XL.

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Als die zwei Freundinnen sich der Masse von Kadetten näherten, erblickten sie auch Robin, den sie seit einigen Tagen immer nur flüchtig gesehen hatten – er hatte sich, trotz seiner Abneigung gegenüber den Piraten, mit ihnen die Mission geplant und sich zum Schluss dazu entschieden die zwei jungen Frauen nach Hause zu begleiten. Hierbei erwähnte der Kutscher aber nicht, dass Mr Hillsfield ihm diese Aufgabe aufgetragen hatte.

„Miss Kingston, Miss Bennet", begrüßte er sie, als er ihnen entgegen kam. „Wir werden gleich abfahren. Ihr könnt euch noch schnell verabschieden, dann aber solltet ihr das Schiff betreten."

Ohne zu überlegen, wanderten Gabriellas Augen umher, auf der Suche nach einem gewissen Mann, der ihren Bruder um ihretwillen retten wollte – noch immer eine Tatsache, die für sie wie eine Unmöglichkeit klang.

Adelaide hingegen wusste nicht, nach wem sie Ausschau halten sollte, denn ihr Freund – der Piratenkapitän – würde ihr nach ihrer Auseinandersetzung sicher nicht über den Weg laufen wollen. Diese Erkenntnis zog sich wie ein Riss durch ihr Herz und ihre Stimmung kippte wieder ein wenig.

„Da ist Höllenfeld", tat Gabriella kund und Adelaide bemerkte, wie ihre Freundin auf den Ton ihrer Stimme aufpasste, um nicht die gesamte Aufmerksamkeit der Marine auf sich zu ziehen – oder auf den besagten Mann, der Gabriella nun im Visier hatte.

Die zögernden Schritte die Gabriella auf ihn zu ging, waren ein Zeichen, dass sie selbst noch nicht genau wusste, wie sie Hillsfield ansprechen sollte, nun da sie wusste, wie seine Gefühle ihr gegenüber waren.

Er war umzingelt von einigen seiner Kameraden – Die Marine hatte auch manche der Bodentruppen miteinbezogen, da es sich um den berühmten Captain Hillsfield handelte. Seine Kameraden hatten sich Sorgen um ihn gemacht und waren nun froh mit ihm an der Seite zu kämpfen.

„Entschuldigt mich bitte", teilte Edwin seinen Mitkämpfer laut mit, als er den Rotschopf in der Masse erkannte und die zwei jungen Damen auf ihn zugehen sah.

„Miss Bennet, Miss Kingston." Er beugte sich ein wenig nach vorne, was Adelaide mit einem kleinen Knicks nachtat. Nur Gabriella war ein wenig überfordert – nicht nur die Begrüßung, sondern auch der leicht alberne Ausdruck in Hillsfields Gesicht, löste bei der Schneiderin eine Invasion von Wärme aus. Ihre Wangen leuchteten fast und sie beobachtete die Seemänner um sie herum, die die Szene beobachteten.

„Ihr werdet gleich abreisen."

Der Mann war der Erste der etwas sagte und sein Ton war gekennzeichnet von leichter Betrübnis.

„Ja", bestätigte Adelaide mit sanfter Stimme, „Es war schon ein Abenteuer . . . Aber ich bin auch froh wenn wir alle wieder sicher nach Hause kehren und Gabriellas Bruder aus den Fängen dieser Barbaren retten können."

„Darauf könnt ihr euch verlassen", antwortete Edwin stark, sodass kein Eindruck von Zweifel erkennbar war. Seine Augen fixierten sich auf Gabriella, die kurz zusammenzuckte und schnell ihren Blick woanders hinrichtete. Edwin trug ein amüsiertes Lächeln – die lautstarke Schneiderin war in seiner Anwesenheit schüchtern geworden.

„Und wenn –"

Ein leichtes Räuspern erklang hinter dem überzeugten Hillsfield, der sich in einem Zug umdrehte. „Hainsworth!"

Er wollte dem Piraten auf die Schulter klopfen um ihn freundlich zu begrüßen, stoppte sich selbst im Moment als er dessen grimmigen Ausdruck wahrnahm. Edwin war sich nicht sicher was vorgefallen war.

„Wir sind bereit", verkündigte der Piratenkapitän, „Es ist Zeit."

Bei der letzten Erläuterung starrte er Adelaide an – trotz seiner Gefühle war es ein sehr kühler Blick, den er ihr zuwarf.

Die Perle der SeeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt