,,Bereit?'', fragte mich Maria leise. Ich nickte. ,,Schaut deine Familie Fußball?''
,,Nein zu beschäftigt'', sagte ich und zog mein Shirt an.
,,Darf ich raten? Ärzte?'' ,,Nicht ganz mein Vater ist Chirurg.''
Ich hasste es die Wahrheit zu sagen. Wenn ich jedoch Menschen anlog hatte ich ziemlich schnell schlechtes Gewissen. Maria klopfte bemitleiden auf meine Schulter.
,,So Leute auf eure Posten es geht los'', rief sie schliesslich und klatschte in ihre Hände.
Sasha kam auf mich zu. ,,Nervös?'' ,,Nicht mehr'', antwortete ich locker.
,,Antoine ist wohl dein Problem. Nehme ich an.''Ich nickte.
,,Lass ihn beiseite und habe Spaß. Okay?'', sagte sie und umarmte mich. ,,Wie kann man da Spaß haben?'', fragte ich und lachte um die Hemmungen loszuwerden. Sie lachte ebenfalls.
...
Die erste Halbzeit verlief ziemlich locker.
Endlich konnte ich sitzen. ,,Ich hole was zu trinken'', sagte Sasha und verschwand.
Ich legte meinen Kopf in den Nacken. Antoine ging mir einfach nicht mehr aus meinem Kopf.
Einfach lockerlassen, Jade. Genieße es ohne ihn.
Ich öffnete meine Augen wieder. Erschrocken blickte ich in diamantblaue Augen.
,,Antoine!'' ,,Sscht '', flüsterte er musste aber lachen. Er hatte eine Baseballcap an, die er tief ins Gesicht gezogen hatte.
,,Ich habe nicht viel Zeit also die kurze Version. Hättest du Lust den Physiotherapeuten zu ersetzen? Schon diesen Mittwoch könntest du beginnen.''
Meine Augenbrauen schnellten nach oben. ,,I-ich?'' ,,Ja du.'' ,,J-ja klar! Ich kläre das aber noch mit Maria.'' Ein Grinsen machte sich breit. ,,Super.''
Sein Blick wurde weicher und er trat auf mich zu. Er legte seine Hand an meine Wange. Ich nahm meinen Mut zusammen und legte meine Hand auf seine und zog sie von meinem Gesicht weg. Stattdessen umarmte ich ihn kurz.
,,B-bien. Bis dann'', stotterte er perplex und verschwand in der Menge von Arbeitern.
,,Das ist mal meine Jade'', lachend kam Sasha auf mich zu. ,,Ich bin stolz auf dich. Du hast dich nicht auf ihn eingelassen.''
Ich lachte erleichtert. Ich fühlte mich schon besser.
,,Aber zugesagt hast du trotzdem'', sagte Sasha und gab mir einen Becher den sie mitgebracht hatte.
,,Danke.'', sagte ich und trank gierig einen Schluck. Nach 2 Sekunden merkte ich, dass es kein normales Wasser war. Ich begann zu husten. Meine Atemwege hatten Mühe normal Luft zu bekommen.
,,Was ist das?'', fragte ich und wurde von einem neuen Hustenanfall überrollt. Mein Hals brannte höllisch.
,,Wodka. Das ist das was du gebraucht hast.''
,,Das Danke nehme ich zurück'', sagte ich und wischte mir die Hustentränen aus dem Gesicht.
,,Bleib locker'', sagte Sasha und stellte den Becher auf den Boden ab. ,,Ich wollte nur schauen ob du purer Wodka schon probiert hast.'',,Nein hab ich nicht'', sagte ich und stand von meinem Stuhl auf. ,,Na dann. Probiere doch mal dieser'', sie streckte den zweiten Becher hin. Eine grüne Flüssigkeit befand sich darin.
,,Und das ist was? Gift?'', fragte ich und nahm zögernd den Becher an. ,,Probiere einfach mal.''
Ich führte den Becher zu meinem Mund. Es roch süßlich. Langsam nahm ich einen Schluck.
,,Dieser ist schon besser'', sagte ich und nahm erneut einen Schluck. ,,Na siehst du'', sagte Sasha zufrieden.Die zweite Halbzeit verlief normal. Schließlich spielten die beiden Mannschaften gleich gut und machten ein Unentschieden.
,,So, was machst du heute Abend noch?'', fragte mich Sasha als wir uns umzogen. ,,Herausfinden wie ich die Mannschaft erwische und zusagen kann'', antwortete ich und zog mein Shirt über den Kopf. ,,Ich glaube immer noch nicht das Maria zugesagt hat'', sagte Sasha und trocknete ihr Gesicht mit einem Lappen. ,,Sie spielen eigentlich nie wenn ich im Stade de France sein muss. Außer sie sind im Final.''
,,Oder zuerst in einem Viertelfinal'', fügte Sasha hinzu.
,,Eine Nachricht für Jade Anderson'', rief jemand. Ich drehte mich um. ,,Jap komme.'', rief ich Richtung Türe. Es war Maria die gerufen hatte. Ich drängte mich an ihr vorbei. ,,Es ist da dieser Griezmann der dich sehen möchte'', flüsterte sie mir beim Vorbeigehen zu.
Ich nickte. ,,Er ist irgendwo bei den Toiletten'', rief sie mir nach.Ich steuerte Richtung Toilette.
Eine blaue Cap tauchte vor meinen Augen auf. Schnell steuerte ich auf ihn zu. Er lehnte lässig an der Wand neben der Männertoilette. ,,Antoine'', sagte ich vorsichtig.
,,Enfin'', sagte er und lächelte. ,,Ist alles okay? Kannst du dabei sein?'', fragte er. Ich blickte in seine Augen. Ich versank förmlich in ihnen. Ich hörte mit einem halben Ohr zu. Langsam nickte ich. ,,Hey'', er schnipste vor meinem Gesicht herum.
,,Jap alles ist abgeklärt. Wann soll ich wo sein?'', löste ich mich aus der Starre.
Schnell erklärte er es mir. ,,Und sei pünktlich'', fügte er hinzu. Ich nickte wieder. ,,Gut bis dann.'', sagte ich langsam, wollte mich gerade umdrehen als er mein Handgelenk packte und zu mich zu sich zog. Ich wurde nervös. Alles um mich verschwand.,,J'ai oublié quelque chose.''
Bevor ich reagieren konnte küsste er mich vorsichtig. Mir blieb keine Zeit irgendetwas zu sagen, denn er verschwand schnell in der Menge. Wie gelähmt stand ich da. Das hat er wirklich getan?Nach einer Weile löste ich mich und wollte gerade zu Sasha in die Umkleide gehen, als ich eine Traube von Reporter sichtete.
Ich hoffte innerlich, dass sie Antoine nicht erkannt haben.Schnurstraks lief ich Richtung Umkleide. ,,Sasha.''
Sie saß ganz allein auf einer Bank. ,,Da bist du ja. Wo warst du so lange?''
,,Bei Antoine'', platze ich heraus.
Sie verdrehte ihre Augen. ,,Bitte sag dass du ihn abblitzen konntest.''
Ich biss auf meine Lippen und schwieg. ,,Nein! Nein! Jade bitte sag das nicht'', sagte Sasha und hielt ihre Ohren zu.,,Ich will nichts hören.''
Nach einer Weile nahm sie ihre Hände runter. Ich nutzte die Chance und sagte: ,,Ja wir haben uns geküsst. Und ich hoffe das niemand der Reporter es gesehen hat''
Sie blickte mich an. ,,Die sehen alles. Mach dich gefasst auf eine Schlagzeile über dich. Du als das berühmte Ballmädchen.''
,,Nicht dein Ernst oder?'', fragte ich und lachte ungläubig. ,,Naja möglich ist es das eine Presse darüber schreiben wird'', sagte sie schulterzuckend und stand auf.
,,Ich muss los. Mein Freund wartet wahrscheinlich schon'' ,,Du hast einen Freund?'', fragte ich und umarmte sie. Sie nickte und grinste.Im Hotel angekommen schmiss ich mich auf mein Bett, holte mein Handy hervor und wählte sogleich die Nummer von zuhause.
,,Jared Anderson?'', meldete er sich. ,,Hey J, ich bin es Jade'', ich konnte das Grinsen nicht verbergen.
,,Jaaadeee!'', schrie er überglücklich ins Telefon. ,,Und wie ist es in Paris? Hast du schon mit einem der Fußballspieler gesprochen?''
Ich lachte. ,,Yep.'' ,,Wer war es?'', man hörte deutlich seine Aufregung.
,,Zum Beispiel Giroud und Lloris.''
Stille am anderen Ende. Er schien meinen Worten nicht zu glauben. ,,Und Griezmann'', fügte ich hinzu. Jared schnaufte. ,,Das ist ein doofer Fußballspieler. Der kann nicht mal richtig Fußball spielen.''

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Pour toi-Für dich alles
FanfictionEndlich hat die fast 20-jährige Jade einen Job gefunden. Dafür muss sie von Wales weg auf Paris. So kann sie Abstand von ihren Eltern nehmen und das Leben selbst in die Hand nehmen. Niemand würde ihr das kaputt machen oder durcheinander bringen. ...