Wahre Freunde, teilen, TEILE

Hamburg

Als ich mich in diese Stadt verliebt habe, als ich noch ein Kind war stand schon fest: Jessy, da wirst du später hinziehen. Die erste Gelegenheit nutzen, deine sieben Sachen packen und nach Hamburg. Ich weiß nicht warum man sich so in eine Stadt verlieben kann. Aber jedesmal wenn ich am Bahnhof vorbei fahre, die Stadt sehe mit den vielen Hochhäusern, die Speicherstadt alles ist so perfekt. Natürlich hat Hamburg auch viele, wenn nicht sogar sehr viele Nachteile. Überall herrscht Kriminalität, Drogenhandel und Aggressivität. Aber damit werde ich wohl klarkommen.
Ich suchte mir also eine Ausbildung da als Kauffrau für visuelles Marketing. Jedes Wochenende pendelte ich von meiner Stadt nach Hamburg. Was mich nicht wirklich störte aber anstrengend war es aufjedenfall.
Ich überlegte oft ob ich meinen Ex, Freddy mal in Hamburg treffen würde. Oder ob er wieder im Knast ist. Ich dachte oft drüber nach. Aber wie ich es jetzt weiß, hat er ein Kind und Frau. Sogar so ein assozialer Mensch findet sein Glück.

Es bringt ja alles nix. Seine Gedanken zu verschwenden. Jedesmal wenn ich im Bus saß, fühlte es sich so an als würde die Welt an mir vorbeiziehen. Es ist so unwirklich. Bald wurde ich volljährig, dann kann ich tun und lassen was ich wollte.

Ich wollte schon immer einfach nur weg. Weg von meinen Eltern, von den ganzen Schwätzern, den falschen Freunden und allem was mir so verdammt wehtut. Alles was ich bereue und falsch gemacht habe, lasse ich dann zurück. Endlich.
Ich bin noch nie in meinem Leben umgezogen, endlich eine neue Erfahrung.
Wenn ich eine Liste hätte, wo Lebensziele draufstehen würden, wäre der Umzug nach Hamburg unter den Top 5. Dieses Ziel war garnicht mehr so weit entfernt. Es ist unglaublich wie schnell die Zeit vorbeigeht.
Es fühlt sich an wie gestern, als ich mit meiner alten Klasse und der Zehnten Klasse nach Hamburg gefahren sind.
In der damaligen Zehnten, war ein Mädchen. Fatma. Ich dachte immer sie wäre eine eingebildete Türkin. Hab sie kaum registriert. Aber jetzt zählt sie unter meinen paar wahren Freunden. Fatma, Betti und ich sitzen in der Klasse nebeneinander und lieben uns. Uns wird nix trennen, auch nicht der Umzug. Hoffe ich.
Zumindest, weiß ich es noch wie wir alle am Hauptbahnhof in Hamburg standen, mit unseren Koffern und unsere Lehrer erstmal gucken mussten wie man dahin kommt wo wir hinwollten. Damals war mir klar, du willst hier nicht weg. Die anderen nächsten Male, als ich in Hamburg war wurde mir immer klarer das ich da bleiben will. Für immer.
Die einzige Problematik sehe ich darin, das es in Hamburg zuviel Junkies gibt. Das ich wieder in ein Chemie Loch falle. Aber ich hatte die Hoffnung das es nicht so wird. Ich kiffte immernoch mittlerweile fast 4 Jahre schätze ich. Und das täglich. Jeden Tag. Vor der Schule, nach der Schule und nachts einen gute Nacht Bong-Kopf.
Jedes Mal auf dem Weg von Hamburg nachhause war es so, das ich mein Herz dagelassen habe. Es war so hart, das ich das alles was ich da hatte, also in Hamburg, dalassen musste. Täglich träumte ich davon, wie ich meine Wohnung einräumte und gestaltete. Das ich die Wände Bordeauxrot streiche. Meine Freunde aus meiner Heimat mit mir in meiner eignen Wohnung auf der Couch sitzen, gemeinsam rauchen und trinken. Ich ihnen Hamburg zeige, meine Freunde, meine Gastfamilie wo ich immer geschlafen habe während ich Praktika hatte. Die Familie die mir immer halt gibt. Und mich immer unterstützt hat, egal wo und wie.
Es ist toll zu wissen das man jemanden hat, der für einen da ist, egal wann und wo.

Für mich stand es fest, ich ziehe nach Hamburg. Aber meine Eltern, sind für mich alles was ich habe, es würde extrem schwer werden sie alleine zu lassen. Und dann soweit weg.
Die Eltern sind das wichtigste egal wie scheisse sie manchmal sind.

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Jeder der seit dem ersten Teil dabei ist, kann gerne auf den Stern drücken, damit ich sehe ob ich weiterschreiben soll! 🌟⭐️🌟⭐️🌟⭐️🌟