- Eljias Sicht -
Meine Mutter und Tante Lucy waren schon eine Weile weg, als ich sah wie die Horde von Telmarer sich uns näherte. „Bist du bereit, Peter?", fragte Onkel Edmund meinen Vater und reichte ihm seinen Helm. „Ja", nickte Vater nur und nahm den Helm an sich. „Er ist alt, also ... beweg dich viel", gab Edmund ihm noch den Rat und reichte ihm das Schwert. „Danke, Ed. Willst du vielleicht ...", ließ mein Vater die Frage offen und grinste durch den Sichtschutz hindurch. „Nein danke. Das ist dein Kampf. Stirb nicht, ich habe keine Lust Amaras Wut ab zubekommen!", lachte mein Onkel und ich musste selbst auch grinsen. Er hatte schon Recht, wenn Mutter einmal sauer war ... oh, das konnte wirklich schlimm sein.
„Vater?", hielt ich ihn noch zurück, als Miraz näher kam. Dabei war er nicht alleine, sondern hatte mehrere seiner Berater bei sich. „Was ist?" „Stirb nicht", bat ich ihn. „Was? Das wird nicht passieren. Keins Sorge", grinste er, doch ich war nicht überzeugt. Mutter hatte mir von seinen Taten erzählt, von seinem Geschick mit dem Schwert ... aber es war nicht mehr der Mann von früher. „Sie wird es nicht noch einmal schaffen", sagte ich dann und das ließ ihn inne halten. „Mutter ... es hat sie zerstört und wenn ich nicht gewesen wäre ... pass einfach auf!", ließ ich mich verleiten mehr zu sagen als ich wollte. Wenn sie das gehört hatte ... „Ich werde sie und dich nie wieder verlassen, Eljias. Versprochen".
„Angst?" hörte ich Miraz sagen und dann holte er mit seinem Schwert aus. Er schlug sich gut, für sein Alter. Eigentlich schon zu gut. Vater war nicht in seiner Bestform. Zu lange war es her, dass er wirklich ernst gekämpft hatte und das sah ich jetzt ganz deutlich. „Er lässt nach", stellte Kaspian fest, der direkt neben mir stand. Seiner starker Akzent dabei immer präsent. Ich konnte ihn einfach nicht leiden ... er hatte kein Recht ... er nahm sich zu viel raus. So einfach war es! Außerdem mochte ich es kein bisschen, wie er meinen Vater angegangen war, als sie sich trafen. „Du kennst ihn nicht", sagte ich dazu nur und konzentrierte mich weiterhin auf dem Kampf.
Mittlerweile hatten beide ihren Helm beiseitegelegt und Miraz humpelte bereits. Vater jedoch ... er ... seine Schulter war verletzt und sehr lange würde er das nicht mehr aushalten. „Sicher dass du ihn kennst?" „Was soll das heißen?", ging ich Kaspian an, ließ meinen Blick vom Kampfgeschehen ab. „Du kennst Peter genauso lange wie ich auch, Eljias. Er lässt nach, du weißt es auch!" „Er ist Hochkönig, er verliert nicht!", raunte ich, knurrte schon fast und stellte mich neben Edmund.
Mein Vater hatte gewonnen, knapp, aber gewonnen. Zumindest für einen kurzen Augenblick. „Tu es! Töte mich!", neckte Miraz ihn jetzt, der auf den Knien vor ihm war und stark blutete. Sein Gesicht war geschwollen, blutig ... aufgerissen. „Es ist seine Entscheidung", sagte Vater laut genug, dass alle es hören konnten und schaute dabei Kaspian an. Wirklich? Er erlaubte ihm das alles zu beenden. „Er hat seinen Vater getötet, Eljias", flüsterte Edmund mir zu. Natürlich wusste ich das, aber trotzdem, in meinem Inneren verspürte ich einen Hauch von Eifersucht. „Ich bin nicht wie du!", zischte Kaspian, ließ das Schwert trotzdem auf Miraz zu rasen, doch versenkte er es nur im Boden.
