Prolog

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Prolog|„Es ist nun schon eine Weile her, seitdem er glücklich gewesen war. Und selbst dieses Glück verweilte nicht lang, denn sie zerstörten es, sie nahmen ihm sein Glück und hinterließen ihm Trauer, Hass und Wut.

Es scheint wie ein Märchen, indem er Prinz und König ist, sein Reich, die Welt, beherrscht, doch nur eines gelingt ihm nicht. Man munkelt, dass es ihm eher unwahrscheinlich sei, einen Gatten zu finden, der ihm gerecht wird, doch was sie nicht zu ahnen scheinen ist, dass er sein Herz aus Eis bereits verloren hat. Und das vor vielen, vielen Jahren, wie ihm scheint. Doch nicht nur sein Herz hatte er verloren, sondern auch den Träger dieses.

Durch den Verlust loderte Zorn in ihm, welcher seine wunderschönen, grünen Augen in ein tiefes Schwarz verwandelte.

Jaulende und beißende Wölfe ließ er auf sein Reich los, um den Träger seines Herzens zu finden. Alles suchten seine treuen Diener ab, jede Stadt, jedes Haus, jeden Stein. Die Suche schien lang, nirgends schien man ihn zu finden, bis der Tag kam, der alles änderte. Dieser Tag wandelte seinen Zorn wieder in Glück, in Liebe. Er fand sein Herz, den Träger, seinen Gatten. Und der Prinz garantierte bei allem, was er besaß, er würde nie wieder auch nur den selben Fehler zwei Mal begehen.

Der Träger blieb bei ihm. Er blieb bei seinem Prinzen und König und in seinem Schloss voller Qual, Leid und Schmerz. Ein zweites und definitiv letztes Mal."

„Eine wundervolle Geschichte, Schwesterchen. Ich hoffe, sie wird wahr", gähnte der Braunhaarige und ließ seinen Kopf weiter in das Kissen sinken. Er war müde. Sehr, sehr müde. „Das wird sie, Brüderchen. Er wird zurückkommen, schon sehr bald." Ein warmes Lächeln umspielte ihre rosigen Lippen, da sie wusste, dass es stimmte. Der Tag des Geschehens wird kommen, schneller als man denkt. „Meinst du, dass Louis mich noch liebt?", fragte er, wobei er kläglich versuchte seine Augen offen zu halten. Ihr Lächeln wurde breiter und breiter. Sanft zog sie die Decke höher, knipste das Licht aus und stand auf. Leise hörte sie Harry gähnen. Ihre Hand umschloss die Klinke, die sie herunterdrückte. „Er hat nie damit aufgehört, Brüderchen."

Zärtlich und gedämpft drangen ihre Worte in seine Ohren und er hörte wie die Tür sich schloss. Dunkelheit umhüllte ihn, die er doch so liebte. Schmunzelnd legte sich der Schlaf um ihn und er träumte von dem Märchen, von Gemma's Geschichte.

Denn Märchen sind dafür da, um wahr zu werden.

Sein einziges ObjektWo Geschichten leben. Entdecke jetzt