Der Morgen danach.

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„Nie wieder!“, murmelte ich morgens als ich mir den Kopf hielt. Ich hatte einfach unfassbare Kopfschmerzen als ich versuchte mich aufzusetzen.

„Nie wieder!“, murmelten auch Kurt und Chad. Krist? Der lag anscheinend im Koma oder so. Wir mussten grinsen als wir ihn sahen: alle viere von sich gestreckt, den Mund offen und mega laut am schnarchen.

„Ich hol Wasser... und Kopfschmerztabletten!“, sagte Chad und stand ziemlich ungeschickt auf. Als er die Garage verließ, wusste ich, dass ich Kurt darauf ansprechen sollte, was gestern geschehen war. Ich tat es aber nicht. Ich hatte Angst. Angst, dass die Freundschaft kaputt gehen würde, Angst vor einer peinlichen Reaktion, Angst dass er nicht darüber reden will.

Ich redete mir selber ein, dass wir mehr Zeit bräuchten um darüber zu reden und wir das zu Hause tun werden und blablabla... Kurt starrte mir in die Augen, ich starrte zurück. Normalerweise kann ich Menschen nicht in die Augen sehen aber bei Kurt war es irgendwie anders... bei ihm konnte ich es.

„Sam ich... es tut mir leid. Das hätte nicht, also nicht dass du nicht attraktiv wärst oder so! Ich mein nur gestern hätte es nicht äh...“, stotterte er vor sich hin.

„Kurt lass uns später reden ja?“, ich versuchte nicht verunsichert zu wirken, lächelte und küsste seine Wange.

„Ok!“, Kurt sah etwas erleichtert aus. Auch wenn gestern Abend wirklich komisch war, das Verlangen nach Nähe zu Kurt würde ich nie aufgeben können. Ich legte meinen Kopf auf seine Schulter und er legte einen Arm um mich.

„I think I'm dumb...“, summte Kurt vor sich hin.

„Maybe just happy...“, ergänzte ich. Er lächelte mich an. Ja, ich war verdammt glücklich seit Kurt in mein Leben getreten war und ich war mir sicher, dass es ihm genau so ging.

Kurt's POV

„Maybe just happy...“, ergänzte sie mich. Das war mega süß, als ob sie meine Gedanken lesen könnte... seit ich Sam getroffen hatte, hat sich viel für mich geändert. Ich möchte, dass sie erkennt wie wichtig sie für mich ist, das ist nicht einfach mit einem Song getan...

„Hey Sam mmmh... wie wärs, wenn wir ein Picknick im Park machen würden? So als danke für alles was du für mich getan hast?“, fragte ich, endlich hatte ich den Mut gefasst sie zu fragen.

„Als eine Art... Treffen zwischen Freunden?“, fragte sie schüchtern. Verdammt. Ich musste mich jetzt so zusammen reißen.

„Jaein... auch eher als ähh...“, sie sah mich mit großen Augen an, sie war wirklich süß...

„Date?“, fragte sie mit einer Stimme die vor Aufregung total hoch wurde. Mehr als ein Nicken brachte ich nicht zu stande.

„Gerne Weirdo!“, sagte sie, stürzte sich auf mich und umarmte mich. Ich wollte ewig so liegen bleiben aber Chad schafft es immer in den unpassendsten Momenten die unpassendsten Kommentare abzugeben.

Sam's POV

„Macht das wo anders ihr ekelhaften!“, hörte ich Chad lachen. Kurt wollte mich wegstoßen doch ich murmelte nur „F*ck dich!“, und hielt Kurt umso fester. Er lachte leicht und verstärkte seinen Griff ebenfalls wieder.

Hatte er mich wirklich nach einem Date gefragt? Und habe ich, Sam Frost, selbsterklärte Menschenhasserin, eingewilligt? Im Ernst, was hatte dieser Typ nur mit mir gemacht?

Aber die Freundschaft... ich wollte das alles so bleibt wie es ist und gleichzeitig wollte ich mehr. Ich wusste nicht was ich tun sollte. Kurt und ich waren einfach unzertrennlich, machten jeden Blödsinn zusammen, schliefen jeden Abend nebeneinander ein. Wollte ich das aufgeben? Hat ein Date überhaupt was zu bedeuten? Müssten wir denn was ändern? Fragen über Fragen und auf keine hatte ich eine Antwort.

Wir hatten alle bereits die Schmerztabletten geschluckt und sogar Krist geweckt bekommen. Chad schlug vor, in sein Zimmer zu gehen und den Tag mit Filmen zu überbrücken. Da wir bereits gestern beschlossen hatten den Tag bei Chad zu verbringen und keiner was besseres wusste, willigten wir ein.

Als wir die Garage verließen, stand Chad's Mutter in der Küche und sah uns nur böse an.

„Chad Channing WAS GENAU GEHT HIER VOR UND WER IST DAS?!“, schrie sie und deutete auf mich. Die Frau war angsteinflößend, dagegen war ich ja mal garnichts! Ich drückte mich an Kurt, der daraufhin meine Hand losließ und einen Arm um mich legte.

„Komm mal klar! Das ist Sam, Kurt's Freundin!“, fauchte Chad sie an. Respekt hatte er offensichtlich keinen... Und überhaupt, Kurt's Freundin? Ich mein, ok, jeder hätte das vermutlich gedacht.

„Wir gehen hoch. Nerv nicht ok?“, sagte Chad genervt, ging vor in sein Zimmer und ließ seine Mom entgeistert zurück. Ich traute mich nicht was zu sagen und folgte ihm einfach.

Den Tag verbrachten wir mit Psycho- und Horror-Filmen, die ich einerseits gerne sah, andererseits hatte ich aber Angst.  Ich lag einfach in Kurts Armen und hielt mir teilweise die Augen zu, woraufhin er immer leise lachte und über meine Haare strich. In der Mitte des dritten Filmes fing Krist an zu schnarchen und auch Chad döste langsam weg. Kurt und ich waren aber hellwach.

Ich schaute auf die Uhr: 18:30 Uhr.

„Lass uns nach Hause gehen, Prinzessin!“, sagte Kurt als er meinen Blick zur Uhr bemerkte.

Nach Hause. Er nannte es sein zu Hause. Er hatte ja keine Ahnung, wie unbewusst er mich gerade glücklich gemacht hatte.

„Ok!“, ich lächelte als ich aufstand um meine Sachen aus der Garage zu holen. Kurt folgte mir die Treppe herunter.

Ich sah schüchtern auf die Gitarren an der Wand. Kurt grinste breit.

„Was ist los?“, man hörte das Grinsen schon nahezu.

„Würdest du... mir beibringen wie man spielt?“, ich schaute auf den Boden. Kurt hob mein Kinn mit einem Finger sodass ich ihn ansehen musste und er kam meinem Gesicht näher.

„Gerne!“, grinste er mich an. Ich lächelte und umarmte ihn.

„Was willst du lernen?“, fragte Kurt als er mir eine Gitarre reichte.

„Zumindest den Anfang von... Love Buzz.“, ich lächelte und wurde rot.

„Ok wir versuchen es!“, sagte Kurt. Ich wusste, dass ich es nicht sofort können würde, aber Kurt übte so lange mit mir bis ich den Anfang konnte.

„So! Und wenn wir mehr üben, kannst du bald auch den schnellen Part!“, meinte Kurt als er die Gitarren wegstellte und mich anlächelte.

„Danke!“, sagte ich und kam auf ihn zu. Er küsste meine Stirn, umarmte mich und flüsterte: „Alles was dich glücklich macht.“.

Ich sah auf die Uhr: 21 Uhr. Fuck.

„Dann möchte ich jetzt mit dir nach Hause gehen.“, sagte ich als ich mich lächelnd aus der Umarmung zog.

Wir nahmen unsere Sachen und verließen leise Chad's Haus. Der Wind war kühl und ich fror ein wenig. Diesmal konnte ich Kurt jedoch dazu bringen, seine Jacke anzubehalten. Unter einer Laterne um die Insekten tanzten, blieb Kurt stehen.

„Sam...?“, er sah mich ernst an und zog mich zu sich.

„Ja?“, ich wurde nervös.

„Ich...“

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Ein Cliffhanger, nur für euch ;) Ich hoffe der Teil gefällt euch! Ihr dürft mir, wie ihr wisst, gerne Kritik da lassen!

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