Kaspian wandte sich von seinem Onkel ab und die Berater oder wer diese Männer auch waren, hievten ihren König hoch. Sie flüsterten irgendwas, sodass ich misstrauisch wurde. Irgendwas plante die noch. „VERRAT! VERRAT!", rief der eine plötzlich und hielt dann einen Pfeil hoch. Einen Pfeil der ohne Zweifel einer von Tante Susans Pfeilen war. „Sie haben unseren König ermordet! VERRAT!", rief er noch einmal und die Horde Telmarer schrie ebenfalls auf. Das würde nicht gut ausgehen!
Tante Susan schaute fassungslos zu uns runter, eindeutig hatte sie den Pfeil nicht abgefeuert. Das hieß, dass sie ihren eignen König ermordet hatten. Welch Feiglinge ... sich hinter uns zu verstecken, um solch eine Tat zu begehen. „FÜR NARNIA!", schrie mein Vater dann und die Narnianer und er liefen zusammen mit Kaspian los. Onkel Edmund lief zurück, direkt zu Susan. Was sollte ich tun? Mutter würde kämpfen, sie würde nicht zurückschrecken. Also ich auch nicht! Ich würde weiter kämpfen, bis zu meinem letzten Atemzug!
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Der Kampf war im vollen Gang, als wir immer weiter zurückgedrängt wurden. „Wir müssen uns zurückziehen", hörte ich meinen Vater sagen. Doch bevor wir etwas genaueres Planen konnte, schossen Wurzeln aus dem lehmigen Boden unter uns. Die Bäume ... „Es sind die Bäume. Mutter und Lucy müssen, Aslan gefunden haben", rief ich meinem Vater zu, der nicht weit von mir gegen einen Haufen von Telmarer kämpfte. „Wir ... wir müssen sie weiter zurückdrängen", ließ Edmund mich wissen, der neben mir auftauchte und ein Schwert abwerte. „Zum Fluss ...", flüsterte ich. „ZUM FLUSS! WIR MÜSSEN ZUM FLUSS!", schrie ich laut. Mutter würde dort warten, ich war mir ganz sicher. Es war der perfekte Ort um die Telmarer einzukesseln.
Die Telmarer flohen vor uns. Kamen schnell am Fluss an und wollten über die Brücke, doch plötzlich tauchte Lucy auf, sie hatte ihr Messer in der Hand und grinste siegessicher zu unseren Feinden. „Ein kleines Mädchen ... sie schicken ein kleines Mädchen", lachten einige der Telmarer, doch das Lachen verstumme als Mutter auftauchte. Sie sah anders aus, etwas älter ... und sie trug was anderes. Sie trug ein langes rotes Kleid ... ausgestellt und nicht zum Kämpfen gemacht und ... sie trug eine Krone. Sie trug DIE Krone. „Euer Weg endet hier, Telmarer", sagte meine Mutter in die Stille die sich am Fluss gelegt hatte.
„Ihr zwei könnt uns nicht aufhalten!", schrie einer und ein lautes Brüllen schallte durch die Wälder. „Aslan", murmelte Vater und ich sah ihn auch. Einen prächtigen, großen Löwin der neben Mutter stehen blieb. Er brüllte noch einmal laut und das Wasser stieg an. „Auf Seite, schnell!", rief ich den Narnianer zu und direkt entfernten wie uns vom Ufer. Ein Gesicht, eine Gestalt tauchte im gleichen Augenblick aus dem Fluss empor und schnappte sich nach und nach jeden Telmarer.
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The Legend Of The High Queen And Her Son
Fanfiction1300 Jahren waren vergangen und doch herrschte noch immer Krieg in Narnia. Die vier Geschwister finden sich wieder einmal mitten drin, doch diesmal scheint es so, als müssten sie es ohne Aslan und Amara schaffen. Doch ist es wirklich so? (Fortsetzun...