Iridescent [Golden Trio/Draco/Fred/George | Emotional]

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Ich habe mal, dumm wie ich war, ein Extrabuch mit einem Oneshot von Harry Potter erstellt. Der Name lautet Iridescent und ich habe den zu dem gleichnamigen Lied von Linkin Park geschrieben. Da ich weiß, dass die meisten von euch den Oneshot wahrscheinlich nicht gelesen haben, möchte ich ihn nun hier mit euch teilen. ^^ (I know, very creativ ._.) Zudem ist er, wie auch in dem Extrabuch, für Sonnentaenzerin gewidmet. ^^ [Und hört euch das Lied an ^^]

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Er. Er war es, zu dem die Leute immer aufschauten. Berühmt, bekannt. Sie alle können sein Lächeln sehen, das er in die Kamera zeigte. Sie alle können ihn lachen hören. Doch niemand kann sehen, was hinter dem Lachen steckt. Hinter der Fassade, die er sich für die Menschen zurechtgelegt hatte. Immerhin war er es, der damals gewonnen und ihn besiegt hatte. Doch jetzt ist nicht 'Damals'. Denn nun überkamen ihn Zweifel und Angst. Angst, wieder alles zu verlieren. Angst, dass sich alles wiederholt. Es verging kein Tag und vor allem keine Nacht, in der er nicht weinte. Es war stumm und ohne Geräusche. Denn dass sich seine Frau auch noch Sorgen machen würde, könnte er nicht verkraften. Doch auch sie konnte es spüren. Konnte fühlen, dass etwas ihren Mann bedrückte. Doch sie sagte nichts. Sie wollte ihn zu nichts drängen, was er nicht von sich aus tat. Die Frau wusste, dass ihr Gatte, früher oder später, ihr sein Herz nach einander ausschütten würde. Dann würde sie nie weghören.

Ihm ging es nicht viel anders. Stets stand er vor seinem Spiegel und brüllte sich an. Sein Verhalten war anders, als von seinem besten Freund, doch auch seine Seele war zersplittert. Am meisten machte er sich Vorwürfe, was seinen Bruder anbelangte. Hätte jener gerettet werden können? Er war der Zwilling seines anderen Bruders gewesen. Als Fred sich aus dem Leben verabschiedet hatte, war es so gewesen, als ob von George ein Teil gestorben wäre. Und er wusste es. Es war wahrlich ein unsinniger Vorwurf, doch dieser würde niemals verschwinden. Gerade noch so konnte er vor der Kamera schauspielern, oder wenn er in die Öffentlichkeit ging. Doch zuhause glich sein Zustand dem eines Wracks. War das überhaupt noch ein Zustand? Oder handelte es sich hier um eine Art Wanderung auf der Schwelle zwischen Normalität und Wahnsinn? Wie Drahtseile waren seine Nerven. Natürlich, ihm war bewusst, dass er seine Familie damit belastete und es war nur noch eine Frage der Zeit, bis seine Frau ihn verlassen würde. Zwar war sie die stärkste von allen, doch innerlich war sie am meisten angeschlagen. Doch er würde nie an ihr zweifeln.

Denn sie war immer anders gewesen. Sie war clever, mutig und stark. Wobei auch letzteres oft geschauspielert war. Eine Angewohnheit, die sie sich angeeignet hatte, um nicht zu zeigen, wie verletzend die Worte waren. Worte, die oft genug ihre stetigen Begleiter waren. Selbst als sie von den Personen weg war, die von den Worten gebrauch genommen hatten. Sie waren ein Teil ihres Lebens. 'Schlammblut'. Ja, das war sie. Ihre Eltern waren sogenannte 'Muggel'. Doch auch sie hatte das Recht, nach Hogwarts zu kommen. Allerdings sahen dies nicht alle so. Natürlich, mit der Zeit war das eine Gewohnheit, doch es tat immer noch weh. Vor allem der Druck der Presse war oft nicht auszuhalten. "Wie ist es so als Muggelgeborene, in einer anderen Welt so berühmt zu sein?", "Sind Ihre Eltern stolz auf Sie?"Solche Fragen versetzten ihr jedes Mal ein Stich in der Brust. Vielleicht meinten es die Reporter nur gut, doch es fühlte sich nicht so an. Wie Messerstiche fühlten sie sich an. Dann war noch die Sache mit ihrem Mann. Natürlich, sie liebte ihn, doch langsam schaffte sie es mit den Nerven nicht mehr. Er schrie und brüllte sich oft selbst an und schlug seine Hände an der Wand blutig. Doch sie würde ihn nicht im Stich lassen. Nie würde sie ihn verlassen.

Dann gab es noch ihn. Der, der für einige Tode verantwortlich gewesen war. Der, der keine andere Wahl gehabt hatte. Wie eine schwarze Klaue hatte sich der Selbsthass um sein Herz gekrallt und zog es immer enger zusammen. Immer dünner und blasser war er geworden. Seine Frau kümmerte sich nicht um ihn. Warum denn auch? Es ging ihr ums Geld, nicht um ihn. Sein Herz gehörte jemand anderen, doch sie war schon längst vergeben und hasste ihn. Bestimmt noch mehr, als er sich selbst. Die meiste Zeit über verbrachte er an einem ganz bestimmten Grab. Immer dann, wenn kein anderer da war. Es war zwar sehr selten, dass der Bruder des Verstorbenen nicht da stand, doch sobald das Grab frei war, kniete er sich hin und weinte. Nie hatte er sonderlich viel mit den beiden zu tun gehabt. Doch heimlich hatte er sie bewundert. Die beiden waren äußerst clever gewesen und witzig waren sie zudem auch. Gewesen... Es hatte ihm das Herz gebrochen, als er den Zwilling auf der Beerdigung gesehen hatte. Klar, er selbst hatte sich im Hintergrund aufgehalten, doch der Anblick von ihm... Als wäre ihm seine Seele genommen worden. Leer, trüb und kalt war sein Blick. Das einzige Lächeln hatte er bekommen, als seine Freundin ihm die Hand gedrückt hatte. Ja, auch sie war ein guter Mensch. Er kannte sie von früher. Doch jetzt war er alleine. Denn auch sie hatte er verloren. * Sobald sich die Sicherheit in sein Gehirn eingeschlichen hatte, war er an den Grabstein geeilt und hatte sich bei der verstorbenen Seele entschuldigt. Auch jetzt stand er an dem Grab und weinte. "Es tut mir so leid, Fred. Doch ich hatte keine Wahl". Wie sonst auch hatte er Blumen mitgenommen. Es waren rote Orchideen gewesen. "Die hatte keiner von uns, Draco", erklang eine schmerzlich vertraute Stimme und eine Hand legte sich auf seine Schulter. Mit verweinten Augen drehte sich Draco um. "George?", fragte er überrascht und der andere nickte. Natürlich war ihm aufgefallen, dass er stets das Grab seines Zwillings aufsuchte und dort verweilte, so wie auch weinte. Schon öfters hatte ihn das Verlangen übermannt, ihn zu trösten, doch seine Freundin riet ihn davon ab. "Es würde der richtige Zeitpunkt schon kommen", hatte sie gesagt. Doch jetzt war er. Als er den dünnen, gebrechlichen Mann gesehen hatte, konnt sich George nicht mehr zurück halten. Unendliche Trauer hatte ihn gepackt und jetzt wusste er es. Denn nie würde er ihm irgendwelche Vorwürfe machen.

Ihre Namen waren Harry Potter, Ron Weasley, Hermine Granger und Draco Malfoy. Nur vier von den Kindern, die viel zu schnell erwachsen geworden sind.

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Und als ich den Sirius Black/Remus Lupin Oneshot "Erwachsen" von gelesen habe. (Ich hoffe, du bist mir nicht böse ^^) Zudem bin ich auf Kritik, so wie auch Verbesserungsvorschläge gespannt. Ebenfalls hoffe ich, dass ihr meine seltsamen Gedankengänge folgen konntet. ^^ Und ja, ich weiß, dass hier Draco mehr im Mittelpunkt stand.

* Eine Anspielung auf meine eigene Harry Potter - Fanfiction ^.^

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