Ein Abend mit Kurt Cobain

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Als wir bei mir ankamen, dämmerte es bereits. Es war kühl und ich hatte Kurts Jacke an, die er mir umgelegt hatte als ich Gänsehaut bekam. Ich schloss die Tür auf und horchte... niemand da, wie erwartet. Ich schaltete das Licht im Flur an und hing Kurts Jacke auf.

„Sieht gemütlich aus. Mit wem wohnst du zusammen?", murmelte Kurt gedankenverloren.

„Nur mit meiner Mom. Mein Dad hat ne Affäre gehabt, da ist sie mit mir abgehauen und hat sich scheiden lassen... aber egal! Komm, ich zeig dir das Haus!", sagte ich freudig und zog Kurt hinter mir her.

„So, links neben der Wohnungstür ist das Bad, dann ist da geradeaus die Küche und das Wohnzimmer. Komm, du musst mein Zimmer sehen!", ich zog Kurt die Treppe rauf und er schaute verwirrt.

„So ein Haus für nur zwei Frauen? Wie bezahlt man sowas?!"

„Naja wir waren durch meinen Vater finanziell ganz gut gestellt. Und obwohl er meine Mutter nicht mehr liebt und ich ihn auch nicht leiden kann, hat er uns ne ziemliche Summe überlassen, womit wir das Haus gekauft haben.", ich wollte nicht über meine Familienprobleme reden. Noch nicht. „Tadaaaaa", rief ich, „mein Reich! Is nicht aufgeräumt, sorry...“, überall lagen Klamotten, an den Wänden hingen schiefe Poster diverser Bands. Es sah eigentlich aus wie ne Müllhalde, aber ich war stolz drauf und Kurt ordentlich beeindruckt.

Er machte große Augen und fragte: „Was ist da hinter?". Dabei deutete er auf einen Vorhang.

„Mein Bett... extra groß falls mal Freunde über Nacht bleiben... klingt paradox wo ich ja so viele Freunde hab, haha!"

Kurt ging in das Räumchen mit meinem Bett und ließ sich drauf fallen.

„Hey Weirdo!", lachte ich und schmiss mich daneben.

„Was... was ist wenn dein Besuch männlich ist?", fragte er vorsichtig.

„Ach weißt du, ich bin aufgeklärt worden und nicht leicht zu haben. Das weiß meine Mom! Die ist da ganz locker!"

Wir beide lachten uns darüber eine Weile kaputt bis ich kaum Luft bekam.

„Komm mit! Ich mach uns was zu Essen und wir können fernsehen oder so.", schlug ich vor.

„Klingt gut. Ich hab mega Hunger!", Kurt lächelte mich schief an. Ein Lächeln dem ich noch nie widerstehen konnte!

Ich machte uns Pancakes und Kurt schaute etwas fern. Als ich fertig war und ihm das Essen bringen wollte, war er kurz vorm einschlafen. Ich lächelte ihn an.

„Schön, dass es so bequem ist, aber hier! Dein Essen!“

Kurt setzte sich auf und fuhr sich durch die Haare.

„Danke Sammylein! Ich-“

„Stoooop!“, rief ich. „Du kannst mich Sam, Sammy oder von mir aus auch Prinzessin nennen. Alles ok. Aber Sammylein ist verboten!“, ich sah Kurt streng an damit ihm ja nicht einfiel Widerworte zu geben.

„Na guuut... also jedenfalls: Ich finds mega schön hier, deswegen danke für die Einladung! Wann kommt denn deine Mom? Soll ich vorher abhauen?“, fragte Kurt leicht besorgt.

„Aff quwatff!“, ich hatte mir schon Pancake Bissen in den Mund gestopft und Kurt musste laut lachen. Ich schluckte alles runter um wieder ernst genommen zu werden.

„Im Ernst, bleib ruhig hier solang du willst! Wo wohnst du überhaupt? Wir können dich ja nach Hause bringen!“, schlug ich vor.

„Mal hier mal da...“, murmelte Kurt.

„Wie jetzt?“

„Naja ich bin bei meinen Eltern rausgeflogen beziehungsweise abgehauen. Die wollten mich loswerden und seitdem schlaf ich immer wo anders... meistens bei Krist.“ er lies sich mit dem Kopf auf meinen Schoß fallen und ich spielte mit seinen Haaren.

Kurt hatte nichtmal ein zu Hause und ich hab hier mega angegeben... oh man ich muss ihn mega verletzt haben! Ich wollte es wieder gut machen und hatte auch schon einen Entschluss gefasst, wie ich das machen könnte! Kurt erzählte ich allerdings noch nichts davon. Der schlief langsam in meinem Schoß ein.

„Weißt du? Ich bin echt froh dich zu haben... du bist echt meine Prinzessin! Für immer, das schwöre ich... lass mich bitte nie mehr alleine.“, obwohl er fast am schlafen war, nahm ich ihn bitter ernst. Kurt war nahezu allein auf der Welt und, warum auch immer, hatte ich die Möglichkeit ihm Halt zu geben und das würde ich auch tun!

„Und du bist mein Weirdo. Ich werde dich nicht allein lassen versprochen! Schlaf jetzt etwas!“

Dieses Versprechen würde später noch sehr wichtig für Kurt werden...

Rette mich... Bitte || Kurt Cobain FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt