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Als ich nach dem Frühstück wieder in meinem Zimmer war, hörte ich leises Klopfen. Ich öffnete die Tür und vor mir Stand Julia. Sie hat ihre blonden Haare zu einem Zopf gemacht und trug ein sommerliches Kleid.

"Du hast dich gestern gar nicht gemeldet", sagte sie und ohne eine Einladung zu warten, ging sie in mein Zimmer und setzte sich auf mein Bett.

"Ja, ich weiß", entschuldigte ich mich, "mein Handy ist gestern ins Wasser gefallen und Tracie", ich machte kurz eine Pause als ich merkte, dass sie wohl nicht wusste von wem ich sprach, "meine Mitbewohnerin", fügte ich hinzu und sie nickte. "Sie half mir gestern ein neues Handy zu besorgen".

"Oh, okay", sagte sie und warf den Blick auf mein altes Handy, das noch in der Schüssel mit Reis stand. "Ich wollte dich jedenfalls fragen was du davon hältst, dass wir heute zur Uni gehen und ich dir zeige wo du alles findest"

Perfekt!

"Genau das wollte ich auch tun", gab ich zu und freute ich, dass Julia dieselbe Idee hatte.

"Dann pack deine Sachen und los geht's", Julia sprang vom Bett auf und eilte bereits zur Tür. Ich schnappte meine Tasche und schloss hinter uns die Tür.

Wir gingen aus dem Haus und Julia zeigte mir den Weg zur Universität. Ab und zu winkte sie und lächelte jemandem zu den sie kannte und wandte sich dann wieder mir zu und erzählte über die Geschichte der Universität, wie viele Studenten hier jährlich eingeschrieben wurden, wie viele davon ihren Abschluss tatsächlich schafften und auch wie viele Studenten hier aus dem Ausland kamen, solche wie ich oder die dir von Anfang bis zum Ende hier studiert haben.

Mir entging nicht, dass hier die Häuser alle hell waren und es sehr viele Pflanzen und Bäume zu sehen gab. So wie in Hamburg, abgesehen von den Häusern natürlich. Besonders in der Sonne schien die Stadt sehr attraktiv, offen und einladend zu sein. Am Straßenrand parkten sehr viele Autos und die Straße, die wir hinunter zur Universität liefen, war auch nicht besonders breit gewesen. Auch auf dem Gehweg war nicht besonders viel Platz da damit zwei Personen nebeneinander laufen konnten. Aber wir schaffte es natürlich trotzdem.

Ich beobachtete jedes Haus an dem wir vorbei gingen und ab und zu machte ich auch die Bilder davon. Am meisten faszinierten mich die Palmen die hier überall zu sehen waren. Ich erinnerte mich daran, wir einmal in Hamburg die Palmen in einem Stadtteil gepflanzt wurden und als der Winter kam, starben sie. Hier war es warm genug, dass die Palmen das ganze Jahr über überleben konnten. Es war für mich sehr exotisch so viele Palmen zu sehen und vor allem so viel Sonne an die ich so gar nicht gewöhnt war.

Julia erzählte mir auch, dass es außer der Wohnanlage in der wir wohnten, noch weitere Häuser um die Uni herum für die Studenten gab.

"Sie sind aber deutlich kleiner als unsere und sie haben keine Sportanlagen", berichtete sie mir mit Stolz, dass wir es ziemlich gut hatten. "Und bei uns wohnen die meisten Studenten, das heißt wir haben auch die besten Partys auf dem Campus".

Ich lächelte ihr zu und wusste nicht so richtig wie ich darauf reagieren sollte als sie dann noch hinzufügte, "Am Freitag wollen ich und einige Freunde von mir abends zum Strand fahren und dort ein bisschen chillen. Wenn du Lust hast, kannst du gerne mitkommen".

Abends am Strand? Das war bestimmt sehr aufregend. Und ich würde noch weitere Leute kennen lernen. Das klang gut und ich stimmte sofort zu.

"Super, dann hole ich dich ab und wir fahren mit dem Auto dahin", sagte sie und holte ihr Handy aus der hinteren Hosentasche. "Gib mir doch deine Nummer, damit wir uns auch gegenseitig erreichen können".

"Ich kenne meine noch nicht", gestand ich.

"Dann tipp meine ein und ruf mich an", sagte sie und diktierte mir ihre Nummer. Ich speicherte sie sofort im Kontaktbuch und rief sie an. "Ok, ich hab's", sagte sie und speicherte ebenfalls meine Nummer.

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