Ich atmete nachmals tief ein und drückte endlich die Türklinke nach unten. Ich ging den riesigen Gang entlang und musste mich erst einmal zurecht finden. Als ich endlich das Wohnzimmer erreicht hatte blieb ich im Türrahmen stehen. Ich sah Martijn auf dem Sofa sitzen. Er hatte seine Ellenbogen auf den Knien abgestützt und hielt seinen Kopf in den Händen und blickte zu Boden. Er sah ziemlich verzweifelt aus. Auch für mich war das eine ziemlich komische Situation. Ich nahm all meinen Mut zusammen und lief langsam Richtung Sofa. Er schien mich nicht zu bemerken, denn als ich direkt vor ihm Stand rührte er sich kein Stück. So langsam machte ich mir echt sorgen. „Martijn ? Ist alles ok bei dir?", fragte ich vorsichtig. Er erschrak regelecht und zuckte zusammen. Er hob seinen Kopf und sah mich mit einem Blick an den ich nicht deuten konnte. Er stand schließlich auf und fuhr sich durch die Haare. Mein Mund wurde trocken als ich ihn dabei beobachtete. Er sah so verdammt gut dabei aus. Ich erinnerte ich mich an die unzähligen Abende, an denen ich mit meiner besten Freundin Lisa vielzellige Bilder und Videos von ihm angeschaut hatte. Die Stellen an denen er sich durch die Haare fuhr, waren die besten.
Plötzlich war ich wie angewurzelt. Lisa! Ich muss sie sofort anrufen. Ich hätte mich schon viel früher darum kümmern sollen. Was bin ich für eine schlechte Freundin. Mich überkamen immer mehr Schuldgefühle. Martijn unterbrach jedoch meinen Gedankengang. „Du hör mal,... ich habe einige Interviews und... muss noch ein paar Sachen erledigen. Ich weis noch nicht wann ich wieder zurückkomme. Fühl dich wie zuhause." Ohne mich einen Blick zu würdigen, griff er nach seiner Jacke und verlies sein Apartment.
Ich bleib mit offen stehendem Mund allein in seiner Wohnung zurück. Was war das denn gerade für ein arroganter Abgang? Wut stieg in mir auf. Das war das erste mal das ich wirklich enttäuscht von ihm war. Was war dies denn bitte für ein Verhalten? Wäre dieser Kuss doch nur nicht passiert. Ich wurde immer wütender und schon wieder liefen mir automatisch die Tränen herunter. Als ich seinen filmreifen Abgang nochmals vor meinem inneren Auge Revue passieren lies, wurde mir bewusst wie verletzend das eigentlich war. Im einen Moment war er der süßeste und aufmerksamste Junge auf dieser ganzen Welt und nun sowas. Ich hatte nun wirklich Angst, was die Sache mit dem Kuss anging. Ich schaute auf die Uhr und mir wurde bewusst, dass er um diese Uhrzeit bestimmt kein Interview mehr hat. Ich lies mich aufs Sofa fallen und und lies meinen Tränen freien lauf. Was ist wenn er den Kuss schrecklich fand ? Tausend fragen gingen mir durch den Kopf. Ich konnte es einfach nicht begreifen warum er mich einfach stehen lies.
Nun fuhr ICH mir verzweifelt durch die Haare und beschloss alles für einen Moment zu vergessen und Lisa endlich anzurufen.
Ich kramte in meiner Tasche nach meinem iPhone und wählte mit zittrigen Händen ihre Nummer. Mit jedem Tuten hatte ich mehr Angst das ihr was zugestoßen ist. Ich könnte mir das niemals verzeihen. Plötzlich hob jemand ab und das Tuten erlosch. „Hallo? Wer ist da?" Ich erkannte sofort ihre Stimme. Pure Erleichterung erfüllte meinen Körper. „Lisa du lebst! Ich hatte solche Angst um dich !", schrie ich schon fast. „Lina! Wo bist du ? Ich habe dich mehrmals versucht zu erreichen, ich dachte dir sei was zu gestoßen.", rief sie hektisch. Ich begann ihr alles zu erzählen vom Anfang bis zum Ende. Endlich hatte ich meine beste Freundin wieder, auf jedenfall ihre Stimme. Mir ging es tatsächlich immer besser, um so länger wir beide miteinander telefonierten. Lisa erzählte mir anschließend auch ihre Geschichte.
Nach dem wir uns verloren hatten, versuchte auch sie mich wieder zu finden. Doch sie wurde von der ganzen Menschenmasse mit zum Notausgang getrieben. Gottseidank, ich hätte mir nicht ausmalen wollen was ihr sonst zugestoßen wäre. Plötzlich hatte ich wieder diese schrecklichen Schüsse im Kopf und ich bekam Gänsehaut am ganzen Körper.
Lisa hatte ihren großen Bruder informiert, der sie am selben Abend noch abgeholt hatte. Auch sie wurde zur Vorsorge medizinisch untersucht. Ich war einfach nur froh das es ihr gut ging. Sie erkundigte sich bei sämtlichen Rettungskräften nach mir, doch niemand konnte ihre eine Auskunft geben. Letztendlich waren wir beide froh uns wieder zu haben und sicher zu wissen, dass es dem anderen gut geht.
„Und du sitzt jetzt wirklich in der Wohnung von Martin Garrix?". Sie war so aufgeregt und konnte das alles garnicht glauben. Als ich ihr die Sache mit dem Kuss erzählte, hörte ich nichts als ein lautes Schreien am anderen Ende der Leitung. „Lisa beruhige dich! Lissaaaa!". Danach erzählte ich ihr den eher unangenehmen Teil der danach passiert ist. Darauf erwiderte sie nur: „Martin Garrix hin oder her, aber wenn er dir das Herz bricht, bringe ich ihn um! Du stellst ihn zur Rede wenn er wieder kommt. Ist das klar! So ein Verhalten geht einfach nicht. Er weis in was für einer Situation du dich befindest. Dann kann er dich nicht erst küssen und danach stehen lassen. Lina versprich mir das du dir nichts gefallen lässt ok?". Dafür liebte ich Lisa. Sie wusste immer was zu tun war. Außerdem brachte sie mich mit ihrer Ansage zum lachen. Ich versprach ihr dass ich ihn zu Rede stellen werde, auch wenn ich noch nicht wusste wie. Wir verabschiedeten uns und ich versprach ihr, sie auf dem Laufenden zu halten. Nach dem sie aufgelegt hatte, breitete sich schon wieder das komische Gefühl in mir aus. Ich fühlte mich verletzt und konnte sein Verhalten noch immer nicht verstehen.
Da es bereits dunkel geworden ist, und ich im Dunklen saß beschloss ich erst einmal Licht zu machen. Doch es war leichter gesagt als getan. Ich konnte nirgends Lichtschalter finden, außerdem war sein Apartment so groß das ich mich nicht einmal darin zurecht fand. Sein Apartment erinnerte mich jedoch irgendwie an das Apartment von Christian Grey aus dem Film 50 Shades of Grey. Ich habe diese Bücher geliebt, auch wenn sie etwas speziell waren. Was würde ich nur jetzt für ein spannendes Buch geben. Beim lesen konnte ich alles um mich herum vergessen. Ich könnte somit in eine andere Welt eintauchen und die Sache mit Martijn wenigstens für ein paar Stunden vergessen.
Erst jetzt bemerkte ich wie sehr mich die Sache mit Martijn mitnahm. Ich wollte es mir nicht eingestehen, aber selbst wusste ich wie verfallen ich ihm war. Ich hatte mich tatsächlich in ihn verliebt. Aber nicht in Martin Garrix, sondern in den fürsorglichen, niederländischen Jungen namens Martijn.
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In the Name of Love
FanfictionIn dieser Geschichte geht es um die wahre Liebe zwischen einem Weltstar und einem ganz normalem Mädchen. Sie lernen sich zwischen sehr unglücklichen Umstände kennen, doch es entwickelt sich alles ganz anders als erwartet. Trete ein in eine romantisc...