¤2¤

416 26 5
                                    

"Lilli!", brüllte eine Wutentbrannte Stimme und sofort war ich wach. Lilli.... so hieß ich, doch ich hasste diesen Namen. Nicht weil er mir nicht gefiel. Nein, eigentlich war er ganz schön, doch meine Eltern hatten ihn für mich ausgesucht und das reichte mir schon, diesen Namen zu hassen. Es war das einzigste Wort, das meine Eltern mit mir sprachen, selbst das Essen stellten sie mir einfach ins Zimmer und verschwanden wieder mit einen verachtenden Blick. Lustlos stand ich auf und zog mich um. Ich schnappte mir meine Schultasche und hatte gerade die Klinke runtergedrückt, als mir etwas einviel. Ich drehte mich nocheinmal um uns griff unter das Bett, als meine Hand sich um den kühlen Griff des unbekannten Messers legten, durchfuhr mich ein kleiner Schauer. Ich zog es hervor und betrachtet noch einmal kurz die kleine Grafur, bevor ich es unter meinen Pulli verschwinden ließ, wo ich eine kleine Halterung angebracht hatte. Von außen viel es nicht auf und ich konnte den ganzen Tag, das kühle Metall auf meiner Haut spüren, es verschaffte mir Sicherheit und beruhigte mich. Und so verließ ich das Haus... ohne Verabschiedung oder Kontakt zu meinen Eltern. Doch bevor ich mich auf den Weg zur Schule machten, ging ich nochmal ums Haus herum und suchte nach dem Versteck. Es war nur ein Gefühl, doch das sagte mir ich solle die Maske mitnehmen. Und nein Gefühl hatte mich noch nie getäuscht.

Mit gesegnten Kopf und mit tief ins Gesicht gezoger Pullikappe betrat ich das Klassenzimmer und schlich auf meinen Platz ganz hinten im Raum. Ich machte mich unsichtbar, ganz klein, das mich auch ja keiner sah. Ich setzte mich und begann mich heimlich auf den Unterricht vorzubereiten. "Na, wer ist den da? Doch nicht etwa Lilli?", fragte eine mir allzu bekannte Stimme. Es war Thorsten, der sich vor mir aufgebaut hatte und mich abwertend musterte. "Das du dich noch traust hier aufzutauchen.", sagte er spöttisch. Ich sah nicht auf, sondern blieb still auf den Platz sitzen und richtete meine Hefte zurück. Er wird als nächstes spurlos verschwinden....

Ohne groß zu zögern nahm er mein Mäppchen und schmiss es auf den Boden. Ich sah ihn kurz emotionslos an, bückte mich und sammelte unter den Lachen der gesamten Klasse meine Stifte wieder ein. "Was ist den hier los?", rief die Stimme von Frau Lächts unserer Religionslehrerin, natürlich verstummte das Lachen sofort und alle setzten sich scheinheilig auf ihre Plätze. "Guten Morgen Klasse.", redete Frau Lächts weiter. Keine Erwiderung der Klasse, was sie aber nicht zu stören schien, denn sie stellte sich vor die Tafel und fing an irgendwas an diese zu schreiben. Da klopfte es an der Tür und zum erstaunen aller betrat der Rektor den Raum. Wie der Schulrektor werden konnte wusste keiner so genau; er schien Kinder zu hassen, nur ein paar Glückspilze konnten behaupten zu seinen Lieblingskindern zu zählen. Ich war einer dieser auserkorenen Schüler und darüber war ich mehr als froh, ich konnte quasi die Schule in die Luft sprengen und mir drohte keine Strafe. Gebannt warteten wir alle ab, was jetzt passieren, schließlich platzt nicht jeden Tag der Schuldirektor ins Klassenzimmer. "Lilli, komm doch mal bitte. Nimm deine Sachen gleich mit.", sagte er ruhig und ohne die Lehrerin oder einen der anderen anzuschauen drehte er sich auf den Absatz um und ging hinaus.
Aus der Jungsecke ertönte ein: "Ja! Endlich ist sie weg!" Sie machten nicht mal Anstalten leise zu reden, sondern brüllten es fast durchs ganze Klassenzimmer. Lautes Gelächter brach über diese Aussage aus, auch wenn ich es äußerlich ignorierte, stach es trotzdem in mein Herz. Frau Lächts starrte einfach nur geistesabwesend in ihr Buch. Es war ausgeschlossen, das sie nichts gehört hatte. Gelassen sammelte ich mein Zeug zusammen und schulterte anschließend die Schulttasche. Ohne ein Blick zurück ging ich hinaus, wo mich mein Rektor schon erwartete. Dieser musterte mich kurz mit einen nicht zu deutenden Blick und ging voraus zur Treppe. Ich musste mich beeilen mit ihm Schritt zu halten, und musste deshalb zwei Stufen auf einmal nehmen.

"Sir? Was ist den los?", fragte ich ihn, doch er reagierte nicht und lief stur gerade aus aufs Lehrerzimmer zu. Wortlos öffnete er die Tür und hielt sie mir auf, augenblicklich wurden die lauthalsigen Gespräche der Lehrer ein leises tuscheln. Das konnte nichts gutes bedeuten und so betrat ich unsicher den Raum. Schüchtern stand ich im Raum, in den Augen der Lehrer war ich immer ein ruhiges Mädchen gewesen, das immer gut mitmacht und gute Noten schreibt.... eine Musterschülerin eben. Deshalb behilt ich diese Rolle bei uns starrte gespielt verlegen und schüchtern den Boden an. Plötzlich legte sich eine Hand auf meine Schulter, was mich aufblicken ließ. Der Vertrauenslehrer meiner Jahrgangstufe stand vor mir und sah mich besorgt an. "Warum hast du das getan? Du hättest mit mir jederzeit darüber reden können.", sagte er besorgt. Verwirrt sah ich ihn an. Wovon sprach er? Der Mann seufzte. "Wir haben einen Anruf bekommen~" Ich verstand immernoch nicht worauf er hinaus wollte. "Deine Eltern~", er machte eine kurze Pause und atmete tief durch. "Deine Eltern haben....  Klingen unter deinen Bett gefunden und dich in eine Psychatrie eingewiesen~" Was? Das war doch wohl ein schlechter Scherz! Wie haben Sie die Klingen gefunden?

Sooo ja gut^^ Das wars für dieses mal :D Bis zum nächsten Kapitel xD
LgMimi

Stufe FWo Geschichten leben. Entdecke jetzt