8. 'Dream' Date ~ Part 1

2.1K 91 4
                                    

Ein paar Tage später stand ich angespannt vor Liams Wohnung. Hinter mir riefen ein paar Fotografen meinen Namen und ich drehte mich kurz um, bevor ich meinen Blick wieder auf die Haustüre richtete und klingelte.
Simon hatte mich gestern angerufen und gesagt dass die Medien mehr private Fotos von uns bräuchten. Es machte mich wütend dass ich meine Aktivitäten und meine Freizeit nach einem Manager und meinem Fake Freund richten musste.
Aber Anweisungen waren nun mal Anweisungen.
Liam öffnete und sah mich eine Sekunde verwundert an, bevor sein Blick zu den Paparazzis glitt. Sofort strahlte er mich an und umarmte mich. "Hey Babe." Sagte er und drückte seine Lippen auf meine. "Übertreib es nicht, babe." Das 'Babe' betonte ich besonders und er grinste süffisant bevor er mich ins Haus schob und die Türe schloss. Er schritt durch den Hausflur ins Wohnzimmer und als ich ihm folgte bemerkte ich, dass er nur Boxershorts und ein Shirt an hatte. Ich hob eine Augenbraue bevor ich mich auf sein Sofa setzte. "Willst du dich nicht langsam fertig machen?" Fragte ich ihn als er sich neben mich setzte und breit zu grinsen anfing.
"Wieso? Gefällt dir nicht was du siehst?" Sein Grinsen wurde breiter und er rutsche näher zu mir. "Gott Liam hör auf damit, es sind nicht mal Paparazzis da. Spar dir deine kleine Show für später." Entfuhr es mir leicht wütend und ich schob ihn wieder weg. Liam schnaubte bloß aus bevor er aufstand und das Zimmer verließ. "Womit habe ich so eine Freundin wie dich nur verdient?" Hörte ich ihn noch sagen, bevor er nach oben in sein Schlafzimmer schritt. Kopfschüttelnd stand ich auf und ging in seine Küche. Ich bereute es jetzt schon dass ich überhaupt her gekommen war. Eigentlich hätte ich Simon absagen sollen und abwarten sollen, wie er reagiert hätte. Aber ich wusste genau er würde mich feuern ohne mit der Wimper zu zucken. Ich konnte ihn nicht erpressen.
Die Küche in Liams Haus war riesig und sauber. Entweder hatte er eine Putzfrau oder er benutzte sie nie. Als einen sauberen Hausmann und Koch schätzte ich ihn keineswegs ein. Die Vorstellung ihn in der Küche für seine Freunde kochen zu sehen ließ mich kichern. "Was ist so lustig?" Liams Stimme erklang und ich schreckte zusammen. Ich hatte ihn gar nicht kommen gehört.
"Nichts." Gab ich eilig zurück und drehte mich zu ihm um. Er trug eine lockere ausgewaschene Jeans, ein schlichtes weißes T-Shirt und dunkle Timberland Boots.
Es sah gut aus, aber zugeben oder es ihm sagen würde ich es sowieso nicht.
"Können wir?" Fragte ich als ich merkte dass ich ihn anstarrte. Ein Grinsen machte sich auf einem Gesicht breit und ich wusste dass er mich beim anstarren erwischt hatte. Mist! "Klar." Gab er zurück und wir gingen zu seiner Haustüre.
Ich seufzte als er die Türklinke runterdrückte und automatisch wand sich sein Kopf zu mir um. "Unser Leben ist wohl doch nicht so toll, was?" Sagte er und ich nickte bloß stumm, bevor die Türe von ihm geöffnet wurde und ich hinaus trat. Der angenehme Sommerwind blies mir die Haare aus dem Gesicht und ich lächelte. Dann atmete ich kurz tief ein und drehte mich zu Liam um, der die Haustüre abgeschlossen hatte und nach meiner Hand griff.
Seine große, warme Hand umschloss meine welche im Kontrast zu seiner fast wie die eines Kleinkindes wirkte. Ich betrachtete sie beim gehen und vertraute Liam den Weg zu unserem Wagen an. Die Paparazzis liefen herbei und ich blinzelte wild auf. An dieses ganze Blitzlichtgewitter würde ich mich niemals gewöhnen können. Mich wunderte wie ruhig Liam blieb, denn die Fotografen waren alles andere als unaufdringlich. "Emma, ein Lächeln für die Kamera!" Rief einer der Männer und ich sah ihn verwirrt an bevor mein Körper endlich reagierte und ein halbes Lächeln zustande brachte. "Wo fährst du mit ihr hin Liam? Habt ihr ein romantisches Date?" Fragte ein anderer und ich musste mich zusammen reißen nicht laut los zu lachen.
Liam und ich, romantisches Date. Der war gut, der war wirklich gut.
Doch anstatt zu lachen sah ich einfach nur nach vorne und musterte Liam aus dem Augenwinkel. Ich meinte den Anflug eines Lächelns erkennen zu können, doch so schnell es auftauchte verschwand es auch wieder. Mittlerweile hatten wir uns zu dem schwarzen Van vorgekämpft in dem die Jungs normalerweise herum kutschiert wurden. Liam öffnete mir die Türe und ich machte einen großen Schritt in den hochgelegten Wagen. Bevor ich drinnen war konnte ich Liams Hände um meine Taille spüren. Automatisch erschauderte ich. Was wollte er?
Wie sich in der nächsten Sekunde heraus stellte wollte er mir nur ins Auto helfen und ich kam mir dumm vor bei der Feststellung was ich gedacht hatte als er mich berührte. "Danke." Brachte ich piepsig heraus und setzte mich ans Fenster. Liam setzte sich neben mich und die Türe schloss sich. Ein Fahrer mit kurzem grauen Haar lächelte uns kurz an bevor er los fuhr. Anscheinend wusste er wohin es gehen sollte, denn Liam sprach kein Wort zu ihm.
Die Fahrt über war ich angespannt. Ich wusste nicht recht ob, und wenn ja was, ich sagen sollte. Seit wann war ich angespannt in seiner Nähe und nicht wütend oder eingeschnappt? Vermutlich seit er mich immer häufiger berührte, was natürlich Teil seiner Show war, mich aber komischer Weise komplett verunsicherte. Warum wusste ich selbst nicht so genau. Wahrscheinlich weil ich es gewohnt war von ihm grob herum geschubst zu werden und nicht zärtlich an der Hüfte gefasst zu werden.
"Was denkst du?" Liams vertraute Stimme drang an mein Ohr und ich bemühte mich, ihn nicht anzusehen. "Nichts." Gab ich zurück und versuchte so kühl wie möglich zu klingen. Ich würde den Teufel tun und nett zu ihm sein, dass würde er bloß ausnutzten. Erst wollte ich von ihm hören dass er mich doch ausstehen konnte. Er sollte es zugeben und seine blöde Fassade endlich fallen lassen. "Lass ruhig die Zicke raus. Solange du ordentlich mitspielst wenn wir draußen sind ist mir alles egal." Unwillkürlich spannte sich mein Kiefer an und ich lies den Blick aus dem Fenster schweifen. Londons Stadtrand zog langsam an uns vorbei. Irgendwie war mir klar gewesen dass er ins Stadtzentrum wollte. Dort gab es die größte Publicity. Viele Fans und viele Verläge die ihre Fotografen innerhalb von Minuten ins Zentrum schicken konnten. "Wäre ein Date außerhalb nicht etwas....glaubwürdiger?" Fragte ich nach einer Weile. Ich konnte Liams brummige Lache hören. "Wenn das ein Versuch war mich zu überreden irgendwo hin zu fahren wo wir fast ungestört sein können, schlag es dir direkt aus dem Kopf. Ich bin froh wenn die Fans unseren gemeinsame Zeit ein wenig verkürzen."
Mein Blick glitt jetzt doch zu ihm herüber und ich funkelte ihn an. Seine Worte waren verletzend. Warum war er so? Wie konnte ein Mensch so grausam sein und es nicht einmal bereuen? Seine braunen Augen trafen meine und auf seinem Gesicht machte sich ein süfisantes Grinsen breit. "Gott bist du armselig." Entfuhr es mir augenverdrehend, bevor ich meinen Blick wieder aus dem Fenster gleiten lies. "Nicht einmal halb so sehr wie du Emma." Gab er zurück und meine Finger pressten sich in meine Handfläche. "Ich tweete unseren Standort damit ein paar Fans vorbei kommen." Sagte er und es klang eher wie eine Berichterstattung. "Mach doch was du willst." Gab ich genervt zurück und sah wie er sein Handy aus seiner Hosentasche holte.
Keine Minute später vibrierte mein Handy, doch ich ignorierte es. Ich würde den Teufel tun und aus seinen dämlichen Tweet antworten.
Unser Auto wurde langsamer und ich sah dass wir am Tafalgar Square angekommen waren. Ich schnallte mich ab und als ich zur Tür sah, stöhnte ich genervt auf. Eine handvoll Mädchen liefen schreiend in Richtung unseres Vans. Der Wagen war schlicht und schwarz, doch irgendwas an ihm musste verraten haben dass dies der Van der Jungs von One Direction war. Der Teufel weiß, was.
"Bringen wir es hinter uns." Grummelte ich und als Liam mich mit hochgezogener Augenbraue ansah legte sich ein falsches Lächeln auf meine Lippen. Der Fahrer öffnete die Türe und nun flippten die Mädchen vollkommen aus. Liam stieg als Erster aus und wurde direkt in zahlreiche Umarmungen gezogen. Ich stieg nach ihm aus und sah mir das Schauspiel eine Zeit lang an, bevor mir langsam langweilig wurde. "Schatz?" Fragte ich deshalb zuckersüß und sowohl Liam als auch die Mädchen drehten sich zu mir um. "Oh mein Gott das ist Emma!" Rief eine von ihnen und ich lächelte sie an. "Du bist wunderschön!" Sagte eine andere und Liam zog mich an meiner Hand zu sich. "Danke." Lächelte ich etwas verlegen und sah dann zu Liam. Er schien meinen Blick zu verstehen denn schließlich verabschiedete er sich von den Mädchen und wir gingen los.
Wir überquerten den Tafalger Square und gingen ein paar Straßen entlang, bis wir weiter im Zentrum waren als zuvor und an eine Marktstraße gelangten. London war berühmt für seine zahlreichen Märkte und ich war schon früher öfters hier gewesen. Es war immer eine schöne Zeit und deshalb war es mir noch unangenehmer, mit Liam hier zu sein. Ich mochte keine Orte mit ihm teilen die mir gefielen. Das war er nicht wert. Aber er hatte das Date von Kopf bis Fuß geplant also blieb mir nichts anderes übrig als wie ein Hund neben ihm her zu laufen und so zu tun als würde ich nichts lieber mit ihm machen als Antiquitäten zu bewundern und Fotos mit wildfremden Mädchen zu schießen.
"Ich glaube ich muss brechen." Sagte ich als ich ein T-Shirt mit der Aufschrift I ♥ Liam Payne in einem Shop hängen sah. Liam stieß nur scharf Luft aus und zog mich weiter. Trotz dem Fakt das ich mit Liam hier war ließ ich mir die Laune am stöbern nicht nehmen und zog ihn regelmäßig von der Mitte der Straße zu einzelnen Ständen. An einem Schmuckladen fiel mir eine goldene Kette mit Weiß-Rosa farbenden Steinen ins Auge. Die Steine wirkten verwaschen, allerdings auf eine wunderschöne Art und weiße.
