Dead Man Walking ⁿᵉᵍᵃⁿ

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Simon, hast du 'nen Stift

So saß Jyn nun im Schneidersitz auf ihrem Bett, den silbernen Baseballschläger im Schoß und tippte sechsmal, vom Kopf an, auf dem Metall entlang hinunter. Danach zog sie die Kappe vom Stift, schrieb das Wort Survival in Versalien horizontal auf den Schläger und drehte ihn etwas zur Seite. Auf der Höhe des ersten V's, ließ sie einen ungefähr einen Zentimeter breiten Abstand zum Buchstaben, bevor sie dann damit begann, den Song Survival von Eminem auf das Metall zu schreiben.

This is survival of the fittest. This is do or die. This is the winner takes it all. So take it all, a-all, a-all, a-all.

Wasn't ready to be no millionaire, I was ill-prepared. I was prepared to be ill though, the skill was there. From the beginning, it wasn't 'bout the ends. It was 'bout busting raps and standing for something , fuckin' acronym. Cut the fucking act like you're happy, I'm fucking back again..... und so weiter.

Zum Ende hin, drehte Jyn den Schläger in ihrer Hand und betrachtete ihn ausgiebig. Vorne prangte fett und groß der Titel und auf der restlichen freien Fläche des Schlägers, der Song. Survival of the fittest. Das neues Leben. Hunt or be hunted, wie Dad so schön sagte. Alles passte irgendwie zusammen. Die Zahnräder griffen ineinander (über). Dennoch, trotz des langen Textes, blieb ziemlich viel Weißraum übrig. Was würde die aktuelle Lage oder Situation am ehesten beschreiben? Die Menschen hier waren..... Da hatten wir es doch. Zwei Absätze darunter ging es weiter. Zwar nicht mit dem gesamten Text, denn dafür hätte sie den gesamten Schläger gebraucht.

Come join the murder. Come fly with black. We'll give you freedom. From the human track. Come join the murder. Soar on my wings. You'll touch the hand of God And He'll make you king. And He'll make you king.

There's a black bird perched outside my window. I hear him calling. I hear him sing. He burns me with his eyes of gold to embers. He sees all my sins. He reads my soul. One day that bird, he spoke to me. Like Martin Luther. Like Pericles.

Come join the murder. Come fly with black. We'll give you freedom. From the human track. Come join the murder. Soar on my wings. You'll touch the hand of God And He'll make you king. And He'll make you king.

Tritt den Mördern bei. Was könnte es denn besser treffen? Es traf die Sache auf den Punkt. Punkt genau.

Zusammen mit Negan und einem ganzen Haufen Savior's war Jyn unterwegs nach Alexandria. Dies würde mehr als nur ein merkwürdiges Wiedersehen werden. Ein Zusammentreffen, auf das sie nicht wirklich vorbereitet war. Konnte man sich auf so etwas überhaupt vorbereitet? Wer weiß das schon. Wohl eher nicht.

"Bei dir ist eine Woche deutlich kürzer als bei mir oder allen anderen Menschen", warf Jyn in den Raum, drückte den Ellenbogen gegen die Scheibe der Trucktüre und spähte die Straße entlang, "In meiner Erinnerung sind es sieben Tage."

"Wollen wir nicht erfahren, wie gut diese Fucker mit einer Planänderung umgehen können?", mit einer hochgezogenen Augenbraue drehte Jyn ihren Kopf in der Handfläche zu Negan und sah ihn ausdruckslos an, "Wir. Schon vergessen. Du hast mit denen nichts gemeinsam, noch schuldest du denen etwas. Das hier ist Familybusiness. Also benimm dich gefälligst auch verfickt noch mal so."

"Diese Nummer zieht bei mir nicht. Wenn du glaubst, bei mir, mit Drohungen oder Geschrei weiter zu kommen, vergiss es. War noch nie der Fall. Ist bei dir doch nicht groß anders. Das macht die Sache, dann nur noch schwerer. Okay?", wie dem auch sei, weil es nicht mehr zu ändern war, sah Jyn erneut mit leerem Blick aus dem Fenster, "Außerdem..... bin ich doch hier oder was?! Also kannst du dich wieder beruhigen. Calm down."

Aus dem anfänglichen Blubbern wurde ein Prusten, dann plusterte Jyn beide Wangen auf, warf sich den Baseballschläger über beide Schultern und legte die Handgelenke darauf ab, um ihre Hände darüber baumeln zu lassen. Dies würde nur eine Demonstration seiner Macht werden und eine Verspottung von derer Machtlosigkeit. Schmatzend warf sie einen Blick über die Schulter, zu den mitgekommen Savior's hinter sich, und erst jetzt, fiel ihr etwas ein. Am Morgen, nach der ersten Begegnung mit Negan, wurde sie ja nicht als einzige mitgenommen, sondern noch eine weitere Person. Vollkommen in Vergessenheit war dies geraten. Vollkommen. Und es war eindeutig, dass es Daryl deutlich schlechter ergangen war als ihr. Gut, schlechter Vergleich. Nein, es war überhaupt kein Vergleich. Der Schlag, von diesem Spast, war zwar noch deutlich zu erkennen aber irgendwas, stimmte bei und mit Daryl überhaupt nicht. Seine ganze Haltung war.... untypisch für ihn.