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Den restlichen Tag verbrachte ich mit Fynn.

Fynn und ich saßen nun in seinem Zimmer und schauten einen Film. Obwohl es unserem Vater nicht sonderlich gefiel, dass ich schon wieder nicht zuhause schlief, ließ er es zu.

Als der Abspann des Films lief, war mein Bruder schon eingeschlafen. Ich legte den Laptop vorsichtig weg und stand ,versucht Fynn nicht aufzuwecken, auf.

Ich schlich möglichst leise aus dem Zimmer und machte mich auf den Weg zur Toilette.
Draußen auf dem Flur war nichts mehr los. Es war schon spät.

Nachdem ich die Toilettentür wieder aufgesperrte hatte, wollte ich wieder um die Ecke verschwinden, doch dann schrie ich erschreckt auf.

"Oh Gott musst du mich so erschrecken?", ich atmete tief ein und aus.

"Sorry, war nicht meine Absicht.", lachte Will.

"Glaub ich dir nicht.", behauptete ich nun auch grinsend und ging an Will vorbei, um zurück zu Fynn zu gehen.

"Okay, vielleicht doch nicht ganz ohne Absicht", ich hörte, wie er mir hinterherging.

"Sag ich ja.", lachte ich.

"Kommst du wieder mit in mein Zimmer in mein Bett?", fragte Will mich dann aus heiterem Himmel.

"Was?", meinte ich, obwohl ich ihn genau verstanden hatte.

"Was?", wiederholte er mich. "Du hast mich verstanden."

"Ne, ich schlafe bei meinem Bruder.", informierte ich ihn.

"Kommst du trotzdem noch kurz mit?", bat er mich.

"Eigentlich...", ich kam wie so oft nicht zum Satzende.

"Eigentlich? Also ja.", stellte Will fest.

Will ging voran und meine Beine entschieden sich vor meinem Kopf, hinterher zu gehen.

Angekommen in seinem Zimmer setzte er sich auf sein Bett und ich lehnte mich gegen den Schreibtisch.

"Was war heute morgen eigentlich los?", sprach er die Sachen von heute nochmal an.

"Was meinst du?", stellte ich mich dumm.

"Du ist einfach abgehauen.", erinnerte er mich.

"Ach so das.", ich kratzte mich verlegen am Hinterkopf. "Ich äh musste los."

"Klara, sag es mir doch einfach.", forderte Will mich auf. "Wenn du nichts mit mir zu tun haben willst, sag es doch einfach."

"Nein, nein.", sagte ich schnell. "Es ist nur so. Als wir da so im Bett lagen und du wolltest, dass ich naja mit dem, was ich gemacht habe, weitermache, ich äh ich kannte so eine Situation noch nicht. Ich bin in solchen Sachen noch einfach ein bisschen unerfahren?"

"Du machst dich wirklich von Mal zu Mal interessanter.", erwiderte Will darauf nur.

Ich sah ihn nur überrascht an. Was? Wie machte ich mich denn interessanter?

Ich bemerke, wie Will langsam auf mich zu kam.

"Was wird das jetzt schon wieder?", ich war verwirrt.

"Ich geh langsam auf dich zu.", meinte er nur und kam näher.

"Wieso?"

"Wenn ich schnell gehen würde, hättest du Angst.", nun stand er direkt vor mir.

Im nächsten Moment spürte ich seine Lippen auf meinen. Ich hatte das Gefühl, mein Bauch würde gleich vor Kribbeln platzen. Mir wurde warm und kalt zugleich. Ich wusste nicht, wie mir geschah. Obwohl das hier mein erster Kuss war, wusste ich zu meinem Verwundern genau, was ich machen musste. Als Will merkte, dass ich seinen Kuss erwiderte, zog er mich noch näher zu sich ran und umschlang mich mit seinen starken Armen. Würde er mich nicht festhalten, wäre ich mit Sicherheit zusammengesackt. Es war ein unglaubliches Gefühl, was sich in mir breit machte. Ich blendete alles um mich herum aus und ließ mich auf das berauschende Gefühl seiner Lippen ein.

Would you die for someone?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt