Kennt ihr das, wenn ihr vorne in der Klasse steht und alle Klassenkameraden euch anstarren? Naja.. So fühlte ich mich in diesem Moment jedoch mit einem Unterschied: es starrten mich nicht 17 Schüler/innen an, sondern alle Leute die auf dem Hof waren und das ist ein sehr ungutes Gefühl. "Hallo" murmelte ich leise und etwas eingeschüchtert. Und weiter wurde ich einfach nur schweigend angestarrt. "Ähm..." stotterte ich. Ach gottchen, warum zum Hänker stotterte ich nun, ich meine, ich hatte doch keinen Grund? Lea schaute mich kurz an und rettete indirekt die ganze Situation "Ich denke ihr kennt alle Lynn? Schließlich ist sie schon ein paar Jahre hier im Stall" die meisten von den Menschen nickten und das Starren wurde zum normalen anschauen. Es war trotzdem noch ein ungutes Gefühl, aber besser als Starren. "Steht Sydney noch in der gleichen Box wie vorher?" fragte Lea und wieder ein nickte die Menge. Sie brachten die ganze Zeit kein Wort raus, aber ok, ich ja auch nicht.
Lea stellte sich wieder hinter mich "Na komm Lynn, wir gehen zu Sydney" Würde ich ja gerne, wenn ich gehen könnte. Also ging sie und rollte mich vor sich her. An manchen Stellen war der Boden ziemlich uneben. Lea steuert direkt auf die enge Stallgasse zu; gerade aus, dann den nächsten Gang rechts und dann die zweite Box war er schon: Sydney, da ganz entspannt stand und sein Heu fraß. Ich rollte näher an die Box heran; jetzt hier so davor war ich noch deprimierter. Ich war gerade mal so groß wie Sydneys Boxentür "Sydney?" er hob den Kopf "Hallo Großer, wie geht es Dir?" er kam zur Tür und senkte neugierig den Kopf zu mir runter, lächelnd streichelte ich über seine Nüstern und über seine Stirn
"Wollen wir ihn raus holen?" fragt Lea plötzlich und ich schaute sie erstaunt an, doch nickte dann "Aber du musst ihn führen. Kannst Du das?" ich nahm das Halfter vom Haken und reichte dieses ihr. Lea begann wegen meiner Frage leicht zu lachen "Na klar. Erinnerst du dich nicht mehr? Vor 10 Jahren waren wir gemeinsam auf Reiterferien und wir hatten gemeinsam Reitunterricht bis ich dann vor 6 Jahren aufgehört habe zu reiten, weil meine Eltern es nicht mehr wollten. Sie meinten es kostet zu viel" sie wirkte irgendwie traurig und ich konnte sie verstehen. Ein Leben ohne Reiten oder Sydney konnte ich mir gar nicht vorstellen. Nach meinen Eltern sollte es aber bald soweit werden. Nach meinen Eltern, ja, aber nicht nach mir. Ich wollte es versuchen, was mir der Reiter per E-Mail schrieb, es sollte schwer werden, aber bestimmt nicht unmöglich. Auch wenn Lea und ich in den letzten 5 Jahren nicht viel gemacht haben, begann ich langsam sie wieder zu mögen und als Freundin anzusehen. Ob wir beste Freunde werden könnten? Nein, Lynn! Du denkst gerade so weit "Wenn du magst kannst du öfters mit zu Sydney kommen und dich um ihn kümmern" schlug ich vor "Also wenn ihr beiden euch heute anfreundet." erklärte ich ruhig und Lea strahlte mich an "Meinst du das ernst?" nun war ich die jenige die leicht lachte "Na klar. Und wolltest du ihn nicht raus holen?"
Sie nickte und halftern ihn. Ich beobachtete sie die ganze Zeit und rollt dann vor durch die enge Stallgasse und sie folgte mir mit Sydney. Ich führte die beiden über den Hof und zu einer Art Scheune wo der wir die Pferde immer putzten, wo auch mein Spind war und neben dran die Futterkammer. An meinen Spind kam ich auch nicht mehr richtig dran. Lea band Sydney an, alles unter genauster Beobachtung. Alisa kam rein gestürmt"Lyyyyn. Es stimmt. Du bist wieder hier!" Alisa war eine gute Reiterfreundin, aber nicht so eine Freundin mit der ich außerhalb des Stalles was machen würde und das beruht auf Gegenseitigkeit. "Das Mädchen was sich heute um Sydney kümmern sollte war noch nicht da." berichtete mir Alisa "Außerdem sind mir manche von denen nicht so ganz sympathisch" wieder nickte ich "Okay Lea kannst Du bitte aus der Box die Heunetze holen und voll machen? Ich mach in der Zeit sein Futter"
Lea nickte und wir beide begannen. Sie war erstaunlich schnell fertig, dafür dass sie es nicht regelmäßig machte und überraschte mich wie ich Sydney mit traurigem Blick anstarrte. Ich hatte ihn so vermisst, hatte aber Angst auf die Reaktion, schließlich haben wir uns 3 Monate nicht mehr gesehen. Er hatte mich nicht vergessen, glaube ich zumindest, und das war die Hauptsache. Denn diese Jahrelange Freundschaft lies sich doch nicht von so einem blöden Sturz vermasseln. "Willst Du ihn putzen?" fragte ich Lea sanft. Diese nickte und holte den Putzkasten aus dem Spind. Ich beobachtete sie beim putzen und schaute immer wieder raus aus den Hof, wo in diesem Moment ein mir sehr bekanntes Auto drauf fuhr und parkte.
//Hey Leute, sorry das es so lange gedauert hat. Aber hier ist das nächste Kapitel :)//
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Schicksalsschlag
RandomDie 16jährige Lynn hat mit ihrem treuem Hengst Sydney schon viel erlebt. Die beiden sind ein eingespieltes Team und mehrfache Junior-Meister, bis ein Schicksalsschlag alles auf den Kopf stellt. Wie wird es nun weiter gehen?