"Die passt toll zu ihren Augen mein Kind." Die Stimme der alten Dame hinter dem Stand lies mich lächeln. Ich bewunderte das Schmuckstück noch einmal, bevor die Dame wieder sprach. "Ihr Freund kann sie Ihnen ruhig einmal umlegen damit Sie sie besser betrachten können." Mein Blick glitt zu Liam der bei dem Wort Freund sofort zu mir sah. Seine Augen fielen von meinen auf die Kette in meinen Händen. Er griff danach und seine Fingerkuppen striffen meine Hand. Ich spürte eine unbekannte Hitze in mir aufsteigen und zog die Hand zurück, sobald Liam die Kette in seinen Händen hielt. Behutsam schob er mein Haar zur Seite und legte mir die Kette um.
Es mussten Fans in der Nähe sein, denn sonst wäre er sicherlich um einiges gröber.
Ich hörte den Verschluss zu klicken und Liams Hände wanderten langsam über meinen Nacken, bevor er sie zurück zog. Seine Berührung hinterließ mir eine Gänsehaut und ich fühlte mich etwas unbehaglich. Wieso tat er das? Gehörte das zu seinem Spiel? "Wunderschön." Hörte ich die Dame sagen und mit diesen Worten holte sie mich zurück aus meinen Gedanken. Sie hielt mir einen Spiegel vor die Nase und ich musterte die Kette mit leuchtenden Augen. Sie war perfekt und sah schön in der Kombination mit meinem weißen, ärmellosen Blusentop aus, welches locker an meinem Oberkörper hinab hing und unten zusammen geknotet war. "Ich kaufe sie." Sagte ich nach einer Minute und legte die Hände um den Verschluss. "Oh, lassen Sie sie ruhig an." Winkte die Frau ab. Ich lies lächelnd die Hände sinken und holte mein Portemonnaie aus meiner Tasche. "Was schulde ich Ihnen?" Fragte ich und die Dame sah kurz auf eine Preistabelle. "30 Pfund. Ich fertige sie alle selber an." Hing sie wie eine Entschuldigung für den Preis, der vollkommen okay war, an. Ich nickte und öffnete mein Portemonnaie, doch Liams große Hand legte sich um meine Hände und die Geldbörse. "Ich mach das." Sagte er und ich konnte meinen erstaunten Blick nicht zurück halten. "Schließlich bist du doch mein Mädchen." Oh, jetzt verstand ich. Er musste den perfekten Freund vorspielen. "Ist schon gut." Gab ich leicht bissig aber für den Schein lächelnd zurück. Ich wollte seine Hand von meinen lösen, doch er war stärker und reichte der Frau mit seiner anderen Hand das Geld. "Schönen Tag noch." Flötete er ihr dann zu und sie bedankte sich. Frustriert und auch sauer packte ich mein Geld weg und zog meine Hand weg, als Liam danach griff. "Ich brauche dein Geld nicht." Fuhr ich ihn an und mir war es in diesem Moment egal ob uns jemand sah oder nicht. Er musterte mich und blieb dann stehen, seine Hand hatte meinen Arm gefasst und er zog mich zu sich heran. "Ich wollte sie dir schenken." Seine Stimme war rau und verführerisch und am liebsten hätte ich laut für eine Schauspielkünste applaudiert. Doch ich schwieg ihn einfach an und ließ zu dass er mir das pechschwarze Haar hinter mein Ohr schob. Ein sanftes Lächeln machte sich auf seinem Gesicht breit und langsam wurde mir seine Nähe unangenehm. Es war mir nicht vertraut und ich wusste dass er bloß mit mir spielte. Als sein Gesicht sich meinem näherte wurde ich panisch. Ich wusste das normale Pärchen sich ab und zu küssten, aber ich wollte seine Lippen nicht auf meinen spüren. Diese rosa farbenen, vollen, weichen Lippen.......

Darling, you're so fake || #Wattys2015Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt