"Mach das öfter.", sagt er und grinst sie an.
"Was?", fragt sie.
"Lächeln. Es sieht schön aus, wenn du das tust."Mit großen Augen schaut sie ihn an. Er sieht wie die Röte in ihr Gesicht steigt und sie vergräbt sich in seiner Jacke.
"Warum bist du so nett zu mir, Jonathan? Du kennst mich nicht, du weißt nicht, ob ich es verdient habe, nett behandelt zu werden. Vielleicht bin ich ja ein... Monster oder so."
Traurigkeit schleicht sich in ihren Blick."Nein. Etwas sagt mir, dass du es verdient hast. Und, dass du kein Monster bist.", mitfühlend schaut er sie an. "Und wenn du mir erlaubst dich näher kennenzulernen finde ich es ja heraus."
Sie schüttelt langsam den Kopf und lacht leise.
"Nein, das erlaube ich dir nicht."
"Wieso nicht?"
"Es ist besser mich nicht zu kennen."Er wollte weiter nachhaken aber die dauernde Fragerei nervte ihn.
"Ich...", setzte er an. "Ich spiele liebend gerne Gitarre."
Verwirrt schaut sie ihn an.
"Naja, ich darf dich vielleicht nicht kennenlernen. Aber ich würde dir gerne etwas von mir erzählen.", fügt er hinzu.Er redet über seine Familie, seine Eltern, die seit 12 Jahren verheiratet sind - glücklich und dass sie gerade zum Hochzeitstag eine einwöchige Reise nach Italien machen. Und wie schön die Hochzeit war, auch wenn er nicht sehr viel davon weiß, er war ja erst sieben.
Er redet darüber, wie die Schule für ihn war. Anstrengend, aber ein Abi von 1,9 hatte er geschafft. Er wisse nicht, was er nach der Schule tun sollte. Er würde gerne ins Ausland - nach Japan und dann studieren."Eigentlich will ich nicht studieren. Ich würde gerne mit meiner Musik bekannt werden, aber meine Eltern meinen ich soll noch etwas dazu machen, das mir Unterhalt sichert. Damit ich nicht ohne Beruf dastehe, falls das mit der Musikerkarriere nichts wird."
Während er erzählte hatte das Mädchen die ganze Zeit gelächelt. Schwach, aber sie hatte gelächelt.
"Was ist?", fragte Jonathan, als er das bemerkte.
"Dein Leben läuft so gut. Das freut mich sehr für dich, denn es gibt zu viele Leute, die dieses Glück nicht haben.", antwortet sie."Du meinst dich, stimmts?"
Sie nickt.
"Ich wollte mein Leben beenden, weißt du noch?"
"Als wäre es gestern gewesen.", lacht er und trotz der Taktlosigkeit lacht sie mit."Und du möchtest mir nicht verraten, warum du das vorhattest?", fragt er vorsichtig.
"Nein, besser nicht. Ich rede nicht gerne von mir. Es gibt nichts Gutes zu erzählen."
"Das glaube ich dir nicht. Du musst doch Träume haben. Und Ziele, die du erreichen möchtest."Sie schweigt. Er schweigt auch und sie sitzen nur da, bis ihm auffällt, dass ihr eine Träne die Wange herunterläuft.
"Weißt du, Jonathan. Meine Ziele und Träume... die wurden mir genommen."
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Dieses Kapitel ist etwas kürzer, ich hoffe das ist okay. :)
Ich wollte zwischendurch mal fragen: Was haltet ihr von den Charakteren?
Und was glaubt ihr wird noch passieren?Ich danke allen für die Kommentare bisher und die Votes, es motiviert total, wie noitcelex es sagen würde :D
Ich hoffe es stört dich nicht, dass ich dich erwähne aber ich wollt noch mal für den Support danke sagen :)Na dann wünsch ich euch nen tollen Start in die Woche morgen.
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Wie weit darfst du gehen?
Short StoryFragen und Antworten über Leben und Tod gibt es massenhaft. Doch was passiert, wenn sich zwei Menschen, die zwei komplett unterschiedliche Meinungen darüber haben, sich genau darüber unterhalten? Eine Kurzgeschichte über Trauer und Freude, Liebe und...