Kapitel 47

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Ich rannte so schnell ich konnte. Die kalte Luft der Nacht brannte in meiner Lunge und lies mir das Atmen schwer fallen. Meine Beine spürte ich schon lange nicht mehr. Aber all das störte mich nicht im geringsten, denn ich hatte nur ihn im Kopf. Ich musste ihn finden, wieder in die Arme schließen und ihm sagen dass alles gut werden wird. José und Louis hatte ich schon längst abgehängt. Hätte ich doch nur mal so viel Ausdauer im Schulsport gehabt...

Ich erreichte völlig außer Atem den Park. Hastig wühlte ich in meiner Handtasche nach meinem Handy. Ich aktivierte die Taschenlampe und fing an seinen Namen zu rufen. Nach ungefähr 100 Metern erübrigte sich mein Schreien, denn ich sah Lichter. Um genauer zu sein Blitze. Kamerablitze. Nein das durfte nicht wahr sein.

Ich rannte los und erkannte Martijn. Ich konnte nur erahnen was dort vor sich ging. Als ich näher kam erkannte ich Umrisse. Martijns Umriss wie er im Gras kniete und sich an einem Baumstamm abstützte und zwei andere Umrisse von Paparazis mit riesen Kameras.

"Haut ab!!!", schrie ich was aber kaum zu hören war, da ich kaum Luft bekam.

Einer der Paparazzis drehte sich um grinste mich Schadenfroh an. "Wenn haben wir den da? Seine kleine Freundin? Betrunkener Weltstar im Park. Beziehungskriese? Diese Schlagzeilen bringen mir dreifaches Gehalt diesen Monat."

Ich kochte vor Wut und automatisch ballten sich meine Fäuste. Ich stampfte wütend auf den Paparazzi zu und legte mir die Worte in meinem Kopf schon zurecht. Dieser wiederliche Typ konnte mich jetzt mal richtig kennenlernen. Gerade als ich meinen Satz beginnen wollte unterbrach mich Louis.

Er kam zusammen mit Watse und José angerannt. „Verpisst euch ihr Penner! Lasst ihn in Frieden!", schrie Louis. Watse drängte sich an mir vorbei und versuchte zusammen mit Louis die Paparazzis zu vertreiben. „Ihr Mistkerle. Macht es euch eigentlich Spaß in das private Leben von anderen Personen einzudringen ? Macht es euch Spaß Lügen und Gerüchte zu verbreiten?", schimpfte Watse.

Im selben Moment hörte ich Martijn. Er krümmte sich und begann zu Würgen. Ich eilte zu ihm und gab ihm Halt. Er kauerte auf dem Boden und erbrach seinen Alkohol während er sich immer noch mit einem Arm am Stamm des Baumes festkrallte. Gottseidank lenkten die andern die Paparazzis ab, sodass sie dieses Szenario nicht mit ihren Kameras festhalten konnten.

Ich ignorierte das Gefühl mich gleich selbst übergeben zu müssen, und strich Martijn sanft über den Rücken. Er würgte immer noch und sein ganzer Körper zitterte. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam er endlich zur Ruhe und sank zu Boden. "Martijn, alles wird gut. Komm lass uns ins Hotel zurück gehen." Er schaut mit Tränen in den Augen zu mir hoch. Um ehrlich zu sein sah er schrecklich aus. "Schau mich nicht an! Geh einfach. Du hast mich nicht verdient. Kein Kind hat so einen Vater verdient!", brüllte er. Die Tränen liefen ihm übers Gesicht und liesen mein Herz bluten. Ich reichte ihm meine Wasserflasche und ein Taschentuch und überlegte wie ich ihm diese Flausen die er im Kopf hatte ausreden konnte. Er nahm die die Flasche entgegen und spülte seinen Mund aus.

"Martijn, ich liebe dich. Bitte komm mit mir. Ich brauche dich.....Wir brauchen dich!" Automatisch legte ich meine Hand auf meinen Bauch. "Du bist der wundervollste Mensch den ich kenne. Ich könnte mir keinen anderen Vater für mein Kind vorstellen. Ich will nur dich!", sagte ich mit zitternder Stimme. Mittlerweile liefen auch mir die Tränen herunter. "Ich schaue dich an... und selbst in dieser Lage liebe ich dich und bin mir zu 100 % sicher das du der richtige bist. Es wird nicht leicht Martijn. Ehrlich gesagt habe ich eine scheiß Angst, aber wenn ich weiß das wir zu zweit sind, gibt mir das eine Sicherheit."

Er sah mir tief in die Augen: "Es tut mir so leid." Ich beugte mich zu ihm herunter und gab ihm einen Kuss auf seinen Haaransatz. Ohne etwas zu sagen half ich ihm auf, stützte ihn und lief mit ihm törkelig Richtung Haupstraße, damit wir endlich zurück ins Hotel konnten.

"Wir schaffen das zusammen.", flüsterte ich und hoffte das ich damit auch wirklich recht hatte.

In the Name of LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt