Tag 12

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Ich starrte den kleinen Flachmann schon eine Weile an, in meinem Inneren tobte ein Streit. Sollte ich jetzt etwas davon trinken? War es wirklich das, was Sam meinte? Ich schaute auf zum Himmel und stellte fest, dass ich eine lange Zeit unterwegs gewesen sein musste, denn langsam erstrecken sich die ersten Sonnenstrahlen über dem Horizont und der dunkle Himmel wurde in sanftes Gold getauscht. Möglicherweise war das ein Zeichen, auf welches ich gewartet hatte, langsam überkam mich auch die Müdigkeit. Ich raffte mich von dieser Parkbank auf, welche die Initialen von Max und mir eingraviert hatte und dort auf ewig stehen würde. Ich fasste den Entschluss, dass ich mit Max noch mal reden musste, deswegen wollte ich mich auf den Weg zum Hotel machen, jedoch kam ich gar nicht so weit. 

Ich war gerade dabei den Weg zum Ausgang zu nehmen, als mich irgendein Irrer anrempelte und ich mir die Schulter stieß. Als ich mich zu diesem Irren umdrehen wollte, war ich bereit dieser Person anzuschreien, damit, dass sie aufmerksamer sein sollte. Daraus wurde aber nichts, als ich diesem Typen in die Augen sah und bemerkte, wie diese anfingen wie Diamanten zu strahlen. Als Nächstes fand ich mich in einer starken Umarmung wieder und in meiner Nase breitete sich der herrliche Geruch seines Parfums aus. Ich drückte Max von mir weg, um ein bisschen Distanz zu gewinnen, als er begann zu reden, "Wo warst du die ganze Nacht? Ich bin vor Sorge fast gestorben? Du warst einfach nicht mehr da und ich konnte dich auch nicht mehr erreichen." Max klang erschöpft und müde, was auch die leichten Augenringe unter seinen Augen bestätigten. "Da weißt du ja, wie ich mich gefühlt habe. Du hättest dir aber keine Sorgen machen müssen", sagte ich und wurde augenblicklich in einen Kuss verwickelt, welchem ich nicht widerstehen konnte.   

Die Zimmertür schloss sich hinter uns und Max brach die Stille, welche seit dem Verlassen des Parks herrschte. "Liam es tut mir so leid, aber du weißt doch -" "Ja ich weiß, du bist Footballer und deine gesamte Karriere steht auf dem Spiel. Das hättest du mir doch einfach sagen können und wir hätten nach einer Lösung gesucht, dazu habe auch ich ein wenig überreagiert und es tut auch mir leid", unterbrach ich ihn und versuchte unseren Streitigkeiten ein Ende zusetzten. "Wir sollten das vergessen." "Sollten wir." Daraufhin legte ich mich ins Bett und holte meinen verloren gegangenen Schlaf nach. 

Nachdem ich meinen Schlaf nachgeholt hatte, stand ich vor der großen Fensterfront des Zimmers und beobachtete die Außenwelt. Es war bereits Mittag und der Himmel wurde besetzt durch dicke graue Wolken und verhinderte, dass die meisten Sonnenstrahlen es bis auf den Boden schafften. In diesem Wolkenberg zuckten grelle Blitze, welche ein lautes Donnern mit sich führten. Die dicken Regentropfen prasselten nur so gegen die Fensterscheibe und veranstalteten ein Wettrennen im Herunterlaufen. Ich erschreckte mich leicht, als sich zwei Hände von hinten um mich klammerten und ich einen leichten Kuss in meinem Nacken spürte. Wir verharrten eine Weile in dieser Position, bis Max mir etwas in mein Ohr flüsterte. "Kleiner, wie wir beide wissen, ist unsere Zeit hier an diesem wundervollen Ort bald zu ende und ich weiß nicht, was morgen kommt, deswegen habe ich ein kleines Geschenk für dich. Schließ' mal deine Augen und nicht schummeln." Ich setzte mich auf das Bett und folgte seinen Anweisungen. 

Nach einiger Zeit erlöster er mich und erblickte eine Schachtel, welche Max mir überreichte. Die herzförmige Box legte ich auf dem Bett ab und öffnete langsam und gespannt den Deckel. Zum Vorschein kam ein rotes Seidenpapier, auf dem sich zwei Karten befanden und mein verwirrter Blick schnellte hoch zu Max. "Unsere Stufe veranstaltet eine inoffizielle Party zum Abschluss der Stufenfahrt und ich möchte gerne dort mit dir hingehen." "Wow danke, du solltest aber wissen, dass ich nicht so der Party-Typ bin." "Du wirst dich schon wohlfühlen, Andrea kommt auch mit und vielleicht sind auch einige deiner Freunde dabei. In der Box ist noch etwas, schau noch mal nach." Unter dem roten Seidenpapier erkannte ich die Rückseite eines Bilderrahmens und nahm ihn vorsichtig aus der Schachtel. Ich drehte den Rahmen und ein Bild stich mir ins Auge, eines der Bilder, welche ich mit Max einige Tage zuvor im Park gemacht hatte auf unseren ersten offiziellen Date. Dieses Bild zeigte etwas so glückliches und vor Freude strahlendes, wie ich es noch nie zuvor bei mir gesehen hatte. Ich war das erste Mal seit einer langen Zeit glücklich gewesen. Eingerahmt war dieser besondere Moment in einen silbernen Rahmen mit Ornamenten, welcher sehr alt wirkte. "Der Bilderrahmen ist aus einem Antikgeschäft und als ich ihn im Schaufenster sah, musste ich sofort an dich denken. Er hat etwas Besonderes, so wie du. Eine Geschichte. Etwas Geheimnisvolles." Ich bedankte mich bei Max und so verbrachten wir den Rest des Tages so, wie wir es immer taten. Zusammen im Bett liegen, kuscheln und ein paar Filme schauen.

Maybe 2 WeeksWo Geschichten leben. Entdecke jetzt