8.- Louis||Unbehagen war das, was den Raum umhüllte und Stille war das, was ihn füllte. Angst machte sich breit, das nur, weil wir nicht wussten, was oben auf uns wartete.
Das Treppenhaus, in dem wir uns befanden, war nicht sonderlich groß. Steinwände zierten sich um uns herum. In der Luft lag Modder, ein Geruch von blankem Ekel. Über uns, nicht viele Treppen entfernt, war eine Tür, die Einzige, durch die wir fliehen konnten.
"Wir müssen vorsichtig sein. Hier kann überall jemand lauern", sagte Zayn. Earl und ich gaben ihm Recht. "Sobald wir oben sind, sind wir in deren Gebiet. Es ist äußerst wichtig, dass wir schnell sind. Der Holzboden knarrt an manchen Stellen und ist dahingehend wirklich laut. Man sieht, welche lose und veraltet sind, also passt auf, wo ihr hintretet. Uns darf keiner bemerken."
Earl, Zayn und ich standen vor der Tür, warteten und lauschten. Es war komplett leise, man konnte lediglich Earl tief schnaufen hören. "Wo müssen wir gleich lang?", fragte er. "Sobald ich weiß, wo wir sind, kann ich genaueres sagen. Ich kenne mich zwar nicht so aus, wie im alten Unterschlupf, aber ein bisschen was weiß ich", antwortete Zayn ihm und legte seine Hand um den Türknauf. "W-Warte!", legte Earl wieder ein, "Was ist, wenn wir erwischt werden?" Zayn drehte sich zu ihm, sah in seine Augen. "Dann heißt es rennen."
Und dann drehte er den Türknauf, öffnete einen winzigen Spalt. Stille kehrte erneut ein und mein Herzklopfen wurde wieder doller.
Langsam steckte er seinen Kopf durch den offenen Türspalt und sah nach rechts und links, nickte anschließend. "Luft ist rein. Ich glaub, wir müssen nach links", flüsterte er leise und machte sie nun ganz auf. Zaghaft ging er voran, danach kam ich und dann Earl.Man konnte uns nur mit Tom und Jerry vergleichen. Die Gejagten und die Jäger, nur, dass wir alle samt zu der schwächeren Gruppierung gehörten.
Lautlos, fast schon fliegend, schwebten wir über die Dielen, voller Angst und Achtung. Unsere Ohren arbeiteten stets auf Hochtouren, die Augen waren wachsam, die Haltung jedoch zaghaft. Jeder, aber auch wirklich jeder einzelne Mensch, der hier hauste, konnte uns ertappen. Einfach jeder. Aber keiner, absolut kein Mensch konnte uns den Willen nehmen, zu überleben. Denn das war doch eigentlich das, was wir hier versuchten, oder?
"Pass auf!", zischte Earl und zog mich kräftig mit beiden Armen hinunter. "Draußen", hechelte er, "auf der Wiese."
Er und ich lehnten an einer Wand, links und rechts neben uns waren Fenster, ebenso Zayn, der sich, wie wir, geduckt hielt. "Sie patrollieren", flüsterte der Schwarzhaarige, "das haben sie früher schon gemacht, nur nicht so verstärkt."
"Das ist bestimmt wegen uns", meinte der alte Mann und sah gehetzt in die Richtung, aus der wir kamen. "Keiner von ihnen wird unbemerkt geblieben sein", sprach Zayn und lehnte sich mit dem Kopf an die Wand.Meine rechte Hand platzierte sich auf das Fensterbrett und mein Kopf richtete sich nach oben, um aus dem Fenster sehen zu können. Die schöne Blumenwiese, der Teich und die Mauern waren deutlich zu erkennen. "Wir befinden uns im zweiten Stock", sagte ich, "und da draußen stehen drei - nein vier Männer, die alle nach rechts gucken."
"Was siehst du noch?", fragte Earl. Ich hob meinen Kopf noch höher, sah in die selbe Richtung wie die Männer und erkannte zwei Gefangene, die direkt neben der Mauer entlangschlichen. "Zwei Männer, die auch im Kerker waren. Sie sind an der Mauer. Die Vier haben sie genau im Sichtfeld, sie würden nicht bemerken, wenn wir jetzt weitergehen würden."
"Gut, dann-"
Auf einmal war ein lauter Knall zu hören. Erst einer, dann zwei, drei, vier, fünf. Ich presste meine Hände an meine Ohren und kniff die Augen zu. Das konnte nicht wahr sein. Herr Gott, das waren Schüsse!
"Louis!", zischte Zayn. Ich schüttelte den Kopf. Was ist, wenn sie uns alle erschießen? Uns alle!
"Louis William Tomlinson!", zischte er erneut. "Sag mir was du siehst."
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Sein einziges Objekt
FanfictionOffizieller Teil 2 der Objekt-Saga! 3 Jahre vergingen, seitdem sein Kitten weggelaufen war. 3 Jahre, in denen er suchte und suchte. Er malte sich aus, wie es wäre, wenn sein Kitten doch bei ihm wäre. Er wünschte, es würde wahr werden. Er wünschte, e...