•Kapitel 23•

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Nach ungefähr einer Stunde Fahrt kamen wir dann am Zoo an. Die Klasse stürmte aus dem Bus und ein großes Chaos entstand. Amanda und Mr. Malic versuchten alle Schüler auf einen Haufen zu versammeln und ich versuchte in dem Gedränge meinen verschollenen Freund wiederzufinden. Als ich Spencer erblickte, lief ich zügig auf ihn zu. "Das war die schlimmste Fahrt meines Lebens!", nörgelte er und ich konnte mir ein kleines Grinsen nicht verkneifen. Er verschränkte beleidigt seine Arme vor seiner Brust und schmollte. Belustig nahm ich ihn in den Arm und schmiegte meinen Kopf an seine Schulter: "Ich hatte eine tolle Fahrt. Und eine wunderbare Sitznachbarin." Ich vernahm ein seufzen seinerseits und kicherte.

Als wir nach einer gefühlten Ewigkeit endlich den Zoo betreten konnten, erklärte Mr. Malic noch, dass wir mindestens zu zweit laufen sollten und um wieviel Uhr wir uns hier wieder am Eingang trafen. Wir hatten bis 14 Uhr Zeit den Zoo zu erkunden und als Mr. Malic ein Zeichen gab, liefen die ersten los. Spencer und ich machten uns auch auf den Weg. Ich kannte den Zoo schon, da ich früher als kleines Kind mit meiner Mutter hergekommen war. "Es gibt hier so eine Art Kletterhalle. Lass dahin.", schlug ich vor und Spencer stimmte mir zu. Also machten wir uns auf den Weg zu der Kletterhalle, die gute 10 Minuten von unserem jetzigen Standort entfernt war.
Auf dem Weg dorthin erzählte mir Spencer, dass sein Sitznachbar ziemlich müffelt. Ich lachte zustimmend. Immerhin muss ich jeden Tag mehrere Stunden neben dem Streber verbringen.

Nachdem wir einige Zeit in der Kletterhalle verbracht hatten, bekamen wir Hunger und ich erklärte mich bereit einen Essensstand aufzusuchen und und eine Portion Pommes zu kaufen. Als ich einen Stand gefunden hatte, sah ich plötzlich Amanda die gerade mit zwei Portionen Nachos auf mich zu lief. "Na? Auch Hunger?", sie zwinkerte mir zu und blieb dann direkt vor mir stehen. "Ehrlich gesagt schon.", antwortete ich und griff mir rasch ein paar Nachos. Schnell schaute sich Amanda um, doch als sie bemerkte, dass keiner in Sicht war, trat sie mir leicht gegen mein Schienbein und lachte. "Autsch!" Empört sah ich sie an, doch als sie dann nur noch mehr lachte, konnte auch ich mir ein kleines Grinsen nicht verkneifen. "Ich muss zu Daryl. Der wartet sicher schon." - "Bring die Portionen weg und komm auf die Toilette dort. Ich warte da auf dich." Ich zeigte auf eine der Zootoiletten rechts von uns. Sie nickte nur mit einem leichten Lächeln auf den Lippen und machte sich auf den Weg zu Daryl.
Die Pommes und Spencer können warten!
Ich lief hinüber zu den Toiletten und ging hinein. Ich musste nicht lange warten, da betrat auch schon Amanda den Raum und sah in jede einzelne Kabine. "Wir sind ungestört.", bemerkte sie, als sie auch in die letzte Kabine schaute.
Ich machte ein paar Schritte auf sie zu und umschlung ihre Hüften mit meinen Armen. "Ich hab dich vermisst.", flüsterte ich gegen ihr Ohr und biss leicht hinein. Dann vereinte ich unsere Lippen und wir küssten uns eine Weile einfach nur und genossen die Zweisamkeit. Auf einer öffentlichen Toilette im Zoo. Super.
Nach einer Weile lösten wir uns voneinander und ich sah Amanda in ihre wunderschönen Augen. "Möchtest du jetzt reden? Also wegen heute morgen?" War ja klar, dass wir direkt wieder über Probleme reden, statt einfach nur hier zu stehen und uns gegenseitig in die Augen zu schauen. Ich seufzte. "Wir haben doch schon geredet.", murmelte ich schulterzuckend. "Ja. Über die Sache mit deiner Mutter. Nicht über die Sache mit Daryl. Denkst du ich habe deinen Blick nicht gesehen, als er in unser Gespräch hinein geplatzt ist?" Sie zog eine Augenbraue hoch und musterte mich eindringlich. Ich löste meinen Griff um ihre Hüften und trat ein paar Zentimeter von ihr zurück. "Du kannst mir vertrauen.", sagte sie so warmherzig und liebevoll, wie es ein Mensch nur sagen könnte. Ich sah auf den Boden. "Ich vertraue dir. Ihm vertraue ich nicht.", murmelte ich und sah sie dann wieder an. Sie kam näher und nahm meine Hände in ihre. "Er will nichts von mir. Und ich nicht von ihm. Wir müssen einfach nur vorsichtig sein. Du kannst nicht immer sofort so impulsiv werden, wenn er in meiner Nähe ist. Ich muss schließlich mit ihm zusammen arbeiten und noch so tun, als wärst du eine Schülerin, wie jede andere." Sie biss sich leicht nervös auf die Unterlippe. Wieder seufzte ich und näherte mich ihr wieder. "Du hast Recht. Ich muss meine Gefühle unter Kontrolle haben. Ich werde es beweisen. Du wirst nicht mal merken, dass wir etwas miteinander haben." Sie lachte kurz auf und nahm dann meinen Kopf zwischen ihre Hände. "Ich liebe dich!", hauchte sie gegen meine Lippen und ehe ich es erwidern konnte, verschlossen sich unsere Lippen zu einem Kuss.

Nach ein paar Stunden mussten wir auch schon wieder den Heimweg antreten. Ich hatte Spencer davon erzählt, dass ich beweisen musste, dass ich Amandas und mein Geheimnis gut geheim halten konnte. Er versicherte mir, mich zu unterstützen und ich war ihm wirklich dankbar, dass ich ihn meinen besten Freund nennen konnte. Wir hatten uns in den letzten Stunden noch ein paar Tierattraktionen angesehen.
Jetzt saßen wir wieder im Bus. Diesmal war nicht Amanda, sondern Spencer mein Sitznachbar und er gewährte mir sogar am Fenster zu sitzen. Ich glaube er würde selbst lieber an meinem Platz sitzen, doch nach der Hinfahrt heute, verzichtete er sicherlich gerne darauf. Neben dem Streber würde ich aber auch nicht freiwillig sitzen wollen.
Von meinem Platz aus, konnte ich Amandas blonden Haarschopf erkennen. Sie und Mr. Malic saßen zwei Reihen vor uns. Sie lehnte mit dem Kopf gegen das Fenster und ich beobachtete sie eine Weile einfach nur. Also ihre Haare.
Ich erinnerte mich an den ersten Schultag zurück, als ich Amanda das erste Mal sah. Als sie das erste Mal mit mir sprach. Ich lächelte bei diesen Gedanken. Ich kann mich so glücklich schätzen, eine Frau wie sie es ist, an meiner Seite zu haben. Sie ist einfach perfekt. Ihre Art, ihr Lachen, ihre Augen. Alles an ihr ist einfach nur perfekt. Ich hab mich bei einem Menschen noch nie so geborgen gefühlt, wie bei ihr. Auch wenn dieser Mr. Malic jetzt wieder da ist, ich muss mich einfach unter Kontrolle haben. Er ahnt schließlich nichts - nicht so wie meine Mutter - und das soll auch so bleiben. Ich schloss meine Augen und lauschte den Klängen meiner Musik, die ich über meine Kopfhörer hörte. Das Lied erinnerte mich immer wieder an Amanda und an meine Gefühle für sie. Ich liebe sie einfach so unbeschreiblich sehr. Es tut schon fast weh. Wenn ich sie verlieren würde, dann würde ich mich verlieren. Punkt.

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Hey,
sorry, dass so lange nichts kam. (Also eine Woche😂)
Ich wollte erstmal meinen Geburtstag in Ruhe feiern und danach kam ich irgendwie nicht dazu etwas zu schreiben. Ich hoffe das Kapitel gefällt euch. ;)

Dangerous Love Story [TeacherXStudent]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt