte 40 an und schüttelte meine Hand. ,,Ähm, ja die bin ich.", lächelte ich verwirrt zurück. ,,Schönen Guten Tag, ich bin Paul Kane.", grüßte mich ein Mann Anfang 40 ebenfalls mit einem Händedruck. ,,Sie sieht ja noch viel hübscher in Natura aus als auf den Bilder.", lächelte Paul meinen Vater an. ,,Ich sagte ja eine wahre Schönheit.", entgegnete mein Vater, was mich die Augen verdrehen ließ und begleitete Paul ins Wohnzimmer. ,,Emilie ich brauch dich mal.", rief meine Mutter aus der Küche.

Ich stolzierte mit einem Tablett in der Hand ins Wohnzimmer. Ich stellte das Tablett in der Mitte des Tisches ab und gab jedem eine Tasse Tee. ,,Wo bleibt er den?", murmelte Paul und schaute auf seine Uhr. Genau in diesem Augenblick klingelte es an der Tür. ,,Ich geh schon.", lächelte meine Mutter in die Runde und sprang auf. Vom Flur aus hörte man ihre fröhlich Stimme. Ich verteilte die Kekse auf die Teller und schnitt den Apfelkuchen meiner Mutter in gleichmäßig große Stücke. ,,Da bist du ja endlich.", fuhr Paul seinen Sohn unfreundlich an, der mittlerweile mit meiner Mum zusammen den Raum betreten hatte. ,,Tut mir leid, ich hatte noch zu tun.", antwortete eine bekannte Stimme hinter mir. Ich hielt in meiner Bewegung inne, ließ das Messer auf den Teller fallen und drehte mich langsam um. Ich starrte den jungen Mann mir gegenüber an. Wie erstarrt stand ich da. Was machte er hier? ,,Schau mal, wie fasziniert sie von ihm ist.", flüsterte June ihrem Mann Paul zu und grinste. ,,Was...ich meine wie...", stammelte ich immer noch kreidebleich im Gesicht vor mich hin und versuchte meine Gedanken zu ordnen. ,,Hallo Emilie.", grinste Bellamy mich an und steckte seine Hand aus. Immer noch vollkommen verwirrt schüttelte ich seine Hand. Er drehte meine Hand und führte sie zu seinen Lippen. Dabei ließ er mich keine Sekunde aus den Augen. Erst kurz bevor seine Lippen meine Hand erreicht hatten, erwachte ich aus meiner Starre, holte aus und knallte ihm ein. Ich riss meine Hand aus seiner und stellte mich selbstbewusst vor ihn. Er hielt einen Moment inne, hielt sich dann seine Wange und schaute mich an. In seinen Augen merkte man wie die Wut auf stieg. ,,Okay lasst uns was essen.", lächelte meine Mutter und versuchte die Situation zu lockern. Ich schaute Bellamy arrogant an, drehte mich um und stolzierte zu meinem Platz neben June.

Nachdem wir Tee getrunken hatten, räumte ich den Tisch ab und brachte das dreckige Geschirr in die Küche. ,,Also hervorragende Haushaltsfähigkeiten hat sie ja schon mal. Kann sie auch gut mit Kindern?", stellte Paul begeistert fest und wendete sich an meinen Vater. ,,Bitte was?", fuhr ich hin verwirrt an. Was will er den jetzt mit Kinder. ,,Also ich bin 17 Jahre alt, ich bin noch nicht bereit für Kinder.", meinte ich belustigt und wischte den Tisch ab. ,,Man kann nie alt genug sein. In den jungen Jahren ein Kind zu kriegen ist aufjedenfall besser als wenn man alt ist.", entgegnete June und deutete auf mich und Bellamy. ,,Ach ja und das weisst du weil du mit jungen Jahren ein Kind bekommen hast oder was?", meinte ich spöttisch und wischte den Tisch mit einem Handtuch trocken. ,,Emilie es reicht jetzt.", sagte mein Vater streng und wollte gerade den zweiten Satz hinterher sagen da viel ich ihm schon wieder ins Wort. ,,Erzählt ihr mir nichts von Kindern und wann man sie bekommen sollte. Nur weil ihr an eure bescheuerte Religion glaubt, wo dies vielleicht der Fall ist.", und mit diesem Satz drehte ich mich um und brachte Lappen und Handtuch wieder in die Küche. ,,Da hast du aber ein ganz schön großes Stück Arbeit vor dir.", hörte ich Paul zu Bellamy sagen und musste grinsen. ,,Ist sie immer so?", fragte June, die meine Aussage anscheint ziehmlich getroffen hatte. ,,Eigentlich nicht.", murmelte mein Vater laut.

,,Emilie Evelia DeAngelis wird hiermit mit Bellamy Kane verlobt und erweist ihm die ewige Treue, Verbundenheit, Liebe und Zuneigung. Und Bellamy Kane wird hiermit mit Emilia Evelia DeAngelis verlobt. Er erweist ihr den ewige Sicherheit, Liebe, Zuneigung und Verbundenheit.", lächelte June uns an und unterschrieb den Vertrag, genau wie meine Eltern und Paul Kane.

,,Was soll der scheiß? Was machst du hier?", fuhr ich Bellamy gereizt an, nachdem wir in mein Zimmer verschwunden waren. ,,Wo nach siehts den aus?", entgegnete er frech und schaute sich in meinem Zimmer um. ,,Jetzt hör mir mal zu. Ich finde das alles hier ganz und gar nicht witzig. Also hör auf so zu tun als würde dir das gefallen.", ich platzte fast vor Wut. Wir standen uns mit verschränkten Armen gegenüber.

Ti AmoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt