Sie war geschminkt wie immer, unterhielt sich mit ihren Freundinnen, nahm am Unterricht teil. Keine Spur von gestern Nacht, nicht der schwächste Nachgeschmack des Alkohols.
Er wünschte, ihm würde es so gut wie ihr gehen, aber Fehlanzeige. Er war übermüdet, heute morgen kaum aus dem Bett gekommen. Zu allem Überfluss hatte er auch keine Zigaretten mehr gehabt und die Zeit hatte ihm gefehlt vor der Schule neue zu kaufen.
Seine Laune hob sich erst in der Mittagspause wieder, als sie in dem Parkhaus gegenüber der Schule wie jeden Dienstag ihre Freistunde verbrachten. Er hatte sich von Alex Zigaretten geschnorrt und Finja hatte sich an seine Schulter gelehnt, während er gleichzeitig redete und rauchte.
"Nach Hause? Was ist das schon?", fragte er sich, als er seine Sachen nach der ersten Stunde packte und den restlichen Nachmittagsunterricht schwänzte.
Er wusste nicht, warum er diese Frage Finja schrieb, als sie ihn fragte, ob er schon zu Hause war. Lustlos begann er eines der Rezepte zu kochen, das er immer dann zubereitete, wenn er nicht wirklich lust hatte, großartig aufzutischen.
"Warum fragst du? Ich denke man sucht eigentlich nur nach guter Gesellschaft, gutem Essen und guter Musik. Die Orte, wo man das findet, sollte man wie zu Hause behandeln.", antwortete sie.
Er fand die Überlegung schön. Dann war jeder Montagabend seit über einem Jahr zuhause gewesen. Hatte vielleicht das zu Hause dargestellt, nachdem er die ganze Zeit gesucht hatte.
"Fühl mich gerade einsam", schrieb er, während ihm sein Linsencurry beinahe überkochte.
Sie bot an, später noch vorbeizukommen.
"Morgen", antwortete er schlicht und sie sagte zu.
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Finja
Teen FictionEr gibt einen Fick auf Gefühle, weil es sich ohne besser lebt. Doch was, wenn er sich doch verliebt? Was, wenn sie seine erste große Liebe ist? Und was wenn er erkennen muss, dass es manchmal mehr um die Geschichte geht, als um das Ende?