Wie alles begann ...

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Mein richtiger Name war Sophia Katharina Hames und ich lebte in London. Ich hatte lange, glatte Haare und blaue Augen. Jetzt wohne ich in einer kleinen Stadt namens Doncaster und heiße Sophie Rebecca Jackson. Meine Haare reichen bis zu meinen Schultern und sind etwas wellig. Sie wurden mir braun gefärbt und braune Kontaktlinsen wurden mir eingesetzt. Die Menschen die dies taten wollten nur mein Bestes, sie sagen mir, ich müsse mich „verändern“ und dass es nur zu meinem eigenen Schutz sei. Für mich war es keinen Veränderung ich fühlte mich eher verkleidet, doch es gab keine andere Möglichkeit  mich vor ihnen zu schützen.

Wen ich meine? Die Männer die mich irgendwann finden und töten werden, genau wie sie es mit meinen Eltern getan haben. Ich weiß nicht warum sie meine Eltern getötet haben aber ich weiß warum sie mich töten wollen.

-Flashback-

Heute ist der 3. Januar 2014. Es ist ziemlich kalt und einzelne Schneeflocken fallen vom Himmel, als meine Eltern mit mir das Restaurant verlassen, indem wir vor wenigen Minuten noch zu Abend gegessen hatten. Meine Mum Ellie lacht, als mein Dad Walter ihr vom gestrigen Tag in der Arbeit erzählt. Er öffnet ihr die Autotür und wir steigen alle ein. Während der Fahrt hören wir Radio und mein Dad sing laut bei der Musik mit. Es läuft irgendwas von Olly Murs... Er lieb Olly Murs. Mum und ich beginnen wieder zu lachen, bis das Auto in der Einfahrt unsres Hauses zum Stillstand kommt. Ich tippe gerade eine kurze Nachricht an meine beste Freundin Rose in mein Handy, als meine Eltern bereits aussteigen. Ich wollte ebenfalls das Auto verlassen, doch meine Hand verlies den Griff der Tür langsam zu dem Zeitpunkt, in dem ich  zwei laute Schüsse vernahm. Ab diesem Moment passierte alles auf einmal in Zeitlupe. Ich blickte aus dem Fenster und sah wie meine Mutter in sich zusammensackte und hart auf dem Boden aufschlug. In diesem Moment schien es, als würde sie in tausende klitzekleine Stücke zu zerbrechen. Blut lief in großen Mengen aus ihrer Brust und verteilte sich schnell auf ihre schneeweise Bluse. Ein schwarz bekleideter Mann ging auf sie zu und trat mit seinem Fuß gegen ihren Brustkorb. Es gab mir innerlich einen schmerzenden Stich meine Mutter so zu sehen. Sie lag einfach nur da und bewegte sich nicht. Ich wollte zu ihr, doch ich konnte nicht, denn jemand hielt mich an meinem Arm fest. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich nicht mal bemerkt, dass ich nicht mehr alleine im Auto saß.  Ich drehte mich um, um zu sehen wer mich gepackt hatte. Ich sah nur zwei grüne Augen, die mich nervös anstarrten. Der Typ, der mich fest im Griff hatte trug eine Mütze, welche sein Gesicht verdeckte, nur seine Augen waren frei gelegt. Gerade als ich laut schreien wollte drückte er mir seine große Hand auf meine zarten Lippen und hielt mich davor ab. Ein leises „Sei still!“ raunte er mir mit einer rauen Stimme ins Ohr und drückte meinen Kopf nach Unten.

Was war mit meinen Eltern passiert? Warum hatte dieser Drecksack meine Mutter erschossen? Lebte mein Vater überhaupt noch?

All diese Fragen schossen mir in diesem Moment durch den Kopf. Ich blickte noch einmal hoch zu dem Jungen der mich mit seiner Hand immer noch auf den Boden des Autos drückte. Er sah mich kurz an und plötzlich  zog er eine Waffe aus seiner Jackentasche und ich zuckte zusammen, während ich einen starken Schlag auf den Hinterkopf bekam…

-Flashback Ende-

Das war das letzte an das ich mich erinnern konnte, als ich im Krankenhaus aufgewacht bin. Mein Kopf hatte wohl stark geblutet, jedoch schaffte ich es zum nächsten Haus zu laufen, wo unsre Nachbarn dann sofort die Polizei und einen Notarzt gerufen hatten. So erzählten es mir zumindest die Ärzte. Sie sagten mir auch, dass meine Eltern tot seien und sie Polizei noch nach den Tätern sucht.

In den nächsten Wochen musste ich unzählige Gespräche mit der Polizei über mich ergehen lassen und ihnen den „Tathergang“ genau erläutern. Es war einfach schrecklich mich immer und immer wieder an diese Nacht zurück zu erinnern. Seit dem plagen mich ständig Albträume, welche mich jede Nacht im Krankenhaus schreiend aufwachen ließen. 

-Hunted-  (H.S.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt