42

37 0 0
                                    

Heute war der Tag auf den sich Patrick und Neil das ganze Jahr lang vorbereitet hatten und ich freute mich irgendwie auch darüber, dass ich bei manchen ihrer Trainings dabei war. Zum größten Teil, natürlich, trainierte ich mit Neil zusammen und Patrick ließ uns in Ruhe aber jetzt wünschte ich mir, dass auch Patrick immer dabei gewesen wäre und ich glaubte schon damals wollte ich das, war aber zu feige mir das einzugestehen.

Heute vor dem Frühstück als ich in den Raum kam, saß Patrick zusammen mit Neil am Tisch. Neil sah mich zuerst, da Patrick mit dem Rücken zur Tür saß und als Neil ihm etwas sagte, drehte Patrick sich um und begann zu lächeln als er mich sah. Er stand auf, ging auf mich zu und begrüßte mich mit einem kurzen Lippenkuss.

Mh-mhh, davon könnte ich jeden Tag etwas zum Frühstück haben. Und nicht nur zum Frühstück.

Ich sah aus dem Augenwinkel, dass Neil uns gar nicht beobachtete und einfach still aus dem Fenster schaute während er die Pancakes aß. Erst als ich vor dem Tisch stand, blickte er zu mir auf und versuchte zu lächeln. Er stand auf und umarmte mich zur Begrüßung, ganz der Gentleman. In seinen Augen sah ich weder Schmerz noch Enttäuschung. Neil war fast genau der Neil den ich kannte bevor er mir ein Geständnis gemacht hatte und bevor er mich mit Patrick knutschen sah. Jedoch war es ihm anzusehen, dass er trotzdem darunter litt auch wenn er es ganz gut verbarg. Es war heute tatsächlich das erste Mal, dass ich Neil sah, seit er vom Willkommensevent gegangen war und mich dort mit Patrick allein gelassen hatte. Er sah ausgeschlafen aus, was wahrscheinlich sehr gut war, denn er musste heute neben Patrick auch gegen viele andere Menschen antreten.

"Hey, Finn", sagte er leise als er mich umarmte. "Wie geht es dir?"

Ich schaute ihm ins Gesicht und versuchte daraus zu lesen wie es ihm ging, seine Augen strahlten so, dass ich annahm, ihm ginge es gut und antwortete ihm mit einem breiten Lächeln.

"Es ist schön dich so glücklich zu sehen, Finn."

"Danke", sagte ich verlegen und erinnerte mich sofort daran, wie ich ihn geküsst hatte. Sofort bekam ich Schuldgefühle. "Es tut mir leid, Neil."

"Was tut es dir leid?" fragte er verwirrt.

"Dass ich dich...", es war mir peinlich jetzt ihm in die Augen zu sehen. "Dass ich dich auf dieser Party..."

Er ließ mich den Satz nicht beenden und kam mir zuvor. "Es ist schon gut. Vergiss es einfach, ok?"

"Ok", sagte ich und nickte. Dann spürte ich Patricks starke Hand um meine Taille gleiten und mich von Neil wegziehen.

"Die Zeit ist um, Kumpel", Patrick grinste Neil an und deutete mir dann auf den Stuhl, damit ich mich hinsetzte.

Wusste Patrick eigentlich davon, dass Neil mich mochte? Vielleicht vermutete er das, aber ich konnte mir nicht vorstellen, dass Patrick das bekannt war, sonst wären die beiden nicht mehr befreundet oder?

Wir aßen das Frühstück zu Ende. Ich war natürlich die Letzte auf die gewartet wurde, aber weder Patrick noch Neil sagten etwas. Ich war auch schließlich später dran als die beiden.

"Na gut, ihr zwei. ich lasse euch allein", er zwinkerte mir zu und stand auf. "Wir sehen uns am Start", sagte er und wandte sich Patrick zu, dann ging er.

Patrick schlang seine Hand um meine Taille und vergrub sein Gesicht in meinem Hals. "Wie bringt er das nur fertig?" flüsterte er in mein Ohr.

"Was genau?" fragte ich leise.

"Das", er drehte mein Gesicht mit der Hand zu seinem und küsste mich kurz.

"Küssen?" kicherte ich.

Hin und zurück Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt