25. The story of my life

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"Diese Farbe würde dir ganz super stehen." Eine blonde Frau wuselte um mich herum und hob meine Arme, während eine andere Frau mit krausem, schwarzen Haar mir ein knall gelbes Kleid vor den Körper hielt.  Leicht angewidert sah ich in den Spiegel und schüttelte den Kopf. "Das passt einfach nicht." Gab ich zurück und musterte das Kleid kritisch. Die Farbe war schrecklich, die Rüschen viel zu viel und das offene Bein lies mich darüber nachdenken auf was für eine Art Veranstaltung ich noch einmal ging.

Die dunkelhäutige Frau mit dem krausen Haar sah etwas enttäuscht aus als sie das Kleid langsam wieder auf den Ständer hing. "Was ist mit dem da?" Ich nickte in Richtung eines schwarzen Kleides. Die Blonde lies von meinen Armen ab und hob verächtlich eine Augenbraue. "Findest du es nicht...zu schlicht für diesen Anlass?" Sofort schüttelte ich den Kopf. "Es ist von irgendeinem schweineteuren Designer, richtig?" Hakte ich nach. Sofort schenkten mir beide Damen einen empörten Blick.

"Es ist von Dior!" betonten beide gleichzeitig und verdrehten die Augen. "Dann erfüllt es seinen Zweck vollkommen." Gab ich einfach nur zurück. Liam hatte mir gesagt dass sich alle Designer angeblich darum rissen, ihr Kleid an mir zu sehen. Also war es doch im Grunde genommen völlig egal, welches der teuren Stücke ich anzog. "Also ich weiß wirklich nicht." Murmelte die kurvige Dunkelhäutige und kratze sich leicht am Kopf. Dann sah sie zu ihrer Kollegin, welche heftig mit dem Kopf schüttelte.

"Es hat....schlichte Eleganz." ergänzte ich und hoffte inständig dass dies irgendein neumodischer Begriff war den die beiden Grazien verstehen würden. So wie die dunkle Frau mich in diesem Moment musterte, schien ich sie auf meiner Seite zu haben. Prüfend hob sie das Kleid hoch und sah abwechselnd von mir und zurück zu der Designerrobe.

"Okay, ein letzter Versuch. Nenn es eine Art...Kompromiss." Blondie ließ nicht locker und eilte neben ihre Kollegin um sie etwas mit ihrer Hüfte aus dem Weg zu stoßen und nach einem rose farbenen Kleid zu greifen. "Dolce & Gabbana. Sehr feminin geschneidert und äußerst schlicht gehalten." Als sie das sagte, lächelte sie breit. Wie konnte man nur so Mode vernarrt sein?

"Ich schätze ich probiere es mal an." Ich ergab mich und nahm das Kleid seufzend entgegen. Die Frau klatschte aufgeregt in die Hände und auch ihre Kollegin schien ziemlich angetan zu sein. Ich sehnte mich eigentlich nach einer Kabine, aber ich befand mich ja bereits in einem Ankleideraum. Von Privatsphäre keine Spur.

Also schauten mir Blondchen und ihre kurvige Mitarbeiterin dabei zu wie ich langsam in das Kleid schlüpfte, nachdem ich meine anderen Klamotten ausgezogen hatte. Die teure Robe legte sich wie eine zweite Haut um mich und fiel  zu den Beinen hin lockerer. Es war angenehm zu tragen und ich musste zugeben dass ich mich gar nicht mal so schlecht fand, als man mir einen Spiegel brachte. Gedankenverloren drehte ich mich etwas hin und her, bis ich schließlich sanft nickte. "Ich glaube wir haben ein Kleid gefunden." Meine Mundwinkel hoben sich zart nach oben und die beiden Frauen klatschten sich ab.


Als nächstes verfrachtete man mich zu einer Make Up Artistin. Sie erzählte mir mit welchen großen Stars sie schon alles gearbeitet hatte und was für eine Freude es für sie wäre, mich kennen zu lernen. Derweil tauschte ich ein paar Nachrichten mit Harry aus. Ich hatte den Jungs den Vorfall von eben erklärt und Harry entschuldigte sich mittlerweile zum tausendsten Mal, dass er Liam direkt im Verdacht hatte.

-Entschuldige dich nicht bei mir, entschuldige dich bei ihm. x

Harry war schon ein komischer Vogel. Bei mir entschuldigte er sich andauernd für die belanglosesten Dinge, etwa dass er das letzte Brötchen beim Büffet genommen hatte oder dass er an meine Zimmertür geklopft hatte und abgehauen war, weil Niall und er Wahrheit oder Pflicht gespielt hatten. Doch sobald es darum ging sich bei seinen Bandkollegen, seinen besten Freunden zu entschuldigen, war er manchmal stur und trotzig wie der 4 jährige Sohn meiner Cousine, der sofort heulte sobald man ihm nicht gab was er wollte.

Darling, you're so fake || #Wattys2015Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt