Eleanor und ich sitzen jetzt schon eine Ewigkeit hier und schauen uns an. Sie hat mich öfter in den Arm genommen und mich getröstet während sie ebenfalls geweint hat. Unsere Augen sind nun ganz rot und angeschwollen. Wir haben jedoch unsere Stimmen wieder gefunden und können nun in Ruhe darüber reden.
Eleanor:"Es ist wirklich schlimm was dort passier ist. Ich könnte es auch nicht jedem weiter erzählen. Wenn ich mir vorstelle das sowas Louis passiert..."
Mila:"Es wird aber mit Louis nicht passieren. Er ist gesund und jeder Arzt würde ihn 1000 mal operieren."
Eleanor:"Es tut mir so leid was dort passiert ist.Du kannst dafür gar nichts. Ich finde es aber echt beeindruckend das du immer die Kinder besuchst und ihnen Mut machst. Da sieht man das dein Bruder Recht hatte:Du bist stark."
Mila:"Nicht stark genug für diese Last."
Eleanor:"Wiso?Was meinst du damit?"
Mila:"Es ist einfach nicht so einfach gewesen weißt du? Und da habe ich halt ein paar Fehler begangen."
Eleanor:"Was für Fehler denn?"
Ich hole ein mal tief Luft und krempel meinen Pullover hoch und meine Narben kommen zum Vorscheinen. Eleanor guckt ziemlich geschockt darauf bist ich meinen Pullover wieder runterrolle.
Mila:"Es war mir alles zu viel.Das musst du verstehen.Bitte sag es den anderen nicht."
Eleanor:"Ich verstehe das du verzweifelt warst,aber mach das bitte nie wieder. Ich werde es nicht sagen,aber irgendwann wird Niall deine Narben sehen und dich fragen und was willst du dann antworten?"
Mila:"Ich habe keine Ahnung was ich antworten werde,aber ich lebe im jetzt und nicht im morgen."
Eleanor:"Was hälst du davon,wenn wir wieder zu den anderen gehen. Sie machen sich bestimmt schon sorgen um uns."
Ich nicke und wir stehen auf und machen uns auf den Weg und die Treppe runter. Ich setze ein gespieltes Lächeln auf und wir gehen ins Wohnzimmer. Alle sitzen auf der Couch und flüstern miteinander. Als Eleanor und ich ins Zimmer kommen,verstummen jedoch alle und sie schauen uns besorgt an. Niall sieht mich ganz mitfühlend an und genau das wollte ich nicht. Sie wissen alle nicht wie es ist so einen Menschen zu verlieren. Eleanor geht sofort zu Louis und sie umarmen sich. Ich hoffe wirklich das Eleanor das Geheimnis für sich behält. Ich stehe jetzt mitten im Raum,aber gehe nach ein paar Minuten richtung Couch. Ich will mich nicht neben Niall setzen und deswegen setze ich mich neben Harry. Er sieht mich ein bisschen verwundert an. Er wischt mir noch meine letzten Tränen aus den Auge und umarmt mich. Es fühlt sich an wie...bei meinem Bruder. Harry kann mich auch so gut trösten.
Wir sitzen jetzt schon eine Ewigkeit so. Wir haben uns alle wieder ein bisschen beruhigt. Ich gucke unauffällig zu Niall und unsere Blicke treffen sich. Ich sehe ein wenig Trauer in seinen Augen. Sie glitzern und leuchten nicht mehr so wie gestern. Irgendwann wird die Stille unangenehm und ich setze mich aufrecht hin. Jemand fängt an zu sprechen.
Liam:"Was macht ihr alle eigentlich an Weihnachten?"
Eleanor:"Louis und ich feiern mit unseren Familien zusammen:"
Zayn:"Perrie und ich feiern ebenfalls zusammen mit unseren Familien. In unserem Haus. Was macht ihr?"
Liam:"Sophia und ich feiern auch mit unseren Familien zusammen. Sie verstehen sich so gut."
Harry:"Ich fahre nach Hause und bin auch bei meiner Familie.Was ist mit dir Niall?"
Niall:"Ich flieg nach Irland zurück. Zu meiner Familie. Ich habe sie so lange nicht mehr gesehen."
