Kapitel 9 - Krankenhaus

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Zögernd liess Edeline mich los und trat einen schritt zurück. "Es tut mir leid das wir nicht früher gekommen sind. Madame Deflair hat erst jetzt gemeldet das du verschwunden bist." druckste sie herum.
"Dafür entschuldigst du dich?! Dafür? Wieso habt ihr mir das nicht erzählt. Mich darauf vorbereitet? Ich hab jemanden getötet!" schrie ich als mir Shade wieder einviel. Wie hab ich das vergessen können?! "Shade gehts gut. Er ist auf der Krankenstation. Sein zustand ist stabil. Aber er liegt im Koma." nuschelte Daniel der sich nervös die Brille putzte.
Scharf zog ich die luft ein. "Er ist nicht tot. Aber im Koma. Und das ist meine schuld." hysterisch fing ich an tief einzuatmen. "Na toll sie hatte sich gerade beruhigt." murmelte Devon der sich offenbar nicht die Bohne um Shade kümmerte. "Ich...wir...sehen uns beim Abendessen." sagte ich mit vor aufregung dünner stimme und drückte mich an den dreien vorbei nach drinnen. Wohin? Wo soll ich hin? Ziellos lief ich ein paar gänge entlang und versuchte mich zu beruhigen. Was nicht besonders gut klappte, bis mich jemand an der Schulter packte und herum drehte.
Evolet.
"Evolet ich-dein Bruder- ich wollte nicht--" erstickt liess ich es doch bleiben und unterdrückte die Tränen bis ich in ihr wie immer perfektes gesicht sah. Sie war ganz cool. "Es ist okay. Es ist nicht deine schuld." sie lächelte mich schwach an was eigentlich sonst eher untypisch für sie war, dann nahm sie mich in den arm und ich heulte mir die seele aus dem leib.
Im gegensatz zu Daniel heiterte sie mich nicht auf sondern blieb einfach hier bei mir und strich mir tröstend über den Rücken.
"Alles okay. Er wird wieder. Ich weiss wie du dich fühlst. Als ich ein kleines Mädchen war  hab ich einen kleinen Tornado verursacht als ich mich mit meiner freundin um ein stück muffin stritt und hab unseren Kindergarten und zwei bauernhöfe in der nähe zerstört. Mit 5! Und das ist doch wesentlich schlimmer." kicherte sie aber ich hörte das auch sie eine träne vergossen haben musste. Auch ich kicherte schluchzend, ehe sie mich los liess. "Komm. Abendessen gibts erst um halb sieben. Das sind noch gut 2 einhalb stunden hin. Lern lieber. Der stoff ist hier wirklich schwer. Morgen hast du ja deinen eigentlichen ersten schultag. Ich meine heute hattest du bis auf BfL ja nichts wirkliches. Morgen die erste stunde ist training. Da kannst du deine kräfte proben.
Aber geh jetzt." "Kommst du nicht mit?" "Ich muss noch zum Schülerrat. In der Garten-Ag sind schon wieder Fenster kaputt gegangen." kurz lächelte sie mich noch müde an, ehe sie sich mit einem distanzierten "bis dann" umdrehte und in die andere richtung ging.
Ich lief schnell zum Schlaftrakt der Mädchen und ging in zimmer zwölf.
Als ich vor der Tür stand musste ich lächeln. Als ich zum ersten mal in dieses Zimmer gegangen bin ist Shades T-shirt durchs zimmer auf ihn zu geflogen.
Das war wohl Evolet. Und ich dachte ich bin verrückt. Lächelnd schaute ich zu der nummer zwölf auf der weissen tür.
Ein bisschen von dem schwarzen metall war inzwischen etwas staubig und hell am rand. Ich versuchte ihn weg zu wischen, doch als ich die zwei berührte, leuchtete ein grelles licht auf und ich bekam einen derben schlag und wurde nach hinten geworfen und krachte in die wand.
Etwas benommen öffnete ich wieder die Augen und versuchte mich aufzurichten. Der Putz rieselte mir in die Haare und leise hustend ging ich wieder auf die Tür.
"Was zum..." langsam hob ich meinen finger, natürlich mit sicherheits abstand, und ein kleiner dünner faden elektrizität britzelte zwischen der zahl und meiner hand. Es brannte ziemlich aber wenigstens wurde ich nicht nach hinten geworfen.
"Das melde ich morgen..." murmelte ich, und griff, dumm und dämlich wie ich war, nach der metallenen Türklinke und bekam einen erneut eine gewischt und krachte wieder nach hinten. Nur das diesmal keine wand da war um mich aufzuhalten, weshalb ich gegen die steine dahinter krachte. Und dann...schwarz.
Na toll.
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Hastig zog ich die luft ein.
Wo war ich? Hastig schaute ich mich um. Dunkle steinwände, weisse betten, große schwarze holztür. Also im prinzip sah es hier so aus wie überall in der schule.
"Oh schätzchen. Du bist wach! Wie schön. Mein gott du wärst fast unter die erde gewandert. Das Blitzmädchen hat sich selbst geschockt. Blitzmeldung! Hahaha nicht wahr?" lachte die pummelige frau in dem braunen kleid dir um mich herum schwirrte und das piep-piep-gerät neben mir neu einstellte. "Wo bin ich?" "Na wo wohl. Krankenstation. Du hast dir ganz schon den kopf gestossen. Es hat sich heraus gestellt das du kein Metall anfassen kannst. Wir haben alle metallsachen in deiner umgebung in holz oder Kunststoff umgewandelt. Alles ist gut." murmelte sie. "Deine Freunde haben sich ganz schön sorgen gemacht. Haha ja. Der junge ist nicht weg gegangen bis ich ihn mit der spritze davon gescheucht hab. Er sitzt vor der Tür und schläft jetzt. Nachdem ich ihm schlafpillen in sein essen gemischt hab. Aber pssst." zwinkerte sie mir zu. Junge? Etwa Devon?
"Vorhin war auch noch das mädchen da. Wie heisst sie? Edeline? Nettes Kind.
Hör zu. Es ist 7.25 uhr. Früh morgens. Der unterricht hat noch nicht angefangen. Du darfst in den unterricht. Aber über nacht schläfst du hier. Zu beobachtung. Verstanden?" ich nickte. Daraufhin ging sie weiter zu den anderen Kindern auf den Betten neben und gegenüber mir.
Ich stand auf und ging auf die dunkle Holztür zu. "Ich werde mal Devon aufwecken" kicherte ich. Und in meiner Brust breitete sich dieses warme Gefühl aus und--"hmhm.." stöhnte irgendjemand.
Überrascht drehte ich mich nach links. Auf dem Bett dort lag ein schlafender im Koma liegender Shade.
Seine augenbrauen waren zusammen gezogen so als sähe er etwas furchtbares. Irgendwie störte mich das, weshalb ich auch die augenbrauen zusammen zog und zu ihm hinlief. Ich setzte mich auf seine Bettkante und strich Shade sanft über die Haare bis er sich beruhigt hatte. Dann lächelte er leicht im schlaf und sein lächeln übertrug sich auf mich. "Es tut mir leid Shade. Das war keine Absicht..." murmelte ich. "Ich werde sowas nie wieder zulassen. Ich werde lernen das zu kontrollieren. Für dich." langsam beugte ich mich hinab und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Dann stand ich auf und ging raus. Fest entschlossen nie mehr jemanden durch meine Kraft Schaden zu zu fügen.

Flash QueenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt