Das Wochenende ging leider viel zu schnell vorbei. Amanda und ich hatten 2 wundervolle Tage, die wir in jeder Sekunde vollkommen ausgekostet hatten. Am Sonntag Nachmittag brachte Amanda mich nach Hause. Meine Mutter bekam von meinem Ausflug nichts mit. Sie dachte ja schließlich, dass ich bei meinem Freund Spencer übernachtet hatte. Ich hatte ehrlich gesagt ein wenig Bange, dass Spencer und meine Mutter sich während der Zeit irgendwie über den Weg laufen würden und somit meine Lüge auffliegen könnte, aber dies war, Gott sei dank, nicht der Fall. Es hatte alles reibungslos geklappt.
Nun war es Montagmorgen und ich musste mich an den Gedanken gewöhnen, Amanda heute nicht so nah zu sein, wie ich es das ganze Wochenende über war. Ab heute war sie wieder Ms. Fields und somit "nur" meine Lehrerin.
Nachdem ich mich umgezogen hatte, ging ich hinunter in die Küche und machte mir ein paar Brote für den Tag. Ich hatte heute zwei Stunden bei Amanda. Biologie und Mathe. Es wird mir sicherlich schwer fallen, sie nicht küssen zu können, obwohl sie unmittelbar vor mir steht, aber wir haben uns beide auf diese komplizierte Beziehung eingelassen. Somit müssen wir damit leben, es geheim zu halten. Ich bereue nichts.
Als ich fertig war, schellte es schon an der Tür und ein gut gelaunter Spencer stand im Rahmen, um mich abzuholen.
"Guten Morgen, Zuckerschnute!", begrüßte er mich, als ich die Tür hinter uns ins Schloss fallen ließ. "Ich wünsche dir auch einen guten Morgen.", antwortete ich lächelnd und stieg in seinen Wagen. Auch er setzte sich ins Auto und sah mich an. "Warum so gut gelaunt? Wir haben Montagmorgen und dein Name ist Sephora." Ich zuckte mit den Schultern. Natürlich war der Grund für meine gute Laune Amanda, aber das konnte ich ihm schlecht sagen. "Ich hatte einfach ein gutes Wochenende", sagte ich und ging nicht länger auf das Thema ein. Spencer gab sich mit der Antwort zufrieden, startete den Motor und wir machten uns auf den Weg zur Schule."Was haben wir in der ersten?", fragte mich Spencer, während er ein paar Hefte in seinem Spind suchte. "Mathe.", antwortete ich ihm und vernahm ein genervtes stöhnen seinerseits. "Warum denn so negativ gestimmt?" Erstaunt über meine Frage, schüttelte er den Kopf. "Ich sollte dich eher fragen, warum du so eine erstaunlich gute Laune hast. So kenne ich dich gar nicht." Er knallte die Spindtür zu und wir machten uns auf den Weg in unsere Klasse. Amanda hatte bereits den Raum aufgeschlossen und stand vor dem Pult. Sie ging anscheinend gerade die Anwesenheitsliste durch. "Ah, dann kann ich ja jetzt bei Sephora und Spencer auch einen Harken setzen.", sagte sie und zwinkerte uns freundlich zu. Spencer lief rasch nach hinten auf seinen Platz und auch ich quetschte mich an meinen Schülern vorbei, um mich auf meinen Stuhl zu setzen. Amanda begrüßte die Klasse und fing direkt mit dem Unterricht an. So sehr ich sie auch liebe... Ich hab echt keinen Nerv für Mathe. Die ganze Zeit musste ich ihren wunderschönen Hintern betrachten, der durch ihren Rock sehr gut zur Geltung kam. Ich mochte ihren konservativen Stil in der Schule. Es gibt recht wenige Lehrer, die sich Mühe geben, in der Schule gut auszusehen. Die meisten kommen alle in einer alten Jeans, mit einem T-Shirt und einer Strickjacke darüber. Zumindest die Lehrerinnen bei uns an der Schule. Aber Amanda war immer top gestylt. Amanda stellte sich vor die Klasse und deutete einem Schüler, der weiter hinten saß, dass er etwas sagen dürfte. Sie war so wunderschön. Ihre blauen Augen strahlten. Ob sie wohl auch so glücklich war und die ganze Zeit an unser gemeinsames Wochenende dachte? "Warum stand ihr Auto am Samstag bei mir in der Gegend", fragte ein Junge und ich drehte mich schlagartig nach hinten. "Achja? Wo hast du denn mein Auto gesehen?", antwortete Amanda erstaunt und ich sah sie an. Ich bemerkte ihre Nervosität und ihre Anspannung. Sie kaute auf ihrer Unterlippe herum, was sie immer tat, wenn sie nervös war. "Na bei mir in der Straße. Ich wohne in der Barrowstreet.", antwortete der Junge und Amandas Blick wanderte kurz zu mir, ehe sie wieder zu dem Jungen sah. "Ich hab eine alte Freundin besucht. Können wir jetzt mit dem Unterricht weiter machen?" Dies war keinesfalls eine ernstgemeinte Frage. Amanda erwartete keine Antwort und ging zurück an die Tafel, um die Formeln, die sie angeschrieben hatte, weiter zu erklären.
Die restliche Stunde beobachtete ich Amanda weiterhin. Ihre Nervosität sank nicht mal annähernd. Immer wieder sah sie flüchtig zu mir hinüber. Immer wieder versuchte ich ihr unauffällig zu übermitteln, dass alles gut sei. Als es schellte sprangen alle Schüler auf. Wir hatten jetzt Kursunterricht und somit mussten viele den Raum wechseln. Auch ich erhob mich von meinem Platz und packte meine Sachen zusammen. Amanda und ich wechselten noch einen flüchtigen Blick, ehe ich den Raum verließ. "Können wir kurz reden?" Ich sah mich um und Spencer stand vor mir. Er musterte mich ernst. Seinen Blicken konnte ich kaum stand halten. "Hm?" - "Was hat Ms. Fields bei dir in der Straße gemacht?", fragte er ernst und zog mich etwas beiseite, als eine Gruppe von Schülern an uns vorbeilief. "Du hast doch gehört, was sie gesagt hat. Sie hat eine alte Freundin besucht." Ich wollte gerade zum Gehen ansetzen, doch Spencer hielt mich fest. "Ja. Nur zu komisch, dass sie ausgerechnet eine alte Freundin bei dir in der Straße hat, oder nicht? Also ich hab Ms. Fields noch nie zuvor bei dir in der Straße gesehen. Diese Freundin wohnt doch bestimmt nicht erst seit gestern dort." Sein Ton war schroff und versetzte mich ein wenig in Panik. Einfach verleugnen! "Aber vielleicht seit dem Wochenende. Und wenn du mich jetzt entschuldigen würdest, ich muss zu meinem Kurs. Ich hab Bio." Wieder einmal wollte ich mich aus der Konversation ziehen und wieder einmal hielt Spencer mich zurück. "Wo warst du am Wochenende?", fragte er und musterte mich streng. "Zuhause.", murmelte ich. Ich wusste nicht mehr wirklich was ich sagen sollte. Diese Unterhaltung wurde immer unangenehmer. "Sephora? Kann ich kurz mit dir reden?", unterbrach uns eine helle Stimme und wir sahen beide zu Amanda. Was macht sie jetzt hier? Ausgerechnet jetzt! Mein Blick fiel auf Spencer, der neugierig eine Augenbraue hochzog. "Ach Ms. Fields! Schön Sie zu sehen. Sie wissen doch sicherlich, wo Sephora ihr Wochenende verbracht hat?" Das konnte schlecht sein Ernst sein. Amanda sah etwas schockiert zu mir, fing sich dann aber wieder. "Ich hab dir doch gesagt, dass ich Zuhause war!", rechtfertigte ich mich etwas lauter, als ich eigentlich wollte. "Tja. Zu dumm, dass ich bei dir am Sonntag morgen angeschellt habe und niemand da war. Eigentlich nichts, weswegen man misstrauisch werden sollte. Doch jetzt bin ich es." Sein Blick wanderte zwischen Amanda und mir hin und her. Mir fielen wirklich keine guten Ausreden mehr ein. Ich beschloss nicht länger auf irgendeiner seiner Anschuldigungen einzugehen. "Spencer, ich weiß wirklich nicht, worüber du redest. Und auch nicht, was ich damit zutun haben sollte, wo Sephora am Wochenende war." Amanda spielte nervös mit ihren Haaren. Spencer fing plötzlich an aufzulachen. "Wow. Jahrelange Freundschaft und du lügst mir ins Gesicht. Das ist echt traurig, Sephora. Und von Ihnen bin ich auch enttäuscht. Lehrer sagen immer, dass die Wahrheit das Wichtigste ist. Bye." Spencer machte auf dem Absatz kehrt und verschwand nach wenigen Metern in einem der Treppenhäuser. Amanda und ich bewegten uns keinen Meter. Weder ich, noch sie wussten, was wir jetzt sagen sollten. Ohne ein Wort ging sie. Wahrscheinlich in den Unterricht. Wir hatten ja jetzt Biologie. Sie machte sich keine Mühe, mich zu mahnen, dass ich es nicht wagen solle, ihren Unterricht zu verpassen. Sonst machte sie das immer. Jetzt, wo sie es nicht tat, weiß ich, dass sie es besser finden würde, wenn ich nicht im selben Raum, wie sie säße. Und um ehrlich zu sein....Ich auch.
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Dangerous Love Story [TeacherXStudent]
Teen FictionKennt ihr das? Ihr verliebt euch das erste Mal in eurem Leben. Ihr spürt jedes Mal, wenn ihr diese eine Person seht, tausende von Schmetterlingen in eurem Bauch. Ihr fühlt euch wohl, wenn ihr nur in der Nähe dieser einen Person seid. Es ist, als wür...