Liam:"Was machst du Mila?"
Mila:"Ich weiß nicht. Ich denke mal ich werde zu meiner Mutter gehen... oder meinen Bruder besuchen."
Niall:"Du kannst niemals zu deiner Mutter. Da ist doch dieser Typ. Du kannst da nicht hin."
Mila:"Achja? Und wo soll ich sonst hin? Ich bin euch doch dann nur ein Klotz am Bein und das will ich nicht. Ihr wollt was mit euren Familien machen und da bin ich doch eh nur im Weg."
Harry:"Du bist nicht im Weg. Niemanden vom uns...wir mögen dich alle. Du kannst doch mit einem von uns Weihnachten...wie zum Beispiel Niall."
Mila:"Nee ich glaube ich bleibe hier."
Niall:"Nein,Harry hat Recht. Du kannst mit zu mir kommen. Meine Eltern würden sich bestimmt freuen.Und ich würde mich auch richtig freuen,wenn du mitkommst."
Liam:"Ja,wir können ja auch nicht zulassen das du hier alleine sitzt. Komm geh doch mit zu Niall. Seine Familie ist richtig nett. Und es ist dort immer lustig mit Niall."
Mila:"Und du hast wirklich nichts dagegen?"
Niall:"Nein,ich würde mich richtig freuen das du mitkommst."
Mila:"okaaaaay,ich komme mit nach Irland. Wird bestimmt lustig."
Niall:"Supeeeeeeeer,ich werde sofort meiner Eltern anrufen und ihnen sagen das wir morgen kommen."
Er lächelt mich an und zückt sein Handy während er aus dem Zimmer geht. Ich sehe ihm zu und merke wie sich ein Lächeln auf meinen Lippen ausbreitet. Natürlich muss das jemand bemerken und jemand fängt an zu husten. Ich gucke dort hin wo das Geräusch her kommt. Dort sitzt Perrie und lächelt mich an und zwinkert einmal unauffällig. Ich werde sofort rot,weil mich jemand erwischt hat wie ich Niall angestarrt habe. Ich schaue auf meine Schuhe. Es fangen alle über ihre Pläne von Weihnachten an zu reden. Nach fünf Minuten will ich mal schauen wo Niall bleibt. Ich stehe auf und mache mich auf die Suche nach ihm.
Küche...nichts
Flur...nichts
Abstellraum...nichts
Zimmer von Louis und Eleanor...nichts
Zimmer von Harry...nichts
Sein Zimmer...und dort sitzt er auf seinem Bett. Den Rücken zu mir gewandt. Ich höre das er immer noch telefoniert.
Niall:"Mum,es wird ganz toll werden. Mila ist wirklich richtig nett und nicht abgehoben oder so. Sie ist wundervoll. Glaub mir...sie kann nicht bei ihrer Familie feiern..."
Ich höre leises Gemurmel am anderen Ende der Leitung.Dann wieder Niall.
Niall:"Nein wir sind nicht zusammen,aber-aber ich liebe sie. Sie liebt mich jedoch nicht. Da ist etwas in ihrer Vergangenheit was ihr im Weg steht.Ich weiß nur nicht was."
Ich bin richtig geschockt. Zwischen Niall und mir ist das komisch. Ich weiß das uns etwas im Weg steht...meine Vergangenheit. Ich kann nicht mit Niall zusammen kommen.Er wird irgendwann wieder mit den Jungs auf Tour gehen und ich muss in die Schule. Wir werden uns nie sehen können und irgendwann wird er sich in jemanden verlieben der ihm nah ist. Den er jeden Tag sehen kann und den er jeden Tag lieben kann. Ich werde es jedoch nicht sein,weil ich tausende von Meilen von ihm entfernt bin. Er wird von so vielen Mädchen geliebt...ich bin bestimmt nur eine von vielen. Ich werde Weihnachten jedoch mit ihm verbringen,aber nur als normale Freunde und nichts anderes...für meinen Bruder. Ich würde es eh nie hinbekommen jemanden zu lieben.Ich laufe ins Badezimmer und schließe mich dort ein.
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