Familienprobleme.

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„Ich hab unfassbar Hunger!“, sagte er toternst.

Ich lachte los. „Und das kannst du nicht normal sagen?“, ich hielt mir den Bauch vor lachen.

Um ehrlich zu sein war ich etwas erleichtert über das was Kurt gesagt hatte. Er grinste breit.

„Waaaas? Das war doch normal!“, jetzt lachte er mit.

„Komm!“, sagte ich als ich wieder halbwegs Luft bekam und wir liefen nach Hause. Es war irgendwie sehr schnell dunkel geworden, wie mir auffiel.

Als ich die Tür aufschloss hörte ich nur ein Schluchzen und leises Gemurmel.

„Mom?“, rief ich.

„Oh Gott Karen sie sind da! Ich ruf später wieder an!“, hörte ich meine Mutter nun lauter reden. Kurt und ich hingen gerade unsere Jacken auf als meine Mutter uns um den Hals fiel.

„Oh Gott ich hab mir so Sorgen gemacht! Wo wart ihr? Gehts euch gut? Habt ihr Hunger?“, weinte sie.

„JA!“, rief Kurt plötzlich.

„Sehr sensibel Weirdo!“, genervt schaute ich ihn an.

„Sorry Mom ich... ich hab vergessen Bescheid zu sagen. Wir waren nur bei Kurt's Freunden, alles ist in Ordnung!“, ich umarmte sie. So hatte ich meine Mom zuletzt gesehen als mein Vater abgehauen war... ich wollte nicht die selbe Emotion auslösen und ich hasste mich dafür.

„Wir äh... Kurt hat Hunger. Ich mach ihm schnell was.“, sagte ich als meine Mutter sich wieder löste.

„Ich mach das schon!“, sagte sie als sie sich erleichtert Tränen weg wischte. Sie verschwand in die Küche und lies Kurt verdutzt zurück.

„Überreagieren kann sie gut.“, bemerkte er.

„Ach halt doch die Klappe!“, plötzlich hatte ich eine riesen Wut. Nur wegen der scheiß Drogen war ich so lange weg und nur deswegen musste ich meine Mutter so sehen. Dass das nicht Kurts Schuld war, wollte ich nicht merken.

„Was hast du denn jetzt?“, Kurt war immer verwirrter. Ich rief meiner Mom zu, dass ich schon mal ins Bett gehen wollte. Als Kurt mit essen fertig war, kam er in mein Zimmer. Ich saß im Schneidersitz auf dem Sofa, hatte meine Augen geschlossen und Kopfhörer auf. Ich hörte keine Musik. Ich wollte nur, dass Kurt das dachte und mich in Ruhe ließ.

„Sam du... du bist ne verdammt schlechte Schauspielerin. Willst du schlafen? Ich schon. Komm!“, sagte er und schaute mich erwartungsvoll an während er eine Hand nach mir ausstreckte.

„Hhhhh...“, ich nahm meine Kopfhörer ab und nahm seine Hand. Ich wollte nicht reden. Ich war sauer, nicht auf ihn sondern auf mich und ich glaube Kurt wusste das. Ich drehte mich von ihm weg und er machte das Licht aus.

„Ich weiß nicht was los ist Sam.“, sagte er jedoch schon bald. „Erklär es mir.“

Stille.

„Sam ich weiß, dass du nicht schläfst!“, lachte er verzweifelt.

„... Sammylein...“ säuselte er in mein Ohr.

„Ich hasse dich!“, ich versuchte ein Lächeln zu unterdrücken.

„Ich dich doch auch. Aber im Ernst jetzt was hast du?“, fragte Kurt als er mich in den Arm nahm.

„Ich... ist egal!“, sagte ich und versuchte mich wieder weg zu drehen, doch Kurt hielt mich fest.

„Ist es nicht. Sieh mich an!“, er knipste das Licht wieder an und ich sah ihn wie verlangt an.

„Du weißt ich... ich hab niemanden außer meiner Mom und... und dir. Ich will sie nicht verletzen aber das habe ich. So... so hat sie zuletzt ausgesehen als Dad abgehauen-“, meine Stimme brach und ich weinte mir die Augen aus.

„Pschhht alles ist gut.“, versuchte Kurt mich zu beruhigen. Er hatte genau so wenig Ahnung was nun zu tun war wie ich, also hielt er mich einfach fest.

Ich kam mir dumm vor. Ich heulte mich wegen meiner Problemchen bei einem Jungen aus, dessen Eltern ihn rauswarfen, der ab und zu nur bei seinen zwei Freunden unterkam? Schwach Sam, wirklich schwach.

„Hey weißt du was?“, sagte Kurt als ich schließlich aufhörte zu weinen.

„Was?“, fragte ich.

„Lass die alten Familienprobleme gut sein. Für mich sind deine Mom und du meine Familie geworden, also lass uns eigene Probleme haben!“, lachte er. Ich lachte sofort mit und wischte meine Tränen weg. Dieser verdammte Idiot schaffte es einfach immer wieder Situationen zu lockern, ich mochte das.

Ich kuschelte mich noch einmal fester an ihn. „Ja lass uns... eigene Probleme haben!“, kicherte ich.

„Gute Nacht Prinzessin!“, Kurt schaltete das Licht aus und küsste meine Haare.

„Gute Nacht Weirdo.“, sagte ich lächelnd und schlief bald ein.

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Hey Leute! Tut mir leid, dass es so lang gedauert hat. Ich hatte Klausuren, Weihnachtsstress und so :D ist leider etwas kürzer als sonst, ich hoffe ihr mögt es trotzdem!

Rette mich... Bitte || Kurt Cobain FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt