Die Legende der Hochkönigin

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Wir waren schon eine Weile unterwegs, wir beeilten uns schnell zu den anderen Narnianer zu gelangen, vor allem nach unserem Zwischenfall mit dem Bären. Bären die nicht mehr reden konnten ... was war nur aus Narnia geworden? „Sag, Trumpkin was sagt man ist mit Amara passiert?", durchbrach Susan die Stille, als wir durch den dichten Wald gingen. „Wer?" „Die Hochkönigin", erklärte ich, auf seine Frage hin, schlicht. „Oh ...", machte er nur und ging störrisch weiter. Verschwieg uns etwa war? „Trumpkin?", hakte auch Lucy nach und schön hörten wir ein Aufstöhnen: „Es gibt nur Legenden über sie, niemand weiß über sie wirklich existiert hat. Ich meine anscheinend hat sie das, aber sie war in den letzten tausend Jahren nur eine Geschichte, eine Geschichte über jemanden der Hoffnung für viele spendete".

Gespannt warteten wir bis er begann zu reden, doch er brauchte eine Weile: „Vielleicht ist die Geschichte für einen besseren Augenblick geeignet". „Was? Nein, ich will sofort wissen was ..." „Peter, sieh doch!", unterbrach Suzan mich und zeigte nach vorne. Toll! Das hatte uns gerade noch gefehlt! „Ich sagte euch doch, es hat sich einiges verändert", erinnerte der Zwerg mich noch einmal. „Schon gut, dennoch irgendwo hier muss eine Brücke sein" „Eine Brücke? Nein, hier gibt es keine Brücke mehr" „Natürlich gibt es sie, ich bin viele Male über sie geritten" „Wann? Vor 1300 Jahren! Ja, ich bin sicher sie wird hier irgendwo sein", wehrte der Zwerg wieder ab. Er war wirklich vorlaut und ... „Aslan?", holte Lucys Stimme mich aus meinen dunklen Gedanken.

„Da, seht doch nur! Das ist Aslan", sagte sie voller Überzeugung und wir folgten alle ihren Blick, doch da war nichts. Niemand stand auf der anderen Seite der Schlucht. „Lucy, da ist niemand", versuchte ich ihr klar zu sagen. „Ich hab ihn gesehen" „Und wieso haben wir ihn nicht gesehen?", hakte ich nach. Darauf hatte sie jedoch keine Antwort. „Was sollen wir jetzt tun, Peter? Wir müssen da rüber" „Ich weiß, Edmund. Vielleicht ... wenn wir weiter runter gehen, den Weg entlang können wir vielleicht eine Stelle finden an der wir die Schlucht überqueren können", schlug ich vor.

Eigentlich hatten wir auch keine andere Wahl. Doch viel Weg konnten wir nicht zurücklegen, es wurde langsam dunkel und Lucy wurde müde. Eine Pause zu machen wäre wirklich nicht schlecht, Schlaf würde uns allen gut tun. „Lasst uns eine Pause machen, morgen früh gehen wir weiter", ließ ich die anderen wissen und auch wenn Trumpkin nicht froh darüber war, wand er nichts anderen ein.

Die Dunkelheit war schon lange über uns herein gebrochen, die letzten Vögel waren schon lange verstummt und Lucy schlief bereits ruhig und tief neben Suzan. Wir anderen waren jedoch war, mich ließ die Sache mit Amara einfach nicht los und der Zwerg schien nicht viel davon zu halten, über sie zu reden. Naja, er und viele dachten sie hätte nie existiert. Aber warum? Was genau war mit ihr und dem Baby passiere, nachdem ich verschwunden war?

„Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, um uns zu erzählen was mit Peters Frau passiert ist", hörte ich Susan sagen. Trumpkin rollte mit den Augen, die im Schein des Feuers gefährlich flackerten. „Es gibt viel über sie zu erzählen und dann auch wieder nicht", begann er kryptisch, was mich wirklich zur Weißglut brachte. „Wie ich bereits sagte, ist sie geflohen und man hat sie nie wieder gesehen. Doch es gibt diese Legende über sie, die Legende der Hochkönigin, die Überlebende", sagte er. „Überlebende?" „Ja, angeblich soll sie einen Zauber über sich gelegt haben und sei unsterblich, wacht über Narnia und beschützt das Leben. Aber es ist nur eine alte Legende, bei all dem Krieg der herrscht, kann man das nicht wachen nennen oder beschützen", antwortete er auf Edmunds Frage hin.

„Eine Zeitlang glaubte man, sie sei eine neue weiße Hexe. Immerhin sah sie wie eine aus, erzählt man sich und sie sollte geheime Kräfte besitzen. Man sagte sich, dass sie einem in die Seele blicken konnte und die beschützt, die das verloren haben, was man ihnen genommen hat" „Das ergibt doch keinen Sinn", entkam es mir. „Lebt sie noch oder nicht?", wollte ich klar wissen. „Wie ich schon sagte, es ist eine Geschichte die man Kindern erzählt, mehr auch nicht" „Das hast du über uns auch gedacht", erinnerte Susan ihn mit einem Lächeln. „Ja, ja das habe ich".

Weiße Hexe ... Überlebende ... vielleicht lebte sie noch. Aber ... nein, nein das war unmöglich. Wie sollte sie das auch geschafft haben? „Ist das alles was man über sie weiß", hakte ich nach. Es musste doch noch etwas über das Baby geben, irgendwas! „Ja, also nein, da ist noch etwas. Allerdings bin ich mir nicht sicher ob ihr das hören wollt" „Ich will es hören", knurrte ich schon fast. „In den Legenden ist immer ein junger Mann bei ihr, man nennt ihn den Kämpfer. Wer genau er ist weiß man nicht, aber er ist da" „Ein Mann? Sicherlich hat das nichts zu bedeuten, Peter", versuchte Susan mich aufzumuntern. Vielleicht war aufmuntern nicht das richtige, ich war mir ziemlich sicher, dass sie nicht einem anderen Mann gehörte, doch dieser Junge ... vielleicht ... vielleicht war er unser Sohn.

Am nächsten Morgen war Lucy noch komischer als vorher und war noch mehr davon überzeugt, dass Aslan hier irgendwo war. Ich selbst konnte nicht daran glauben, Aslan hatte Narnia im Stich gelassen, hatte Amara im Stich gelassen und jetzt sollte er auf einmal wieder auftauchen? Nein, ich konnte nicht daran glauben. Hier in Narnia gab es nun nichts mehr für mich. Ich wollte immer zurückkommen um mit Amara zusammen zu sein, mit ihr und dem Baby, auf das wir so lange gewartet hatten.

Damals hatten wir schon fast aufgegeben und es hatte mir das Herz gebrochen, Amara so traurig zu sehen, dass es nicht klappte. Wir hatten uns so sehr Kinder gewünscht und Jahr für Jahr hatten wir kein Glück. Doch dann als es geklappt, als sie es mir dann erzählte, verschwand ich. Wenn Lucy doch nie diese Laterne gesehen hätte und wir den Weg zurück niemals gefunden hätten ...

The Legend Of The High Queen And Her SonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt