Die Autofahrt war die Hölle! Blondchen quatschte mich die ganze Zeit mit irgendwelchen komischen Ernährungstipps voll. Zudem weiß ich nun, dass sie ihr erstes Mal mit 12 Jahren hatte. MIT 12! Sie war mir ja schon vorher nicht ganz geheuer, aber nun war ich nur noch angewidert von ihr. Und mit sowas verabredet sich Spencer freiwillig? Gott!
Wir kamen um zwanzig vor neun an und man hörte schon vom Parkplatz die laute Musik. Außerdem sah man die vielen blinkenden Lichter am Himmel, die wohl von einer Bühne kommen musste. Als wir auf dem Gelände ankamen, war die Party schon im vollen Gange. Tatsächlich gab es eine riesige Bühne, viele Stände mit Bars und mitten drin ein riesiges Feuer. Die Stimmung war super! Das Gelände ist eigentlich nur eine riesige Wiese, die neben einem See liegt.
Spencer und ich sahen uns grinsend an. "ALKOHOL!", riefen wir beide gleichzeitig und fingen an zu lachen. Wir steuerten also die erste Bar an und Spencer bestellte ein paar Shots zum warm werden. Diese kippten wir uns nacheinander runter. Es schien, als würde der Abend doch ganz cool werden, auch wenn Stacy dabei war."Spencer ich glaub ich muss kotzen!", rief Stacy irgendwann panisch und rannte zwischen ein paar Menschen hindurch, bis sie irgendwann nicht mehr zu sehen war. Spencer rannte natürlich hinterher und ließ mich alleine zurück. Wenn der Arsch nicht in den nächsten 10 Minuten hier aufkreuzt mach ich die Fliege.
Ich sah in mein halb leeres Glas.
Oder war es halb voll? Ich hatte in den letzten Stunden schon deutlich viel getrunken. Ich war nicht stinkbesoffen, aber schon sehr angetrunken, würde ich jetzt mal behaupten.
Nach 10 Minuten war Spencer immer noch nicht da. Ich beschloss mich etwas von der Partymenge zu entfernen und steuerte den See an, der gute 40 Meter vom Ort des Geschehens lag. Auch hier tummelten sich noch einige besoffene Gestalten rum, aber von dem großen Ganzen war ich nun weg. Ich suchte mir einen ruhigen Platz und setzte mich auf einen großen Stein. Wieso musste Spencer auch diese Barbie mitschleppen? Ich war schon oft mit ihm feiern und er hat mich noch nie einfach so stehen gelassen. Ich sah auf den Boden und packte mir ein paar kleine Steine und warf sie nacheinander in den See. Er funkelte, da der Mond sich in ihm widerspiegelte."Hey Sephora" Ich drehte mich in die Richtung, von der ich meinen Namen gehört hatte. Da war sie. Ms. Fields, die geradewegs auf mich zukam. "Was machen Sie denn hier?" Ich wusste ja, dass sie zum Fest gehen würde, hatte aber hier unten am See nicht mit ihr gerechnet. Sie lachte und blieb dann vor mir stehen. "Feiern. Lehrer haben schließlich auch ein Privatleben. Und was machst du hier so ganz alleine? Sieht ja nicht gerade danach aus, als hättest du viel Spaß." Ich zuckte mit den Schultern und blickte auf den See. "Darf ich mich zu dir setzen?", fragte sie mich mit ihrer Engelsstimme und ich nickte. Sobald sie sich neben mich gesetzt hatte, spürte ich, dass mein Körper verrückt spielte. Mein Herz fing an zu rasen, meine Hände an zu zittern und ich atmete plötzlich viel unregelmäßiger. Ich genoss ihre Nähe. Sofort stieg mir der Geruch von Alkohol in die Nase. Ich schaute zu ihr und betrachtete sie von der Seite. Ihr Kopf drehte sich in meine Richtung und wir sahen uns nun direkt in die Augen. Ihre waren glasig. Man sah ihr an, dass sie schon mehr als nur ein Glas getrunken hatte. Sie lächelte. "Meine Kollegen haben mir viel über dich erzählt." Ich schaute sie skeptisch, aber zugleich auch neugierig an. Ich wusste, dass die anderen Lehrer nicht viel von mir hielten. Jetzt würde bestimmt auch Ms. Fields erkennen, dass ich einfach nur eine war, die sich ihre Zukunft verbaute. "Es war nicht viel Gutes, was sie da über dich gesagt haben." - "Mag sein. Aber ich mach mir nicht viel aus der Meinung von anderen, wissen Sie?" Wir schauten uns noch immer in die Augen. "Ich auch nicht. Ich denke du bist eine ganz wundervolle, junge Dame, die nach ihren eigenen Regeln das Leben überwältigt.", flüsterte sie.
Ich sah wieder zum See. Ich weiß nicht warum, aber irgendwie wollte ich ihr sagen, dass sie mir seit Tagen nicht mehr aus dem Kopf ging. Aber sie ist meine Lehrerin, also beschloss ich es nicht zu tun. Ich seufzte.
"Was ist denn los?", fragte mich Ms. Fields etwas besorgt. Ich zuckte mit den Schultern. "Nun sag schon." Sie legte ihre Hand auf meinen Oberschenkel und sofort stand ich wieder unter Strom. Ich denke sie bemerkte dies, denn sofort nahm sie ihre Hand beiseite. "Entschuldige bitte.", sagte sie. Ich sah zu ihr auf und sie lächelte mich freundlich an. "Ich hab mich, glaub ich, in jemanden verliebt. Aber es ihr zu sagen, würde alles komplizierter machen, als es ohnehin schon ist."
Sie nickte verständnisvoll. "Ein Mädchen?" Ein Grinsen spannte nun ihre Lippen. "Haben Sie etwas gegen Mädchen, die auf Mädchen stehen?" Die Frage war dumm. Aber es platzte irgendwie aus mir heraus. Sie sah mich kurz verwirrt an, lächelte dann aber wieder. "Nein. Ich denke wir beide haben viel gemeinsam." Sie zwinkerte mir zu. "Aber zurück zum Thema. Weißt du Sephora...Meine Mutter hat früher immer zu mir gesagt: Amanda Fields, Liebe kann nicht kompliziert sein. Menschen sind kompliziert, aber niemals die Liebe." Sie gab mir einen kleinen Stoß gegen den Oberarm, um mich aufzumuntern. "Sie heißen Amanda?", fragte ich sie, um ein wenig vom Thema abzulenken. Lächelnd nickte sie. "Schöner Name", gestand ich und sie fing an zu kichern. "Danke, ich werde dann jetzt mal wieder zu meinen Freunden gehen", sagte sie und stand auf. "Wir sehen uns Montag in der Schule" Und schon war sie weg. Nein, bleib doch hier!Nach einer Weile klingelte mein Handy und ich ging ran.
"Wo bist du? Stacy und ich haben dich überall gesucht?" Das glaube ich wohl kaum, sonst hätten sie mich ja gefunden. "Ich komme zum Parkplatz. Wir treffen uns dort." Spencer war damit einverstanden und ich machte mich auf den Weg zu den beiden.
Am Parkplatz angekommen saß Spencer auf seiner Motorhaube und musterte mich. Ich sah mich kurz um, bemerkte aber dann, dass Stacy schon im Auto saß und schlief. Man. Die verträgt aber auch gar nichts. Spencer sprang von der Motorhaube und kam auf mich zu. "Wo warst du?"- "Unten am See. Du bist ja einfach abgehauen", zischte ich und stieg in sein Auto. Als auch er einstieg, drehte er sich kurz zu mir. "Sorry." Ich kannte ihn. Er meinte es ernst und ich nickte einfach nur zustimmend und schaute dann aus dem Fenster.Leise schlich ich ins Haus. Wir hatten schon nach 4 Uhr morgens und ich wollte meine Mutter keinesfalls wecken. Ich zog meine Schuhe aus und schlich mich ganz langsam und leise die Treppen hoch in mein Zimmer. Dort ließ ich mich auf mein Bett fallen und schlief, so wie ich war, direkt ein.
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Dangerous Love Story [TeacherXStudent]
Teen FictionKennt ihr das? Ihr verliebt euch das erste Mal in eurem Leben. Ihr spürt jedes Mal, wenn ihr diese eine Person seht, tausende von Schmetterlingen in eurem Bauch. Ihr fühlt euch wohl, wenn ihr nur in der Nähe dieser einen Person seid. Es ist, als wür...