30 ♪ Just a little bit of you

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Was ich an dir mag kannst du vielleicht nicht leiden

Doch ich denk jeden Tag du sollst genau so bleiben

Ich bin das Wasser auf dem du gehen kannst

Ich bin das Seil auf dem du tanzt

Ich bin die Luft die du atmest

Die Rakete mit der du startest

Ich bin das Netz das dich nie fallen lässt

Und wenn du Sterne siehst dann halt dich an mir fest

Du bist das Drehen in meinem Bauch

Und ich weiss du fühlst es auch

Du bist mein fester Wille von jetzt bis irgendwann

Der Puls in meinen Adern den niemand anhalten kann

[ Lukas Hilbert ]




NIALL ║ „Es ist nicht richtig", sprach Mara und ich brummte: „Das weiß ich auch."

Nie hätte ich gedacht, dass es so gut tun würde, wenn ich mit ehrlich mit jemanden sprach. Mara hörte mir nur zu, sie bohrte nicht und sie verurteilte mich nicht. Ich zeigte ihr die Medikamente, erklärte, was man mir empfohlen hatte und wie es bislang mit der medikamentösen Behandlung lief.

Sie gab zu, dass ihr bereits aufgefallen war, dass meine Stimme anders klang und das machte mir noch mehr Sorgen. Denn bald würde es auch unzählige andere bemerken.

Das musste ich verhindern.

Nachdem wir die halbe Nacht redeten, waren wir heute am Wandern. Es war nicht ganz so heiß, besonders nicht, als wir unter den Bäumen entlang gingen. Zuerst fuhren wir mit der Gondel zum höchsten Punkt und dort schnürten wir die Schuhe.

Doch falls wir geglaubt hatten, dass es bergab leichter sei, als hoch, dann täuschten wir uns. Mir brannten die Waden und der Rucksack wurde gefühlt immer schwerer. Trotzdem tat es gut sich zu bewegen und die Gerüche des Waldes einzuatmen.

Und dabei redeten wir.

Über Gott und die Welt, aber schlussendlich ging es immer wieder zum Ausgangspunkt zurück. Nach fast drei Stunden machten wir eine Pause und setzten uns auf einen umgestürzten Baum. Die Aussicht war großartig, aber ich konnte das nur schwer richtig genießen.

Mara öffnete die Wasserflasche und nahm einen großen Schluck, dann sprach sie: „Du solltest es den anderen sagen."

„Nein", antwortete ich knapp. „Es ändert nichts."

„Doch, nämlich dass du ehrlich zu ihnen bist", hielt Mara mir vor. „So etwas ist wichtig und was machst du, wenn die Knötchen nicht durch die medikamentöse Behandlung zurückgehen? Dann brauchst du eine Operation, eine Pause und Stimmtraining."

„Dazu wird es nicht kommen", sprach ich. Denn bevor ich jemanden an meine Stimmbänder ließ, da hörte ich lieber ganz auf Musik zu machen. „Du verstehst das nicht."

„Stimmt!", sie nickte. „Tue ich wirklich nicht."

Tief holte ich Luft, nahm die Wasserflasche an und erklärte: „Es geht nicht nur um mich. Wenn wir die Pause einleiten müssen, dann wird sie lange dauern und wir reden hier nicht von ein paar Wochen, sondern vielleicht von Monaten. Daraufhin werden Sponsoren abspringen, viele Werbeverträge werden nicht erfüllt und das wird eine menge Geld kosten, vielleicht sogar einigen der Job."

Your Voice [ Buch 2 ] ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt