Am folgenden Wochenende ließ ich es ruhig angehen. Meine Mutter hatte mir erstmal "Party-Verbot" gegeben, nachdem ich am Donnerstag zu spät zur Schule gekommen bin.
Amanda konnte ich auch nicht sehen, da sie ja ihre Arbeiten korrigieren muss. Also saß ich Samstagmorgen im Wohnzimmer und starrte Löcher in die Luft. Echt langweilig, wenn rein gar nichts an stand."Triff dich doch mit Spener. Natürlich nicht wieder um Party zu machen.", schlug meine Mutter vor, als sie mit ihrem Kaffee das Wohnzimmer betrat und sich dann neben mich auf die Coch setzte. Den Kaffee stellte sie auf den kleinen Tisch vor uns ab.
"Ich rufe ihn später an.", murmelte ich und sah nachdenklich auf die Tasse meiner Mutter. Ich vernahm ein leises "Hmm" und lehnte mich dann mit dem Kopf gegen die Couch-Lehne.
Ich könnte mit Spencer ja später ins Café gehen. Oder generell in die Innenstadt. Je mehr ich unternehmen würde, desto schneller würde das Wochenende vorüber gehen und umso schneller könnte ich Amanda wieder sehen.
"Ich mach uns mal Frühstück.", riss meine Mutter mich aus den Gedanken und umfasste kurz meine Schulter. Ich nickte nur und schon war sie aufgestanden und steuerte die Küche an.
Ich legte mich in eine bequeme Position und lauschte den Geräuschen der klappernden Teller und dem Besteck, dass meine Mutter wohl gerade aus den Schränken holte.Nach einer Weile rief meine Mutter mich dann und ich begab mich in die Küche, wo sie ein ausgiebiges Frühstück vorbereitet hatte. Mit Bacon, Rührei, Brötchen und alles was man sich so zu einem guten Frühstück halt vorstellen konnte.
Wir begannen zu essen und ich nutzte die Chance um meiner Mutter von dem Elternsprechtag am kommenden Mittwoch zu erzählen.
"Mum? Ich hab dir etwas wichtiges mitzuteilen.", fing ich an. Sie sah zu mir auf und biss von ihrem Brötchen ab. "Schieß los.", antwortete sie mit vollem Mund und biss dann noch ein weiteres Mal von ihrem Brötchen ab. "Also, Ms. Fields hat am Donnerstag erwähnt, dass am Mittwoch der Elternsprechtag stattfindet. Und Ms. Fields möchte dich da gerne sehen."
Ich nahm meine Gabel und pickte ein wenig in meinem Rührei herum. "Also sind deine Noten schlecht. Mal wieder", erkannte sie und sah mich dabei etwas enttäuscht an. Ich zuckte dabei mit den Schultern. Sie seufzte und aß die Reste ihres Frühstücks auf.
Gut, dann wäre das ja geklärt.Nach dem Essen machte ich mich ein wenig fertig. Ich hatte Spencer angerufen und ihn gefragt, ob er mit mir in ein Café gehen möchte. Nachdem er sich ein wenig darüber lustig gemacht hatte, dass ich in ein Café und nicht in eine Bar wollte, stimmte er schließlich zu und bot mir an, mich abzuholen. Da sag ich doch nicht nein!
"Da ist ja die junge Dame!", begrüßte er mich, als ich mich in sein Auto setzte. "Da ist ja der Herr, der die letzten zwei Tage nicht in der Schule war und mich alleine gelassen hat." Er lachte kurz auf und auch ich schloss mich seinem Lachen an. "Ach, die zwei Tage. Da hab ich doch eh nichts verpasst." - "Nur den Elternsprechtag, der am Mittwoch stattfindet.", sagte ich schulterzuckend. Erschrocken sah er mich an: "Scheiße.", brach er nur hervor und ich nickte.
"Amanda will meine Mutter sehen. Ich in so gut wie tot."
Während der Fahrt unterhielten wir uns noch über den Montag. Amanda hatte ja angekündigt, dass wir einen Ausflug zum Zoo machen würden. Wenigstens eine gute Nachricht, die ich Spencer überbringen konnte."Ladys first." Spencer hielt mir gentlemanlike die Tür zum Café auf und ich nickte ihm lächelnd zu. Ich betrat das Café und Spencer lief mir hinterher. "Wo wollen wir sitzen?", fragte ich, als wir quasi mitten im Raum standen und uns umsahen. Er deutete auf einen Tisch seitlich an einer Wand und wir beide steuerten diesen schließlich an. Ich gab Spencer meine Jacke und während er sie wegbrachte, setzte ich mich auf den Stuhl vor mir und nahm mir schon mal die Karte, um zu schauen, was ich mir bestellen wollte.
"So. Hast du dir schon etwas ausgesucht?" Spencer setzte sich vor mir an den Tisch und sah mich neugierig an. "Jap. Ich nehme einen Cappuccino. Hier." Ich reichte ihm die Karte und er blätterte ein wenig in ihr herum. Er suchte eine Weile. Währenddessen schweifte mein Blick durch das Café. Es waren nicht viele Leute hier. Doch das Café an sich war wirklich schön. Alles in cremefarbenen Tönen gehalten.
"Ah..Ich nehme eine Eisschokolade.", verkündete Spencer und klappte die Karte zu. Er hob die Hand, um einer Bedienung zu zeigen, dass wir bestellen wollten und nach wenigen Minuten stand eine gut aussehende, braunhaarige Frau neben unserem Tisch und lächelte uns freundlich an.
Wir bestellten unsere Getränke und mussten nicht lange warten, bis die Braunhaarige uns unsere Bestellung brachte.
"Willst du mal probieren?" Spencer hielt mir sein Glas hin und ich nippte einmal kurz dran.
Ich weiß, was ich mir das nächste Mal bestelle...Wir unterhielten uns ein wenig über alte Zeiten. Irgendwie hatten wir das schon lange nicht mehr gemacht. Wir hatten uns schon lange nicht mehr einfach so getroffen und geredet.
"Lebt Hether Stone eigentlich immer noch neben euch? Ich hab sie schon lange nicht mehr gesehen.", lachte Spencer und nahm anschließend einen Schluck von seiner Eisschokolade. Ich zuckte mit den Schultern. Das gruselige Mädchen, welches neben meinem Haus wohnte, hatte ich tatsächlich schon lange nicht mehr gesehen. Normalerweise beobachtete sie mich immer von ihrem Fenster aus. "Ganz ehrlich? Mir würde es nichts ausmachen, wenn sie nicht mehr da wohnen würde." Ich musste grinsen. Wir kannten sie nämlich schon einige Jahre und sie war uns seit dem ersten Tag an irgendwie nicht ganz geheuer. Sie war halt so ein typisches Psychomädchen. Schwarze Haare, bleiche Haut und diesen Furcht einflößenden Blick, der einen durchbohrte.
"Hey Sephora, ist das nicht die Fields?" Schlagartig drehte ich mich in die Richtung, in die er sah. Tatsächlich. Amanda betrat gerade lachend das Café und sie war nicht alleine.
Ein recht gut aussehender, junger Mann schien sich mit ihr belustigt zu unterhalten. Er hatte blonde Haare und ein charmantes Lächeln. Wer war das? Hatte Amanda nicht gesagt, dass sie keine Zeit hätte?Spencer riss mich mit seinen schnipsenden Fingern vor meinem Gesicht aus den Gedanken. "Ja, das ist Amanda.", murmelte ich. "Oh oh.", kam nur von Spencer.
Mein Blick folgte den beiden. Sie setzten sich ans andere Ende des Cafés. Amanda hatte mich nicht gesehen. "Kennst du den Typen?", fragte mich Spencer, doch ich schüttelte den Kopf. "Vielleicht ein Verwandter?" Wieder schüttelte ich den Kopf. "Amanda hat mir alle ihre Familienmitglieder auf Bildern gezeigt. Ihn hab ich noch nie gesehen." Ich seufzte. Amanda liebte mich, das war mir bewusst, trotzdem störte mich die Anwesenheit dieses jungen Herren.
Ich nahm mein Handy aus meiner Hosentasche und öffnete Amandas Kontakt.
Oh man, seit wann bin ich denn so eifersüchtig?
Ich schrieb eine Nachricht an Amanda. Nur um zu sehen, was sie antworten würde."Hey, bist du fleißig die Arbeiten am korrigieren?"
Ich sendete die Nachricht ab und blickte wieder zu Amanda und dem Typen. Irgendwie fühlte ich mich bei der Aktion ein wenig schlecht. Ich sollte ihr doch vertrauen. Ich sah, wie sie ihr Handy hervor nahm und auf das Display blickte.
Nach kurzer Zeit tippte sie etwas in ihr Handy, woraufhin meins nach wenigen Minuten vibrierte und ich eine Nachricht von ihr hatte.
Gespannt öffnete ich sie und verzog das Gesicht, als ich mir die Nachricht durchlas."Hey, ja bin schon mit der Hälfte durch. Muss jetzt weiter korrigieren. Sehen uns Montag."
"Was ist?" Spencer nahm mir mein Handy aus der Hand und las sich die Nachrichten zwischen Amanda und mir durch. "Nicht ihr Ernst.", brummte er. Er sah zu mir auf und ich merkte, wie mein Herz schneller schlug. "Komm wir gehen dahin.", sagte er und wollte gerade aufstehen, doch ich hielt ihn zurück. "Ja genau. Ich mach ihr in der Öffentlichkeit eine Szene, weshalb sie mich, ihre Schülerin, das Wochenende versetzt hatte und sich nun mit einem Typen traf. Sicher nicht." - "Dann mach ihr keine Szene, sondern begrüße sie einfach freundlich. Es kann ja mal vorkommen, dass Schüler ihre Lehrer im privaten Leben treffen."
Keine schlechte Idee. Ich überlegte kurz. Doch irgendwie siegte die Eifersucht, denn ich wollte schon wissen, wieso sie mich angelogen hatte. Sie hätte mir ja schreiben können, dass sie mit einem Bekannten einen Kaffee trinken gegangen ist. Wieso wollte sie das vor mir verheimlichen?
Ich atmete einmal tief durch und erhob mich dann von meinem Platz. Spencer blieb sitzen und deutete mir zwei gedrückte Daumen. Ich blickte kurz zu Amanda. Die beiden waren mitten im Gespräch. Sie hatte mich immer noch nicht gesehen.
Ich steuerte den Tisch der beiden an. Bei jedem Schritt, den ich auf Amanda zu ging, pochte mein Herz schneller. Als ich schließlich vor ihrem Tisch stand, schaute Amanda erschrocken auf. Der Mann sah mich fragend an, doch in Amandas Blick konnte ich ihre Nervosität und Angst sehen.
Ich lächelte die beiden freundlich an, was mir sehr schwer fiel.
"Hallo Ms. Fields. Das ist aber ein Zufall, dass ich Sie hier antreffe."
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Dangerous Love Story [TeacherXStudent]
Novela JuvenilKennt ihr das? Ihr verliebt euch das erste Mal in eurem Leben. Ihr spürt jedes Mal, wenn ihr diese eine Person seht, tausende von Schmetterlingen in eurem Bauch. Ihr fühlt euch wohl, wenn ihr nur in der Nähe dieser einen Person seid. Es ist, als wür...