Tag 6

213 5 0
                                    

Als am darauffolgenden Morgen die ersten Lichtstrahlen durch die Fenster des Hotelzimmers fielen, öffnete ich meine Augen und ließ meinen Blick durch das Zimmer schweifen. Max lag noch tief und fest schlafend neben mir, ohne ihn zu wecken verließ ich das Bett und öffnete ein Fenster. Zu hören war ein leises Gezwitscher von Vögeln, ein paar Autos und wenn man ganz genau hinhörte das Meer, welches mit einem faszinierenden Rauschen immer und immer wieder neue Wellen an den Strand spülte. Innerlich freute ich mich schon, denn an diesem Tag sollt es mit dem Kurs an den Strand gehen. 

Ich starrte so lange aus dem Fenster, bis ein kleines 'Ping' mich aus den Gedanken riss. Das leise Geräusch stammte von meinem Handy, welches auf dem Nachttisch, neben meiner Betthälfte, lag. Mit leisen Schritten bewegte ich mich darauf zu, denn Max wollte ich seinen verdienten Schlaf nicht rauben. Als das Display erleuchtete sah ich eine neue Nachricht, welche von Bella stammte. Ein paar Minuten später saß ich angezogen in der Lobby des Hotels und telefonierte mit Bella, welche einen kurzen Augenblick Zeit hatte bevor ihre Lehrerin wieder kommen würde. Natürlich fragte sie mich darüber aus, was am Tag zuvor passierte und sie hatte so ihre eigene Vermutung. 

Langsam stieg die Sonne auf bis zu ihrem Höhepunkt und unser Kurs hatte sich bereits an dem wunderbaren Strand von San Francisco versammelt. Da es sich bei unserer Schule um eine Sportschule handelte, durfte eine sportliche Aktivität natürlich nicht fehlen. Nach langer Diskussion bei der Planung, hatten wir uns auf eine Surfstunde mit anschließenden Grillen am Strand geeinigt. Ich war noch nie ein Freund von Sport, erst recht nicht von Wassersport, weswegen ich es schaffte, mich aus der ganzen Nummer heraus zu reden. So durfte ich es mir am Strand gemütlich machen, während sich die anderen in die Fluten stürzten. 

Laut dem Wetterbericht meines Handys sollte dieser Tag der letzten wirklich heiße in Kalifornien werden, da es Frau Dietrich nicht interessierte, was ich machte, lief ich ein wenig am Strand herum und entdeckte ein paar kleine Läden, dort besorgte ich eine Kühlbox mit kalten Getränken und Eis und zum Entspannen ein Buch. Am Strand gab es die Möglichkeit, sich Liegestühle und Sonnenschirme zu mieten, dies tat ich und machte es mir am Strand gemütlich. Von meiner Position aus konnte ich wunderbar beobachten, wie Max sich durch die Wellen treiben ließ und versuchte auf dem Surfbrett zu stehen, aber scheiterte und mich zum Lachen brachte. Irgendwann hatte er den Dreh heraus und ich widmete mich meinem Buch, doch als ich das nächste Mal aufsah, war Max nicht mehr im Wasser. So nett wie er war, half er gerade jemandem das Gleichgewicht auf dem Brett zu halten bei einer trockenen Übung auf dem Sand. Natürlich war es nicht irgendjemand, sondern Lisa eine der beliebten Bitches aus meiner Schule. Ekelhaft wie sie in ihrem zu engen Minibikini versuchte ihn an zu machen, ich war kurz davor in den Sand zu reihern und die Möwen zu füttern. So nett wie Max war, musste er dem hilflosen Ding helfen und faste ihre Hüfte von hinten an, um zu zeigen, wie man stabil steht, sie verstand das Ganze aber anders und machte sich offensichtlich an ihn heran. Voller Wut biss ich in ein Eis und nahm mein Buch wieder in die Hand und las weiter, sonst wäre eine Person weniger zurückgeflogen. 

Nach meinem kleinen Wutanfall schlief ich ein, jedoch wurde mir der Schlaf nicht sehr lange gegönnt, da irgendetwas oder besser gesagt irgendjemand mich mit Wasser voll tropfte. Ich öffnete meine Augen und war eigentlich genervt, weil ich schlafen wollte, jedoch war das, was ich erblickte besser als Schlafen. Max beugte sich über mich und fragte nach einem Handtuch um seinen nassen Körper abzutrocknen, ich hatte ihm fast keines gegeben, denn wie diese einzelnen Wassertropfen seinen Körper nach unten geflossen sind, war das Heißeste, was ich in meinem ganzen Leben gesehen hatte. Keine Ausnahmen. Ich konnte mich noch beherrschen und drückte ihm ein Handtuch in die Hand, damit trocknete er sich langsam und ästhetisch vor mir ab, ungewollt war diese Szene jedenfalls nicht und ich musste aufpassen, dass ich nicht auch so ein Problem bekomme, so wie er gestern im Aufzug. Meine Gedanken waren jedoch wieder am Boden der Tatsachen, als Andrea sich auch zu uns gesellte. 

Maybe 2 WeeksWo Geschichten leben. Entdecke jetzt