Rette mich... Bitte || Kurt Cobain FF

Nirvana!

Die Tage vergingen und alles war normal... wenn man das überhaupt so sagen könnte. Es war Freitag Abend und die Jungs wollten sich wieder zum Proben treffen. Natürlich nahm Kurt mich mit. Freitag Abend war mittlerweile nahezu das Codewort zu: halbe Stunde proben, den Rest des Abends zusammen sitzen und sich betrinken. Früher war ich total gegen Alkohol aber mit den Jungs war es irgendwie witzig.

Diese Probe war aber anders als sonst. Die Jungs probten etwas länger bis wir irgendwann auf dem Sofa saßen. Kurt hatte noch immer seine Gitarre in der Hand und spielte ein wenig. Ich lehnte an seiner Schulter und machte es mir bequem.

„Müde Prinzessin?“, Kurt hob fragend eine Augenbraue.

„Ach geht...“, ich war müde, das merkte jeder. Es war mittlerweile ja auch spät geworden. Kurt stellte seine Gitarre zur Seite.

„Komm her.“, er nahm meinen Kopf von seiner Schulter und ich legte ihn in seinen Schoß, sodass ich mich auf die Seite legen konnte. Er streichelte meine Haare aber ich konnte nicht einschlafen. Ich war ja schließlich da um mit den Jungs zu feiern obwohl es nichts zu feiern gab... also wie immer eigentlich.

„Na dann...“, Chad holte ein Tütchen aus seiner Hosentasche und wedelte damit, „Wer will?“.

„Sauber!“, riefen Kurt und Krist. Es war Gras keine Frage. Chad begann nen Joint zu rollen, zündete ihn an und reichte ihn rum. Die Jungs zogen wie selbstverständlich daran.

„Willst du auch?“, fragte Kurt mich. Eigentlich nicht. Ich weiß, dass das Zeug nicht gut für mich ist. Aber ich konnte ja zumindest probieren oder? Es wäre bestimmt eh so ekelig, dass ich es nie wieder machen würde...

Ich nahm Kurt den Joint aus der Hand und zog daran. Es war nicht ekelig wie ich dachte. Im Gegenteil, es war ganz ok! Ich reichte ihn an Chad weiter. So ging das den ganzen Abend bis das Tütchen leer war. Wir lagen auf dem Sofa, wir hatten es ausgeklappt und konnten so alle darauf liegen. Ich lag bei Kurt (wie immer) und hatte mich an ihn gekuschelt. Meine Gedanken waren eigentlich unter Kontrolle aber schweiften oft einfach ab. Und dann glitt das Wort einfach über meine Lippen...

„Nirvana!“, sagte ich in die Stille.

„Hm? Was ist Süße?“, Kurt küsste meine Haare.

„Eure Band man! Nirvana!“, rief ich als ich mich aufsetzte, komplett begeistert von meinem eigenen Vorschlag.

„Ey das klingt cool!“, rief Krist. Warum riefen wir alle? Keine Ahnung, aber ich fand es witzig. Chad stand auf, lief ins Haus und kam mit einer Flasche und vier Pinnchen zurück. Er goss uns allen etwas ein, wir hoben die Gläser und Chad rief: „Auf Nirvana!“.

„Auf Nirvana!“, riefen Krist, Kurt und ich im Chor. Die Gläser klirrten gegeneinander und wir kippten den Alkohol runter.

„Wenn das so weiter geht... gehen wir morgen nicht nach Hause!“, sagte ich zu Kurt.

„Es wird so weiter gehen, sei dir sicher! Du bist mit drei Bekloppten unterwegs man!“, lachte Kurt ausgelassen.

„Ja bleibt ruhig hier!“, lachte auch Chad. Plötzlich lachten wir alle und keiner wusste warum.

„Oh man meine Mom wird uns killen Kurt!“, ich versuchte ihn ernst anzusehen doch wir lachten einfach weiter.

„Aber zuerst bin ich dran Leute!“, lachte Chad.

„Hä wie jetzt?“, fragte ich.

„Drei... zwei... eins... uuund“, Chad zeigte bei dem 'und' auf die Tür die ins Haus führte.

Die Tür der Garage öffnete sich und ich sah zum ersten mal Chad's Mutter.

„Chad braucht ihr... Oh mein Gott. Sei froh wenn ich das für mich behalte!“, sie knallte die Tür zu, doch wir lachten einfach weiter.

Als wir schließlich nicht mehr nur prall sondern auch noch voll waren, legten wir uns zurück aufs Sofa. Krist und Chad schliefen sofort ein, Kurt und ich aber nicht.

„Was macht ihr nur mit mir?“, lachte ich, „Vor ein paar Wochen war ich noch brav, kam immer pünklich zum Unterricht und fand Menschen scheiße... und jetzt?! Jetzt hab ich Freunde und geb nen Dreck auf den Rest...“, Kurt und ich kicherten vor uns hin.

„Du wirst eine von uns und kannst dich nicht dagegen wehren!“, sagte Kurt belustigt.

Ich sah ihm in die Augen. „Will ich auch garnicht...“, flüsterte ich.

Kurt's POV

Da war er wieder. Der Moment wo ich sie mehr als alles andere hätte packen und küssen wollen. Und wieder waren wir dicht. Sie lächelte mich zuckersüß an... aber nein. Ich würde das nicht tun! Oder würde ich? Keine Ahnung man! Meine Hand streichelte plötzlich ihre Wange... ich wollte das nicht! Nicht so zumindest... Sam kam meinem Gesicht immer näher und ich ihrem. Wir waren gerade kurz davor uns zu küssen?! Ich bekam etwas Panik...

In letzter Sekunde meldete sich dann doch noch mein Verstand. Ich drehte meinen Kopf und flüsterte in ihr Ohr: „Lass uns schlafen. Der Abend war lang!“.

Sie sah enttäuscht aus, so musste ich auch aussehen... aber es war besser so und das wusste sie genau so wie ich.

Schnell fing sie sich wieder.

„Hast Recht! Gute Nacht Weirdo!“, sie küsste meine Wange.

„Gute Nacht Prinzessin!“, flüsterte ich. Sie legte ihren Kopf zurück auf meine Brust und wir schliefen ein...

Sam's POV

Oh man was war das denn?! Bin ich bescheuert oder so? Ich liebe Kurt ja aber auf andere Weise... denke ich. Wir werden uns so noch die ganze Freundschaft kaputt machen! Aber wollten wir überhaupt noch nur eine Freundschaft? Ich werde wohl oder übel mit ihm darüber reden müssen wenn wir wieder klar denken, so gehts nicht weiter...

Ich konnte meine Gedanken nicht mehr ordnen. Alles schwamm wirr durch meinen Kopf... woran sicherlich auch der Alkohol und das Gras Schuld hatten.

Kurt streichelte noch eine Weile meine Haare und das gewohnte Gefühl der Vertrautheit unter Freunden stellte sich wieder ein. Kurt schlief vor mir ein. Als er regelmäßig und langsam atmete war ich mir dessen sicher.

„Es wird passieren Sam...“, flüsterte Chad mir zu. Wieso war dieser Idiot auch andauernd wach?!

„Ich... ich weiß Chad.“, musste ich zugeben.

„Ich auch!“

„Krist was zur Hölle?!“, fauchte ich leise.

„Wasn? Hab keine Ahnung worüber ihr redet aber ich wollte auch mal was sagen!“, lallte Krist.

Chad, Krist und ich kicherten leise wodurch sich die ganze Situation zu meinem Glück noch etwas auflockerte und irgendwann schliefen wir alle tatsächlich ein.