•Kapitel 35•

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Da war er. Mr. Malic in Handschellen, geradewegs zum Streifenwagen. Es hatte funktioniert. Es hatte wirklich funktioniert. Nachdem die Polizei und der Krankenwagen, der hinterher noch ankam, wegfuhren, sprang ich aus dem Auto und rannte zu Amanda, die immer noch völlig aufgelöst mit Spencer in der Eingangshalle stand. Als ich unmittelbar vor ihr stand, sah ich den riesigen blauen Fleck in ihrem Gesicht. Er befand sie direkt unter ihrem linken Auge. Ich nahm sie in den Arm und presste ihren dürren Körper an meinen. Ihre Finger bohrten sich in meinen Rücken und ihren Kopf vergrub sie in meinen Nacken. Wir beide schluchzten und verweilten in unserer innigen Umarmung. Es kam mir vor, als wäre dies alles nur ein Traum, doch wir hatten es wirklich geschafft. Wir hatten es geschafft.
"Wir sind frei.", flüsterte ich ihr ins Ohr und küsste ihre Schläfe.
Amanda löste sich von mir und sah mich mit ihren verquollenen Augen an. Mein Herz raste. Das Schwein würde hinter Gittern kommen. "Ich bin so froh, dass es dir gut geht. Jetzt kann er dir nicht mehr weh tun.", sagte ich und streichelte ihre rechte Wange. Sie lächelte mich leicht an und vergrub dann ihr Gesicht wieder in meinen Nacken. "Ich denke, ich gehe besser.", warf Spencer in den Raum und mein Blick fiel auf ihn. "Kannst du meine Mutter anrufen und sagen, ich wäre eingeschlafen und das ich bei dir übernachte?" Ich wollte Amanda diese Nacht auf keinen Fall alleine lassen. Wir konnten endlich wieder zusammen sein und nach diesem Tag, darf sie einfach nicht alleine bleiben. Das wollte ich ihr nicht antun. Spencer nickte und ließ uns dann zurück.

Eine halbe Ewigkeit standen Amanda und ich einfach nur in der Eingangshalle ihres Hauses und umarmten uns. Wir redeten nicht, sondern genossen einfach nur unsere innige Umarmung. Es war das schönste Gefühl seit langem. Endlich konnte ich sie wieder in die Arme schließen, ohne Angst zu haben, dass Malic es herausfinden würde und damit zum Direktor oder der Polizei geht.

Der Laptop und das Handy!

Ich löste mich von Amanda und sie sah mich leicht irritiert an. "Wir müssen noch seine Geräte zerstören. Die Beweise." Amanda nickte zustimmend und ich schrieb Spencer, dass er die Sachen auf dem Nachhauseweg zerstören sollte. Am besten schmeisst er sie in den See oder fährt 100 Male drüber.

"Wie hast du es eigentlich geschafft den Streit zu provozieren? Ihr habt euch ja noch wenige Minuten zuvor geküsst." Wir saßen mittlerweile in ihrem Bett. Amanda lag in meinem Arm und zupfte mit ihren Fingern an meinem Pullover herum. "Ich hab ihm gesagt, dass ich das Foto auf all seinen Geräten gelöscht habe und ihn verlassen werde. Und dann hat er... Dann hat er mir mit der Faust..." - "Shhh... Er ist weggesperrt. Du bist in Sicherheit; bei mir." Ich vernahm ein leichtes schluchzen und drückte sie näher an mich. "Ich bin einfach nur so froh, dass du jetzt hier mit mir liegst und nicht dieser schmierige Typ. Die Zeit mit ihm war der Horror."
Es machte mich irgendwie traurig. Sie musste so lange Zeit durch diese Qualen. "Ich liebe dich, Amanda.", murmelte ich und küsste ihren Scheitel. Sie griff nach meiner Hand und streichelte diese. "Ich liebe dich, Sephora."
Mein Blick fiel auf unsere Hände und ich dachte darüber nach, wie Amanda es finden würde, wenn wir es meiner Mutter sagen würden. "Du, Amanda?" Sie drehte ihren Kopf in meine Richtung und sah mich fragend an. "Ich möchte dich meiner Mutter vorstellen.", verkündete ich und Amandas Lippen formten sich zu einem freundlichen Lächeln. "Denkst du, es ist eine gute Idee?", fragte Amanda und sah mir noch immer direkt in die Augen. Ich zuckte mit den Schultern. Klar, wir hatten gerade erst hart darum gekämpft, dass Malic uns nicht mehr verraten kann und dann komm ich an und will es meiner Mutter sagen, die bestimmt nicht begeistert sein wird, dass ich mit meiner Lehrerin zusammen bin, aber wenn ich meiner Mutter zeige, wie wichtig mir Amanda ist und wie sehr ich sie liebe, dann wird sie mir zu liebe das akzeptieren. "Vielleicht sollten wir warten.", riss Amanda mich aus den Gedanken und ich zuckte wieder einmal nur mit den Schultern. "Es ist nur... Wir können endlich wieder zusammen sein. Klar, tun wir immer noch etwas verbotenes, aber es ahnt niemand was. Also wozu dieses gefährliche Risiko in diesen letzten Monaten noch eingehen?", versuchte Amanda mir zu erklären und fing dann wieder an, an meinem Pulli zu zupfen. "Ich weiß, aber ich möchte keine Ausreden mehr finden müssen. Ich möchte ihr sagen, wenn ich zu der Liebe meines Lebens fahre. Ich möchte ihr erzählen, wie glücklich du mich machst und dass ich mir ohne dich kein Leben mehr vorstellen kann. Es ist ein Risiko, ja, aber ich vertraue meiner Mutter." Amanda sah mich an, aber sah nicht mich an. Sie dachte über meine Worte nach. "Es muss ja nicht sofort sein.", fügte ich noch hinzu.

Am nächsten Morgen wurde ich von Amanda geweckt. Als ich auf die Uhr sah, zog ich mir die Decke über den Kopf. "Sephora, wir müssen in die Schule. Du hast in der ersten Geschichte bei mir." Ruckartig zog Amanda mir die Decke weg und ich lag hilflos im Bett; völlig überrumpelt. "Du willst zur Schule?" Amanda stand nun mit verschränkten Armen vor dem Bett und sah mich auffordernd an: "Jetzt schwing deinen Hintern ins Badezimmer und mach dich fertig. Ich leg dir ein paar von meinen Sachen raus." - "Wow...Sie ist wieder ganz die Lehrerin.", lachte ich und stieg aus dem Bett. Amanda schlug mir auf den Hintern und ich sah sie empört an. "Guck mich nicht so an, mach dich fertig!", forderte Amanda mich nochmal auf und ich machte mich kichernd auf den Weg ins Badezimmer.
Als ich mich halbwegs fertig gemacht hatte, ging ich runter in die Küche, wo Amanda schon mit einer Schüssel Müsli auf mich wartete. Ich nahm ihr die Schüssel aus der Hand, ließ es mir aber nicht nehmen, sie zu küssen. Sie zog mich näher an sich heran und leckte leicht über meine Unterlippe. Ich lächelte in den Kuss hinein. Diese Frau macht mich wahnsinnig. Als ich mich von ihr löste, fiel mein Blick auf ihr blaues Auge. "Willst du das nicht überschminken?", fragte ich sie und nahm dann einen Löffel von meinem Müsli. "Soll doch jeder sehen, was für ein Arschloch Daryl doch ist." Sie zwang sich ein Lächeln auf und ging dann an mir vorbei, um sich ihre Tasche zu schnappen. "Können wir?" Sie stand gespannt im Türrahmen und zappelte hin und her. "Wow...Ich kaufe dir fast ab, dass du lieber zur Schule gehst, statt hier mit mir noch ein wenig zu verbleiben.", lachte ich und sie verschränkte gespielt genervt ihre Arme vor der Brust. "Und ich kauf dir fast ab, dass du dein Müsli genießt, statt einfach noch die Zeit herauszuzögern, damit wir nicht losfahren..." Ich verdrehte die Augen und stellte die Schüssel auf die Theke. "Ich schreib nur noch eben Spencer, dass er mir einen Rucksack mit den nötigsten Sachen mitbringen sollte. Meine Tasche hab ich ja nicht dabei." - "Netter Versuch, das kannst du auch während der Fahrt machen. Jetzt komm."
Wir lachte und machten uns dann auf den Weg in die Schule. "Na dann los.", sagte ich.

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Dangerous Love Story [TeacherXStudent]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt