Obwohl er am vergangenen Tag mehrere Stunden geschlafen hatte und auch in der letzten Nacht genug Schlaf abbekommen hat, fühlt er sich beim Aufwachen gerädert und angespannt. Müde legt er eine Hand auf seine Schulter und versucht seine Muskeln durch kreisende Bewegungen zu entspannen. Beim Aufstehen versucht er auch die restlichen Muskeln von der Anspannung zu befreien.
Ärgerlich schaut er auf die Wanduhr und stellt fest, dass es erst halb acht am Morgen ist. Dennoch kann er draußen auf dem Flur aufgeregtes Stimmengewirr hören. Genervt streift er seine Kleidung über und verlässt sein Zimmer. Kaum hat er die Türe hinter sich verschlossen, kommt eine deutlich gereizte Hayley auf ihn zu. "Ist das ein schlechter Witz?!" fragt sie ihn angrifflustig. Der Urvampir schaut sie verständnislos an, setzt dann ein charmantes Lächeln auf und erwidert: "Ich würde zwar gerne behaupten, dass ich weiß wovon du sprichst, Liebes. Aber bevor ich hier am frühen Morgen Rätselraten spielen muss, wärest du vielleicht so gütig und erläuterst mir was deinen Unmut ausgelöst hat?" Die Frau vor ihm funkelt ihn wütend an und zischt zwischen zusammengebissenen Zähnen: "Du weißt ganz genau wovon ich spreche! Jemand war in meinem Zimmer! Wo ist mein Rucksack?! Und wo sind meine Anziehsachen?" Jetzt ist es an Niklaus aufzubrausen "Das ganze Theater wegen ein paar fehlender Klamotten?! Zur Hilfe – ruft die Modepolizei!" ruft er dramatisch aus und reißt dabei die Hände in die Luft. Dann fügt er vorwurfsvoll hinzu: "Was soll ich damit zu schaffen haben?" Etwas verunsichert, aber noch immer mit fester Stimme, entgegnet Hayley: "Na das war doch sicherlich einer deiner Betthäschen! Kannst sie ja ausnahmsweise nach eurer Nummer mal anrufen und danach fragen!" Böse funkelnd stehen sich die Beiden nun gegenüber. "Das nimmst du zurück!" knurrt Niklaus unheilvoll. "Und wenn nicht?" fragt Hayley, ohne mit der Wimper zu zucken.
Vorsichtig schaltet sich Elijah in die Auseinandersetzung ein, indem er eine Hand auf Hayleys angespannte Schulter legt und mit ruhiger Stimme erklärt: "Mein Bruder hatte letzte Nacht keinen ... Besuch, Hayley. Wir sollten uns lieber Gedanken darüber machen, wer hier eingedrungen sein kann!" Triumphierend grinst Niklaus die junge Wölfin an. "Pah! Trotzdem ist es ekelhaft wieviele Schlampen hier rein und rausspazieren! Schonmal was von Niveau gehört?!" Bevor der Vampir etwas auf ihre Äußerung erwidern kann, schüttelt sie die Hand seines Bruders ab und macht auf dem Absatz kehrt. Auch Niklaus wirbelt wütend herum und stürmt aus dem Gang. Kopfschüttelnd beobachtet Elijah das Auseinanderbrausen seiner beiden Mitbewohner. Es fällt ihm schwer zu glauben, dass zwischen den beiden jemals so etwas wie Leidenschaft geherrscht haben könnte. Auch wenn er aus Loyalität zu seinem Bruder nach wie vor versucht sich von Hayley fern zu halten, so ist er doch dankbar darum, das von der einstiegen Anziehungskraft nichts mehr zu spüren ist.
Zurück in seinem Zimmer knallt Klaus geräuschvoll die Türe hinter sich zu, blickt sich wütend um, pfeffert dann seine Klamotten aufs Bett und stellt sich unter die Dusche. Mit beiden Händen stützt er sich an den kalten Fließen ab und lässt sich das heiße wohltuende Wasser über den gesenkten Kopf fließen. Während sich das Wasser seinen Weg über seinen nackten muskolösen Körper bahnt, spürt er wie seine Wut langsam verfliegt und seine Gedanken zurück zu ihr wandern.
In den letzten Tagen war er wirklich noch gereizter als sonst. Natürlich beschäftigte ihn die Bedrohung durch seine Mutter, der Verrat durch Rebekah und Marcel und letztendlich auch der vorzeitige Verlust seiner kleinen Tochter. Aber dennoch. Hayleys Vorwurf hätte ihn nicht so an die Decke gehen lassen, wenn er nicht so mit den Gedanken um Yvaine beschäftigt wäre. Denn auch wenn Elijah recht behalten sollte und ihre Erscheinung durch Esther hervorgerufen wurde, so kam ihm das, was Hayley ihm vorgeworfen hatte, wie ein Betrug an seiner großen Liebe vor. Ein schlechtes Gewissen empfindet er der jungen Hybridin gegenüber nicht, auch wenn sie es nicht verdient hat, wenn er ihr gegenüber, wie vorhin, die Beherrschung verliert.
Er war schon immer ein Hitzkopf gewesen und würde es vermutlich auch immer bleiben. Also bereut er es auch im Nachhinein nicht. Yvaine hatte das intuitiv verstanden und immer genau gewusst wie sie auf seine Launen angemessen reagieren konnte. Auch wenn sie selbst nicht von einem Wolfgen angetrieben wurde, so brachte sie doch von Natur aus viel Temperament mit und sie hatten sich manch hitzigen Streit geliefert. Ein Lächeln schleicht über das Gesicht des Urvampires, als er sich nun an die nachfolgenden leidenschaftlichen Versöhnungen erinnert. Mit ihr war das Leben immer aufregend gewesen. Auch dafür hatte er sie so vergöttert. Gedankenverloren streicht er sich einige nasse Strähnen aus dem Gesicht, während er nun aus der Dusche steigt und sich ein großes Handtuch um die Hüften wickelt.
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His Greatest Weakness
FanfictionMein Name ist Yvaine Carrier. Ich bin die Einzige meiner Art. Auch nach meinem Tod hat sich das nicht geändert. Jahrelang habe ich ihn von der anderen Seite beobachtet. Sein Rachezug gegen den Mann den er trotzallem Vater nennt, seine zahlreichen Li...