Die Frau im See

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- Peters Sicht -

Es war meine Schuld ... oder vielleicht auch die von Kaspian! Es war alles genau geplant gewesen, auch wenn ich es vielleicht ein bisschen überstürzt hatte. Aber ich musste irgendwie meine ganze Wut abbauen. Die Telmarer waren in unser Reich gekommen, in meiner Abwesenheit, haben unser Volk vertrieben, unser Haus - das Zuhause meiner Familie - zerstört und dafür sollten sie bezahlen.

„Peter! Peter warte!", rief Susan mir hinterher als ich mir einen Weg durch die Menge suchte und einfach nur alleine sein wollte. Es mag nicht das erste Mal sein, dass ich jemanden zurücklassen musste oder einer meiner Männer sein Leben lassen musste, aber das letzte Mal hatte ich Amara an meiner Seite. Doch jetzt war sie tot und weder Edmund, oder Susan, geschweige denn Lucy würden verstehen was in mir vorging. „Peter!", rief sie noch einmal und bekam meinem Arm zu packen. „Was?", schnauzte ich sie direkt an und sah Edmund der auf uns zu gelaufen kam. „Wir sollten uns nicht alle streiten, wir müssen zusammenhalten, Peter. Du hast doch gesehen was da unten am See war! Er hat eine ganze Armee und wir müssen helfen, bitte, reiß dich zusammen, Peter", mahnte Susan mich streng, ließ meinen Arm dabei nicht los. „Susan hat Recht, Pete. So ungern ich das auch zugebe." „Danke, Edmund", zischte Susan, doch ich musste jetzt alleine sein. „Lasst mich in Ruhe", sagte ich nur und riss mich mit diesen Worten von Susan los.

Sehr weit kam ich natürlich nicht, denn Edmund schien mir zu folgen und das passte mir gerade überhaupt nicht. „Geh wieder zurück, Ed!", wies ich ihn daher an. „Du solltest nicht alleine sein, Pete. Es ist nicht deine Schuld, wir alle machen Fehler." „Ich musste sie zurücklassen, Edmund. Das war kein Fehler ... das war ... das war mein Ego", erklärte ich ihm, eher unfreiwillig. „Ist mir aufgefallen", kommentierte er nur mit einem schiefen Grinsen. „Also, wo gehen wir hin?".


So langsam hatte ich wirklich genug von Edmund. Er sprach und sprach, es schien überhaupt kein Ende zu nehmen. „Ed!", warnte ich ihn, als er wieder begann, doch dieser war bereits leise und starrte, hinter einem Baum versteckt, hinunter zu einem kleinen See. „Was tust ..." „Schhhh ... sieh nur", flüsterte er leise und deutete auf mit seinem Finger nach unten. Leicht widerwillig schlich ich leise zu ihm und schaute ebenfalls hinunter.

Zuerst erblickte ich nur zwei Pferde, ein Schwarzes und ein Weißes. Dann jedoch sah ich ein Haufen Kleider am Uferrand des Sees liegen, direkt daneben lag ein Junge ... okay, es war wohl in meinem Alter ... aber da lag jemand. Er war jedoch angezogen, in schwarzen Hosen, einem weißen Hemd und direkt neben ihm lag ein Schwert mit einem gold-roten Griff. „Wer ist das?", fragte ich leise. „Wer ist SIE?", fragte Edmund zurück und als ich seinen Blick folgte stockte mir der Atem.

Eine der schönsten Frauen die ich jemals gesehen hatte, stand in Mitten des Sees

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Eine der schönsten Frauen die ich jemals gesehen hatte, stand in Mitten des Sees. Edmund und ich konnte sie nur von Hinten sehen, aber ihre blonden Haare glänzten wie die goldene Mähne von Aslan in der Sonne. Direkt verpasste dies mir einen Stich ins Herz, Amara hatte ebenfalls solche Haare gehabt, wenn auch etwas länger. Die Frau im See hatte kürzerer Haare, zwar nicht viel kürzer, aber dennoch. „Bist du bald fertig? Wir müssen weiter", rief der junge Mann vom Ufer aus zu der Frau, die sich daraufhin umdrehte. Leider konnte ich ihr Gesicht nicht erkennen, da die Sonne direkt auf sie viel und sowohl mich als auch Edmund blendete.


Wer war sie? „Hast du es so eilig?", hörte ich sie lachen und ich glaubte mich verhört zu haben. Dieses Lachen und diese Stimme. „Pete? Alles okay?", wollte Edmund wissen, während die Frau aus dem See stieg. Sie war bekleidet in nichts weiter als schwarzer Unterwäsche. „Ich freue mich Vater zu sehen, das ist alles", sagte der Typ und stand auf. Er hatte ebenso blonde Harry wie sie, doch seine Augen ... „Peter ...", stocke meinem kleinen Bruder auf einmal der Atem. „Was?", hakte ich direkt nach und blickte zu ihm.

Edmund hatte seine Augen weit aufgerissen und schaute wohl zu der Frau. „Hör auf da so hinzustarren!", knurrte ich leise. „Wir werden schon rechtzeitig da sein, mach dir keine Gedanken, mein Prinz", sagte die Frau und ich blickte wieder runter. Jedoch konnte ich wieder nur ihren Rücken sehen, diesmal jedoch hatte sie schon ein Kleid an.

Es war blau und braun, hatte einen tiefen Ausschnitt, aber mich überraschte die Kette die sie um den Hals trug

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Es war blau und braun, hatte einen tiefen Ausschnitt, aber mich überraschte die Kette die sie um den Hals trug. Dies kam mir nämlich sehr bekannt vor. „Komm schon Eljias", wies sie den anderen an, der sich direkt auf eines der Pferde schwang und ohne auf sie zu warten los ritt.


Sie jedoch blieb nur kurz, doch dann nieste Edmund auf einmal und direkt schaute sie zu uns hoch. Jetzt stockte auch mir der Atem, jedes Wort blieb mir im Halse stecken. Sie sah aus wie ... aber das konnte nicht sein. Tausende von Jahren waren vergangen, sie kann das nicht sein ... „Mutter!", hörte ich den Jungen rufen und schon tauchte er wieder aus. „Hast du etwas gesehen?", fragte er sie. „Nein ... alles gut, lass und weiter reiten", wehrte sie ab und stieg auf ihr Pferd. Allerdings schaute sie noch einmal zu uns hoch, aber sie konnte uns sehen, denn sie schüttelte nur den Kopf und folgte dem Jungen, der ihr Sohn war, einen kleinen Pfad entlang.

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„Peter ..." „Das kann nicht sein! Sie kann es nicht sein", murmelte ich immer wieder, als wir zurück zum Lager gingen. Das konnte einfach nicht wahr sein. „Pete ich hab es auch gesehen. Ich hab sie gesehen", mischte sich Edmund in meine Gedanken an. „Aber ... sie ist tot, Ed. Wie kann sie ...", begann ich doch brach ab. Was wenn diese Frau eine Nachfahrin war. Amara war schließlich schwanger gewesen und ... nein, die Ähnlichkeit war zu verblüffend. Dann das Lachen und auch die Stimme! Diese Frau sah nicht einfach nur so aus wie Amara, sie hörte sich auch so an und lachte auch so wie sie. Wie konnte das nur sein?


Bis hin zum Abend überlegte ich was das alles bedeuten könnte, aber mir viel keine plausible und gute Erklärung dazu ein. Was war, wenn sie es wirklich war? Und der Junge? War er wirklich ihr Sohn? Sehr komisch, die Beiden sahen gleich alt aus.

„Peter, schnell! Kaspian ist in Schwierigkeiten!", rief Edmund und riss mich aus meinen Gedanken. Ich schaute auf und schon hatte er mir an meinem Arm hochgezogen und schleifte mich förmlich in Richtung des Steinernen Tisches. Als wir dann in dem Raum ankamen, nahm ich alles rasant auf. Ein Zwerg und Edmund kämpften bereits miteinander, aber ich blickte du Kaspian der direkt vor einem Eisblock stand. „Jadis ...", flüsterte ich leise und rannte so schnell ich konnte zu Kaspian und stieß ihn weg.


„Ah, Peter ... es ist so lange her", hauchte sie und ich war hypnotisiert. Ich konnte meinen Blick nicht von ihr abwenden. „Komm näher, mein König. Komm näher und gib mir deine Hand", flüstere Jadis hypnotisierend und ich konnte gar nicht anders als näher zu kommen und langsam meine Hand zu heben. Direkt der ihren entgegen. „PETER!", schrie jemand meinen Namen, aber ich war zu sehr in dem Bann der Hexe gefangen und dann erstarrte Jadis kurz, aber mit einem breiten Grinsen streckte sie ihre Hand die wenigen Zentimeter zu der meinen.

The Legend Of The High Queen And Her SonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt