Kapitel 51 (Martijn POV)

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"Hey Mom!", flüsterte ich in den Lautsprecher meines Handys, während ich die Türe leise hinter mir zu zog. Gottseidank hat Lina das klingeln nicht gehört. Sie schläft wirklich wie ein Stein. "Martijn mein Liebling. Wie geht es dir? Du hast dich lange nicht mehr gemeldet.", rief meine Mutter, jedoch mit lieber Stimme. "Mom.....ja mir gehts gut. Warum rufst du so früh an?", fragte ich sie während ich mir ein Gähnen unterdrückte. "Schatz wir haben kurz nach Elf. Seit wann schläfst du denn so lange? Bist du krank? Oder bist du etwa nicht allein?", fragte meiner Mutter mich und fügte ein leichtes lachen dazu. Shit! Jetzt wurde ich wirklich unsicher. Ich wollte es meinen Eltern ja sagen. Ja wirklich, aber vorher wollte ich es noch mit Lina absprechen. Ich wollte einfach den richtigen Zeitpunkt abwarten. Die Neugier meiner Mutter machte dies natürlich nicht leichter. Nervös lief ich im Zimmer auf und ab:" Ähm nein ich bin alleine. Es war gestern ein wirklich langer Abend und ich bin .....ich meine ich war mit Louis noch was trinken. Es war gestern einfach spät." Eigentlich war es nicht meine Art zu lügen, schon gar nicht was meine Eltern betrifft. Wir hatten schon immer ein super Verhältnis, jedoch war ich sehr verunsichert. Nun auch noch die Schwangerschaft. Ich darf garnicht daran denken wie alle darauf reagieren werden. Mom, Dad, Laura und vor allem auch Linas Eltern. Ben wird mich einen Kopf kürzer machen. 

 "Aha, deshalb flüsterst du auch? Ist ein Mädchen bei dir im Hotelzimmer?", lachte meine Mutter. Na ganz toll. Manchmal hasse ich mich selbst dafür, dass ich so schlecht Lügen kann. "Mom pass auf. Es ist viel passiert und-",weiter musste ich mich nicht erklären, denn meine Mutter Schnitt mir das Wort ab. "Martijn  Schatz, Laura hat uns alles erzählt. Wir haben uns riesig für dich gefreut. Wir wollen euch nicht überrumpeln, aber wir wollen sie kennenlernen. Wir wollen euch besuchen. Laura hat uns so viel von ihr erzählt und sie meinte es sei wirklich was Ernstes mit euch." Laura! Warum kann sie nicht einmal den Mund halten. Innerlich war ich sauer auf meine kleine Schwester aber auch etwas erleichtert. Das meine Eltern endlich Bescheid wussten, lies mich aufatmen. Trotzdem hatte ich ein schlechtes Gewissen. "Mom. Es tut mir leid, dass ich es euch nicht gleich gesagt habe. Ich hätte von Anfang an ehrlich zu euch sein sollen. Ich wusste anfangs selbst nicht wie es sich entwicklen würde.", entschuldigte ich mich. "Ist schon gut Schatz. Wir verstehen das. Außerdem musst du uns ja auch nicht immer alles sofort sagen. Wann können wir euch denn besuchen?" Ohje, sie meinten es also wirklich ernst. Hektisch ging ich alle Termine in meinem Kopf durch. "Ich habe Ende des Monats vier Tage frei.", platze aus mir heraus. "Wir könnten doch einfach nach Amsterdam kommen und euch besuchen? Außerdem komme ich immer gerne nach Hause.", lachte ich. "Ja das ist doch super!", rief meine Mutter begeistert. "Gerard! Martijn wird uns bald besuchen. Er bringt seine Freundin mit!", schrie meine Mutter meinem Vater begeistert zu. "Ohje meine Mutter.", dachte ich mir, lachte jedoch dabei. "Ok Mom ich werde mich davor auf jeden Fall nochmal bei euch melden. Grüße Dad von mir!", fügte ich noch hinzu. "Ach Martijn wir freuen uns ja so. Bis bald und Grüße du deine Freundin ja?". Ich schüttelte leicht lachend den Kopf: "Ja ist gut Mom. Machs gut.", beendete ich das Gespräch. 

Ach meine Mutter ist doch wirklich unverbesserlich. Aber um ehrlich zu sein, fühlte ich mich nun wirklich erleichtert. Endlich wissen sie es. Jetzt muss ich es nur noch Lina erklären, dass wir in zwei Wochen meine Eltern besuchen werden.

Langsam drückte ich die Türklinke nach unten und spähte durch den Türspalt. Doch Lina saß zu meiner Verwunderung schon auf dem Bettrand und tippte auf ihrem Handy herum. "Guten Morgen Süße!", rief ich während ich das Zimmer betrat. Sie hob erschrocken ihren Kopf, doch als sie mich sah, leuchtete ihr strahlendes Lächeln auf. "Guten Morgen.", rief sie noch etwas verschlafen. Ich schlenderte zum Bett und setzte mich neben sie, umschlang sie mit meinen Armen und platzierte meine Hände auf ihrem Bauch. Sie kicherte leise und legte ihre Hände auf meine. "Ich kann es immer noch nicht glauben, dass dort ein Lebewesen heranwächst.", flüsterte ich liebevoll und gab ihr einen Kuss auf die Wange. "Ja verrückt oder? Aber weist du Martijn, irgendwie freue ich mich. Ich weis wir sind jung und irgendwie verändert sich damit unserer gemeinsame Zukunft,  aber wir werden das schon meistern.", sagte sie selbstbewusst. "Ja ich mich auch süße. Ich kenn mich aber kein Stück mit Kindern aus, das ist dir bewusst.", gab ich ehrlich zu. Lina drehte sich zu mir und nahm mein Gesicht in ihre Hände: "Martijn, mach dir nicht immer so viele Gedanken. Du wirst ein großartiger Vater. Auch ich muss erstmal in die Rolle einer Mutter hineinwachsen." Ihre Worte beruhigten mich irgendwie nicht wirklich, weil mir immer noch das treffen mit meinen Eltern im Kopf herumschwirrte. Wie sollen wir es ihnen nur erklären das sie jetzt schon Oma und Opa werden? Ich bin doch gerade erst 22.

"Lina ich muss dir was sagen!", lenkte ich vom Thema ab. Ich bemerkte selbst wie sich meine Gesichtszüge veränderten. "Was ist denn Martijn?", fragte sie mich mit schockiertem Blick. "Ähm...Laura hat meinen Eltern von uns erzählt. Sie wollen dich kennenlernen. Sie wollten so schnell wie möglich herkommen. Ich konnte es ihnen ausreden, indem ich vorgeschlagen habe das wir Ende des Monats sie besuchen würden. Ich hab Ende des Monats 4 Tage, inklusive dem Wochenende frei. Ich habe ihnen gesagt wir kommen sie in besuchen.", sprudelte es aus mir heraus. Lina verzog keine Miene. Sie starrte mich einfach nur an und sagte für kurze Zeit einfach gar nichts. Ist sie sauer, weil ich es vorher nicht mit ihr abgesprochen habe? Ich geriet etwas in Panik. Ich glaube das sah sie mir auch an. 

"Baby, das ist doch toll! Ich fragte mich schon lange, wann ich endlich deine Eltern kennenlernen darf. Ich freue mich! Wirklich!", quiekte sie vor sich hin. Ich lachte auf und ein Stein viel mir vom Herzen. Mit dieser Reaktion hatte ich wirklich nicht gerechnet. Vielleicht hat sie recht und ich mache mir wirklich immer zu viel Gedanken. "Das freut mich Lina.", sagte ich begeistert und zog sie in meine Arme. "Aber Martijn, können wir die Schwangerschaft noch etwas verheimlichen? Bis zur 12 Woche ist noch nichts sicher und ich will nicht unnötig für Aufruhe sorgen. Außerdem will ich mir selbst sicher sein." Ich zog sie noch fester an mich ran und umarmte sie liebevoll. Ich drückte ihr einen Kuss auf die Schläfe und versicherte ihr, dass wir es niemandem erzählen werden. Die einzigen die es wissen sind Wir, José und Louis und das ist für den Anfang auch gut so. 

In the Name of LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt