Als ich noch klein war, eigentlich ein Kind habe ich angefangen mich zu schneiden. Ich glaube es war damals wirklich einfach aus Aufmerksamkeit und um Neues auszuprobieren. Aber mit der Zeit tat es mir gut, zumindest psychisch. Obwohl es im Nachhinein eher schlecht war. Diese ganzen Narben, verteilt über den gesamten Körper. Die Angst es zu tief zu machen, ins Krankenhaus zu müssen, seinen Eltern erklären warum man das tut.
Ich habe oft in den Spiegel geguckt, gedacht das ich hässlich bin, das ich nur Fehler mache und die ganze Welt mit meiner Existenz bestrafe. Das niemand mich will, alle mich verarschen. Ich hatte das Gefühl nicht, wie es ist, zu leben. Ich schnitt mich mit verschiedenen Dingen. Klingen von aufgebauten Rasierern, Messern oder auch ein Skalpell das einer meiner damaligen Freundinnen aus der Schule geklaut hatte. Ich habe noch heute diese Narben, auf meinen Armen, meinem Bauch und meinen Beinen.
Manchmal schrieb ich Dinge auf meinen Körper wie "Fuck Love, Dead" aber auch Namen. Was im Nachhinein wirklich ganz schön bescheuert ist.
Ich bereue nichts im Leben, aber ich hätte vieles anders gemacht.
Meine Mutter sagt immer, der Weg ist das Ziel. Ich habe diesen Spruch nie verstanden aber heute tue ich das. Jeder deutet etwas anderes daraus aber ich denke folgendes:
Das du auf deinem Lebensweg, egal was passiert ob es nur eine Kleinigkeit ist, oder etwas wirklich schlimmes wie das ein enges Familienmitglied stirbt, immer ein guter Tag kommen wird. Das Ziel. Das Ziel von uns Menschen sind gute Tage, an denen wir lachen und gemeinsam Dinge unternehmen. Man muss anfangen die kleinen Dinge im Leben zu schätzen. Manche Leute beschweren sich darüber, das sie nicht das Neuste Handy haben, keine teuren Markenschuhe. Aber man muss immer daran denken das es Menschen gibt, die nichtmal wissen was ein IPhone ist. Ein Leben ohne Strom, sauberem Wasser und Nahrung. Wir schmeißen ganz selbstverständlich unsere Reste in den Müll. Während auf der anderen Seite der Welt, kein Reiskorn verschwendet wird.
Das war einer meiner Ziele, diese Einsicht zu bekommen. Das wir es verdammt gut haben, eigentlich keinen Grund haben unglücklich zu sein. Wir haben ein Dach über dem Kopf, eine Familie und Freunde. Darüber nachzudenken hat mir geholfen meine Depressionen verschwinden zu lassen.
Einmal, saßen Betty und ich mit einer anderen Freundin die immernoch an Depressionen leidet weil sie ein Junkie ist, auf meinem Bett haben geheult, Wein getrunken und uns gegenseitig geschnitten. Wir waren damals 12 oder 13 Jahre alt, genau weiß ich es nicht mehr.
Es war eine schöne Zeit, diese vercrackte Zeit, wo man zusammen im Park gesessen hat, mit blutenden Wunden und sich Teile geteilt hat. Weil wahre Freunde, teilen, Teile.
Aufeinmal wurde uns ganz warm, wir spürten das heiße Blut durch unsere Adern fließen. Betty zog ihr Shirt aus, ich meine Hose. Nun saßen wir da mitten im Park. Komplett drauf und halb nackt.
Plötzlich sahen wir, wie gefühlt hunderte von Leuten Richtung Park kamen. Betty sprang auf, sie war richtig hysterisch. "Jessy! Da kommen Leute!!", schrie sie und zog sich dabei an.
Ich rauchte gerade einen Joint, sprang danach ebenfalls auf und zog meine Hose an. Zum Glück hatte es keiner gesehen, hoffen wir zumindest._______________________________
Wieder ein relativ kurzer Teil, mir fehlt immoment die Zeit und die Ideen. Aber ich schreibe bald weiter!
Es ist auch eindeutig zu spät um zu schreiben 😄 [00:44]
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Wahre Freunde, teilen, TEILE
General FictionIn der Geschichte „Wahre Freunde teilen, TEILE", geschrieben von E . R . geht es um ein junges Mädchen Namens Jessy die anfangs wenig Selbstwertgefühl hat, wodurch sie in falsche Kreise gerät. Sie konsumiert Drogen, ist in jungen Jahren Alkoholikeri...