1 ♪ 819 days ago

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One day in your life

Said love would remind you

How could you leave it all behind?

One day in your life

It's gonna find you

[ Anastacia ]




NIALL║ „Und Pause!", hörte ich Bryan Byrds hinter der Kamera rufen. Alleine sein Name ließ schon einen Schauer über meinen Rücken rieseln und seine Gestalt machte es nicht gerade besser. Ständig wirkte er nervös, oder auf Droge. 

Seine Augen huschten unruhig durch den Raum, er roch etwas streng und seine Haut sah aus, als hätte er schon länger kein Licht gesehen. Seine Übergroße Brille ließ ihn wirken, wie ein Psychopath und manchmal fragte man sich unweigerlich, ob er nicht auch einer war.

Seine Bilder waren trotzdem fantastisch.

Die Jungs und ich befanden uns mit mehreren Licht-Assistenten auf dem Dach eines Lofts im Fabrikstil. Das neue Album Throwback war aufgenommen und würde in einigen Wochen in die Promotion gehen. Ich mochte die neuen Songs total, denn sie waren zu 80% von uns, die anderen 20 % von Julian.

Es verwunderte mich nicht, dass Harry Maras Song von sich geschoben hatte. Später hatte ich ihn nach der Konferenz sogar dabei ertappt, wie er die Noten zerriss. Das fand ich etwas heftig, aber im Endeffekt war es sein Song.

Louis nahm seinen mit, aber ob und was er damit tat, das verriet er uns nicht. Was Liam anging, er lächelte nur, meinte aber, dass der Song für ihn zu persönlich sei, als das er ihn mit jeden teilen wollte.

Auf der einen Seite tat mir das für Mara leid, aber auf der anderen Seite hätte sie doch wissen müssen, das es so laufen würde. War es gehässig so zu denken? Nein, ich schätze nicht. Denn so sah es in der Realität aus und ich begriff so, weshalb sie so Schwierigkeiten hatte für Künstler zu schreiben.

In der Pause holte ich mir etwas zu Trinken, sah das Liam von Louise die Haare neu gerichtet bekam und suchte schließlich das Loft auf. Es entsprach so gar nicht meinem Geschmack. 

Bachsteine, massive Möbel, alles recht düster und schwer gehalten. In verschiedenen Ecken bauten Assistenten die Beleuchtung auf und so setzte ich mich zu Harry auf eine riesige dunkelbraune Ledercouch.

„Musst du noch wo hin?", fragte ich ihn und öffnete die Coladose. Bislang hatte Harry auf seinem Handy herumgespielt und sah nun auf: „Hm, nein, eigentlich nicht."

„Aber?", hakte ich nach und er seufzte schließlich: „Gemma kommt vorbei. Ich habe es nicht so gerne, wenn sie sich alleine in meinem Haus aufhält. Noch dazu mit ihren neuen Freund, den ich nicht kenne."

Ich wusste, dass Harry allgemein keine fremden Leute in seinem Haus mochte, oder zumindest keine Menschen, die er nicht gut kannte. Sein Heim war ihm heilig und wie es aussah hatte er mittlerweile sogar eine regelrechte Abneigung gegen Besuch entwickelt. Oasen teilte man nur sehr ungern, wenn man, wie wir, die meiste Zeit des Lebens gestalkt wurde.

„Sei nett zu dem Mann, Harry. Er kann nichts dafür, dass Gemma deine Schwester ist", meinte ich grinsend und er gab mir einen Stoß in die Seite: „Ich bin immer nett, du Blödmann!"

Entspannt lehnten wir uns zurück und dann sah ich auf Louis und Danielle, die sich etwas Abseits befanden, dort wo ein anderer Wohnraum des Lofts begann. Danielle wirkte nicht so, als wäre sie gerne hier. Sie schien genervt und hatte sich die Zeit in London wohl anders vorgestellt. Louis redete besänftigend auf sie ein, liebkoste sie mit zärtlichen Berührungen.

Your Voice [ Buch 2 ] ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt