16. - Louis||Ich war mir nicht mehr ganz der Sache bewusst, wann genau ich das Bewusstsein verlor. Das, was ich wusste, war, dass ich mich noch immer nicht traute, meine Augen zu öffnen.
Mein Becken brannte, mein Steiß tat weh. Ich fühlte mich so jämmerlich und erbärmlich zugleich. So benutzt, ausgelaugt und verbraucht. Wie ein altes Spielzeug, mit welchem man sich ein paar Tage lang beschäftigte, nur, um es im Anschluss achtlos in eine der unbeachteten, mit Staub befangenen Ecken zu werfen. Wieder einmal wurde mir bewusst, dass ich doch eigentlich nichts anderes war, nicht wahr?
Nichts hätte etwas daran ändern können, was Harry mir angetan hatte. Nichts, aber auch wirklich rein gar nichts, hätte mir in diesem Moment besser gefallen, als den Tod auf mich zu nehmen, um die Erinnerungen von vor einigen Minuten oder Stunden zuvor zu vergessen. Oder das Geschehnis erst gar nicht zu erleben.
Wieder einmal fiel mir das ein, was Niall zu mir sagte, als ich weggetreten war. "Wach auf, Louis." Wenn ich ihm doch nur beweisen könnte - nein, wenn er doch nur sehen und mitbekommen könnte, wie wach ich wirklich war. Was würde ich doch nur dafür geben, um endlich aufzuwachen. Um festzustellen, dass dies all nur ein böser Traum gewesen sein mochte. Wie sehr würde mir der Gedanke doch gefallen, eines Tages aufzuwachen und zu bemerken, dass dies zwar mein schlimmster aller Albträume gewesen war, ich jedoch mehr als glücklich sein konnte, dass es sich als solcher herausgestellt hatte.
An solch einem Tag würde ich endlich wieder in meinen heißgeliebten Alltag zurückkehren können. Mit dem Geruch von Büchern um meine Nase und dem tadelnden Gedanken, vor lauter Lesen das Essen und Trinken nicht zu vergessen. Weshalb genau musste ich meinen morgendlichen Kakao, meine täglichen Besuche in die Bibliothek und meine Sonntagsbesuche im Park gegen all dies hier eintauschen? Weshalb ausgerechnet ich?
Die Augen noch stärker aufeinanderpressend bemerkte ich, wie sich Tränen zwischen meinen Augenlidern durchkämpften. Das salzige Dasein der kleinen Wassertropfen brannte auf meinen Wangen, von welchen ich ausgehen konnte, dass man diesen - wie meine geschwollenen, höchstwahrscheinlich roten Lider - meine innerliche körperliche Hitze ansehen konnte. Meine innerliche Hitze - meinem innerlichen Kampf mit mir selbst.
Träne für Träne wurde mir erneut bewusst, dass ich für mich selbst stark sein musste. Und soweit wie ich wusste, war dies das einzige, was ich noch für mich tun konnte. Mentale Stärke war das, was ich jetzt am meisten benötigte. Dies und die Hoffnung, Zayn hatte es weit geschafft.
Zayn. Vielleicht war er bereits in Sicherheit. Immerhin, so viel mir ein, hatte er doch erwähnt, dass er hier seine Ausbildung absolviert hatte, richtig? In der Heimatstadt von Harry Styles. In der Stadt, in der eines der Dinge geboren und erschaffen wurde, die die Weltwunder zerstörten. So war es doch, oder? Manche Menschen wurden nunmal dafür geboren, um das zu zerströren, was andere so liebten. Sei es die Freiheit, die Liebe, die Luft die man atmente oder das Leben selbst an sich. Aber dafür, so dachte ich, konnte er doch bestimmt nichts, oder? Harry konnte nichts dafür, dass ihn der Teufel schon immer enger um sich herum hielt, als jeden anderen. Dennoch, so kam mir der Gedanke, war er daran Schuld, dass er sich mit ihm anfreundete oder ihn zumindest so sehr liebgewonnen hatte, sodass er es nicht mehr schaffte, von ihm loszukommen.
Wenn ich mir ausmalte, wie Zayn bereits Hilfe holte, dies vielleicht sogar bei der Polizei, wurde mir warm ums Herz. Jedoch, wenn ich daran dachte, dass Zayn auf diesem Weg vielleicht ebenfalls verstorben sein mochte, blieb mir keine andere Wahl, außer noch einen Menschen auf meine Liste zu schreiben, welche durch meine Dummheiten ihr Leben lassen musste. Auch Earl zählte ich hierzu.
Doch so wie ich den Schwarzhaarigen kannte, hatte er sich bestimmt bereits schon durchgekämpft. Es musste einfach so sein. Oder war ich wirklich dafür verdammt, dass mir nur schlechtes wiederfuhr? Nein, das konnte doch nicht wirklich so sein.
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Sein einziges Objekt
Fiksi PenggemarOffizieller Teil 2 der Objekt-Saga! 3 Jahre vergingen, seitdem sein Kitten weggelaufen war. 3 Jahre, in denen er suchte und suchte. Er malte sich aus, wie es wäre, wenn sein Kitten doch bei ihm wäre. Er wünschte, es würde wahr werden. Er wünschte, e...