30. Breath

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Liam kam mir eilig entgegen und lehnte sich gegen die Wand genau vor dem Eingang seiner Küche. Er versuchte zu vertuschen was er getan hatte, obwohl ich es bereits wusste. "Hey." Gab er leise von sich. In seiner Stimme schwang keinerlei Emotion mit und ich seufzte leise weil das hieß dass er mit sich und dem Geschehenen noch lange nicht im Reinen war.

"Ich wollte nicht stören." Antwortete ich ihm während ich knapp hinter der Haustüre stehen blieb. Wir sahen uns an und ducksten herum wie zwei pubertierende Teenager die sich nach einem höchst peinlichen Date wieder sahen. Es war einfach lächerlich. "Wenn ich ehrlich sein darf ist dein Timing außnahmsweise mal schlecht." Sollte das gerade ein Kompliment sein? Sowas wie 'hey, Neun von Zehn mal warst du ziemlich lustig heute'? Oder eher eine Beleidigung im Sinne von ich würde meine Arbeit nicht mehr so gut erledigen wie sonst? Vielleicht interpretierte ich auch einfach zu viel, doch die hochgezogenen Augenbraue als erste Reaktion auf seine Worte konnte ich nun auch nicht wieder ändern.

"Ich werde nicht lange stören. Ich bin bloß wegen Simon hier." Dass dies nicht ganz der Wahrheit entsprach behielt ich einfach mal für mich. Liam ließ unbewusst die Schultern sinken und nach seinem Telefonat konnte ich mir schon denken warum. "Das ist nicht gerade das was ich hören wollte." Gab er auch schließlich kleinlaut zu. Ich war überrascht über seine Ehrlichkeit. Immer wenn ich glaubte ihn und seine Schemen aufgedeckt zu haben, ließ er sich wieder etwas neues einfallen. Ich kannte ihn zu wenig um zu wissen ob er dies aus reinem Selbstschutz oder aus Freunde an seinem kleinen Spielchen hatte und ich war viel zu geschafft um ihn erneut zu entschlüsseln. Ich nickte bloß ein wenig. "Ich könnte mich auch entschuldigen. Dir die Sache in L.A. und beim Radiointerview erklären, aber wir wissen beide dass du keine Ruhe gebe wirst bis ich dir einen Grund gebe den du hören willst." Ich glaube dass dies das ziemlich erste Mal war dass ich so ehrlich und gleichzeitig gelassen zu ihm war. Dass ich nicht klein bei gab und alle Schuld auf mich nahm nur damit er mich wieder leiden konnte. Warum auch? Entweder er mochte mich und vertraute mir, oder wir würden die ganze Fake Beziehungssache distanzierter angehen als je zuvor.

"Ich versuche bloß das Alles zu verstehen Emma." Ich hasste es wenn er meinen Namen sagte. Weil er genau wusste wie viel Verzweiflung und Bedauern er in diese Vier Buchstaben packen musste damit ich im glaubte. Damit er mir Leid tat. Aber so konnte das nicht weiter gehen und das wusste Liam genauso gut wie ich. Ich wusste nicht ob ich ihm glaubte, aber ich hoffte inständig dass er endlich begann nachzudenken und auf seine Freunde zu hören. In Momenten wie diesen wünschte ich seine Familie kennen gelernt zu haben. Damit sie ein echtes Bild von mir hatten und nicht nur ein haufen falscher Schlagzeiln. Damit sie nicht nur Liams Seite unserer Story kannten sondern auch meine und damit sie mich verstehen würden und ihrem Sohn ins Gewissen reden würden dass ich bloß eine junge Frau war die ihren Job behalten wollte und die soviel Ungerechtigkeit nicht verdiente.

Meine Hand fuhr in meine Handtasche und ich zog einen goldenen Schlüssel hinaus. Sorgsam platzierte ich ihn auf der kleinen Kommode neben mir, ohne Liam dabei anzusehen. "Ich werde verreisen." Sagte ich nüchtern und hoffte er würde bloß stumm akzeptieren. "Ich weiß noch nicht wohin, aber Simon war einverstanden mit dieser Entscheidung." Nun sah ich endlich auf und starrte in ein verhärtetes Gesicht. "Ich brauche eine Pause wenn ich nicht in der Klapse landen will." Scherzte ich leicht. Doch meine Mundwinkel sanken unwillkürlich nach unten als ich sah, dass sich seine Miene nach wie vor nicht verändert hatte. "Ohne zu reden?" Fragte er bloß und ich nickte. "Das haben wir schon so oft getan Liam. Und trotzdem weiß ich nicht wo ich stehe." Er wirkte verletzt und ich hasste mich dafür dass er mir Leid tat. "Mit Harry?" Hakte er nun nach und ich seufzte. "Genau das meine ich." Antwortete ich. "Nein, ohne Harry. Ihr habt Auftritte, schon vergessen?" Liam zuckte bloß mit den Schultern und ich ging auf ihn zu. "Erinnerst du dich noch wieso du vor mehr als Fünf Jahren früh morgens aus deinem Bett aufgestanden bist weil du dich bei einer Castingshow beworben hattest? Und wie du mit den Jungs zusammen gewürfelt wurdest? Und wie ihr die Welt erobert habt, obwohl ihr doch eigentlich die Verlierer wart?" "Was willst du mir damit sagen?" Funkte er dazwischen und ich legte meinen Finger auf meinen Mund. "Da gab es mich noch gar nicht. Da wart ihr alle beste Freunde. Klar hat man so seine Phasen in denen man sich hasst, aber im Endeffekt kamt ihr alle immer wieder zusammen und habt das gemacht was euch Spaß macht. Du solltest das Alles nicht weg werfen weil du denkst du hättest dich in mich verliebt und weil du denkst ich hätte mich für Harry oder Ashton entschieden. Es ist doch total irrelevant was ich tue."

Liam schüttelte energisch den Kopf. "Ich habe einem Freund geholfen sein Mädchen zu bekommen und er hat es vergeigt." Ich wusste von wem er redete, weshalb ich unirritiert weiter redete. "Vielleicht wollte er sie gar nicht. Und vielleicht fandest du das Schade weil sie doch eigentlich ganz nett ist wenn sie dich nicht gerade anmeckert und zurecht weist. Und vielleicht dachtest du deshalb du würdest sie mögen." Ich lächelte leicht und fuhr mit der Hand über seine Wange. "Fakt ist dass sie ihren Job behalten möchte, weil er sie versorgt und weil er bis vor kurzem riesen Spaß gemacht hat. Fakt ist aber auch dass sie das Alles nicht mehr lange aushalten wird und es im Gegensatz zu dir um ihre ganze Existenz geht. Dass das Management ihr droht Gerüchte in Umlauf zu bringen und dass sie so nie wieder einen Job in der Branche bekommen wird." Liam nahm meine Hand von seinem Gesicht und sah mich ernst an. "Das hat Simon gesagt?" Ich antwortete nicht darauf.

"Hör zu Liam mein ganzes Leben hängt von diesem Ding ab und ich kann es mir nicht leisten gekündigt zu werden. Deshalb bitte ich dich inständig, ich flehe dich an, bitte behalte deine Finger bei dir wenn du es nicht ernsthaft versuchen möchtest und vor allem wenn du dich nicht bessern kannst. Denn meine Aufgabe ist es dass die Fans dich wieder alle leiden könnten und dass die Presse nicht permanent hinter dir her ist." Ich zog meine Hand langsam aus seiner und lief zurück zur Türe. "Tu was dich glücklich macht. Ich will euch auf der Bühne performen sehen wenn ich in meiner Finka sitze." Nun lächelte auch er, gefolgt von einem Nicken. "Ich hab ganz schön viel kaputt gemacht und ich hoffe dass ich das eines Tages alles wieder gut machen kann." Diese Worte kamen aus seinem Mund und es war so als hätte ich jahrelang auf diesen Satz gewartet. Liam folgte mir zur Türe und sah auf mich hinab. "Du siehst aus als könntest du eine Umarmung gebrauchen." Ich wusste nicht recht wieso, doch diese Aussage brachte mich zum schmunzeln. Ich nickte vorsichtig und schon lagen wir uns in den Armen. Da war kein Verlangen, keine Lust und auch keine Dominanz. Einfach eine Umarmung von Jemandem der für mich da zu sein schien. Und das fühlte sich besser an als alles andere. "Vielleicht sollten wir das draußen wiederholen. Du weißt schon, wegen den-" "-Paparazzi ja ich weiß." Ergänzte ich lächelnd und schon öffnete ich die Türe. Wieder umarmten wir uns, diesmal länger, während Liam mir zuflüsterte dass er mir viel Spaß wünschte und dass alles besser werden würde. Anschließend küsste er mein Haar, bevor ich langsam aufsah und ihm einen kurzen Kuss auf meine Lippen gewährte. "Benimm dich. Wem auch immer zu Liebe." Sagte ich noch, bevor ich in meinen Wagen stieg und zu mir nach Hause fuhr um zu packen.

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There you guys go x

Es tut mir wahnsinng Leid dass ich euch so lange hab warten lassen. Ich musste wieder Anschluss an meine Geschichte finden und mir klar darüber werden, wie es weiter gehen sollte.

Und alle die jetzt total schockiert sind, NEIN, das hier ist nicht das Ende.

Ich versuche bloß meine Geschichte so real wie möglich zu gestalten und da gehört eine Auszeit, ein Streit und Missverständnisse nun mal dazu. Das ist hier keine Friede, Freude, Eierkuchen Story in der alle mit ihrem Traumtypen zsm kommen und ca. 100 Babys produzieren ^^

Lasst mir gerne einen Kommi und ein Vote da:*

xoxo

Darling, you're so fake || #Wattys2015Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt