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Einige Stunden später war ich mit Tracie bereits in der Stadt und sie zeigte mir einige Läden in denen ich mir ein neues Handy kaufen konnte. Ich hatte die Hoffnung bereits aufgegeben, dass mein altes Handy noch zum Leben erwachen würde. Es war nicht wasserdicht und lag mehr als eine Minuten unterm Wasser. Und der Gedanke mit dem Neuanfang gefiel mir ebenfalls.

Wir gingen in einen Der Läden mit den Handys hinein und Tracie sprach mit dem Verkäufer um herauszufinden, was ich am besten für ein Jahr machen könnte. Ich schaute währenddessen verschiedene Modelle an und dachte darüber nach mir diesmal ein wasserdichtes Gerät zu nehmen. Nur für den Fall...

Tracie kam zu mir und hielt mir bereits eine Simkarte entgegen.

Oh, vielen Dank", lächelte ich und nahm die Karte entgegen. "Ich habe doch noch gar kein Handy ausgewählt"

"Ach, das wirst du doch auch gleich", lächelte sie zurück.

Sie half mir ebenfalls zu verstehen was die Beschreibungen bedeuteten. Für mich war das sehr ungewohnt von einem Tag auf den anderen alles nur in Englisch zu sehen und obwohl ich mit dem sprechen keine Probleme hatte, mussten die Augen sich auch erst einmal daran gewöhnen.

Ich entschied mich letztendlich für ein neueres Model des Handys was ich schon hatte und es war ebenfalls wasserdicht. Naja, nicht wirklich wasserdicht, aber laut dem Verkäufer konnte das Handy unbeschadet etwa eine halbe Stunde im Wasser versunken sein ohne jeglichen Schaden zu bekommen. Und das war schon mehr als ich brauchte. Ich bezahlte das Handy und legte die neue Simkarte rein. Tracie tippte mir ihre Nummer als allerersten Kontakt ein und gab es mir zurück.

"Jetzt kannst du mich auch anrufen", sagte sie. Ich bedankte mich noch einmal für ihre Hilfe und machte ein erstes Bild von ihr mit meinem Handy.

Ich lief durch die Straßen und Tracie zeigte mir ein wenig von der Stadt in der ich jetzt lebte. Fast alle Häuser in der Gegend waren kaum höher als zwei Stockwerke und viele von ihnen sahen wie in den typischen amerikanischen Filmen aus, aus Holt mit einer Veranda davor und einer schicken Treppe die zur Eingangstür führte.

Ich war verliebt. Ich habe noch bei weitem nicht viel gesehen, aber bereits dieser Anblick wärmte mir das Herz und brachte meine Lunge fast zum Explodieren. Die Sonne stand bereits weit oben und der Himmel war blau. Ein warmer Wind wehte uns ins Gesicht und durch meine Haare und ich genoss es mehr als ich es mir früher vorstellen konnte. Ich atmete die Luft in mich ein und wieder aus und versuchte gierig alles mit den Augen aufnehmen zu können was ich ah. Ich genoss die Wärme auf meinen Schultern und meinem Gesicht und ich drehte mich mehrmals im Kreis, weil ich das alles für ein Märchen hielt und nicht mehr aufwachen wollte. Ich lief wie eine hungrige mit Tracie die Straße entlang und beobachtete die glücklich aussehenden Menschen. Auch Tracie sah mich an und lächelte. Ich vermute, sie verstand ganz genau wie ich mich fühle und sie unterbrach diese wunderbare Stille nicht mit den Worten sondern ließ mich die Stadt lautlos erkunden mich in sie verlieben.

Wir alberten herum und machten mehrere Bilder von uns. Wir gingen in die Geschäfte rein, probierten irgendwelche Kleidungen an, die wir nicht kaufen wollten und machten wieder lustige Bilder in den Umkleidekabinen. Dies hatte ich noch nie zuvor mit meinen Freunden in Deutschland gemacht. Es war so einfach mit Tracie, obwohl ich sie erst im Prinzip seit heute kannte und ich hatte bereits das Gefühl, wir wären zusammen aufgewachsen.

Sie erzählte mir beiläufig, dass sie Psychologie im letzten Jahr studierte und danach eventuell den Doktor machen wollte und ihr Freund Andy war in der Business School oder so etwas Ähnliches. So ganz genau habe ich es nicht verstanden aber es hatte wohl etwas mit Wirtschaft zu tun. Sie erzählte mir auch, dass sie noch nie im Ausland war und dass sie ursprünglich aus Chicago kam und während sie da lebte, nicht viel gesehen hat. Als Kind sah sie bereits mehrere Filme über San-Francisco und verliebte sich in die Bilder die sie sah und wollte unbedingt in der Stadt leben. So beschloss sie auch hier zu studieren und ihre Eltern unterstützten sie dabei. Auch hier an der Universität hat sie Andy kennen gelernt. Und wenn ich sie richtig verstanden habe, war das auf einer Feier gewesen bei der alle Departments etwas zusammen feierten, so dass man nicht gezwungen war nur mit den Studenten der eigenen Fakultät abzuhängen.

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