Kapitel 4

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Sophies Pov.

Ich träume seit dem einen Tag, der mein ganzes Leben verändert hat immer wieder von diesen grünen, weit aufgerissenen Augen, die mich so durch dringend anstarrten, dass man fast glauben könnte dieser Junge kann meine innersten Gedanken lesen.

Was war nur mit mir los? Warum träume ich die ganze Zeit nur von diesem einen Moment in dem sich unsere Augen treffen? Das kann doch nicht normal sein. Wenn ich an diese Nacht  denke fühle ich so viel Leere, Traurigkeit und vorallem Angst in mir. Ich muss versuch wieder nach vorne zu schauen.

Gestern Nacht wachte ich auf und dachte im ersten Moment als ich eine Person vor mir stehen sah, dass diese Typen, die meine Eltern getötet haben, mich gefunden hatten. Doch als ich genauer hin sah erkannte ich Louis und atmete auf. Erleichtert saß ich mich auf mein Bett und erzählte ihm von diesem Kerl, der mir im Auto den Schlag verpasst hatte. Er blieb noch ein bisschen in meinem Zimmer, bis ich mich beruhigt hatte. Danach machte Louis mir noch eine Tasse Tee und ging wieder schlafen. Den Rest der Nacht verbrachte ich damit, in meinem Bett über diesen ständig widerkehrenden Traum nach zu denken. Doch ich wurde nicht schlau aus ihm.

Gegen Sieben hörte ich dann die Dielen des Flurs quietschen und kurz darauf öffnete sich meine Zimmertür. „Sophie? Bist du schon wach?“ fragte Louis und lugte mit seinen klaren Augen um die Kante der Tür. Ich nickte nur und rappelte mich langsam auf. „Wie geht’s dir Kleine?.“ "alles gut keine Sorge“ meinte ich gelassen während ich einige Anziehsachen aus der Kommode holte "Ganz sicher? Ich meine wegen deinem Traum“ "Ja klar." "Na gut, du kannst jetzt übrigens ins Bad, aber beeil dich ein bisschen, Dad will auch noch rein“ erklärte Louis und machte Anstalenten zu gehen „Mach ich“ fügte ich schnell hinzu und schnappte mir meine Sachen und machte mich auf den Weg ins Zimmer neben an. Als ich mit dem Waschen fertig war und mich umgezogen hatte nahm ich eine Tasche aus meinem Schrank und packte noch einige meiner alten Schulsachen hinein. Dann stieg ich die Treppe runter und setzte mich zu Lou an den Esstischen. Vor ihm stand eine Schüssel, die bis oben hin mit Müsli gefüllt war. Er grinste und schob sich einen vollen Löffel in den Mund. Ein fröhlich „Guten Morgen“ kam aus der Küche und Johanna schielte um die Ecke. „Morgen“ erwiderte ich schnell und ging zu ihr. „Magst du auch ein Müsli wie mein kleiner Boobear?“ „Haha du nennst Louis Boobear, das ist ja echt niedlich“ lachte ich laut und Johanna fing lächelnd an zu nicken. Sie holte eine Schüssel aus dem Küchenregal und nahm eine Packung mit Cornflakes heraus, welche sie dann zusammen mit Milch in die rosa Schale goss. Ich nahm sie dankend an und machte mich wieder auf zu Louis. „Na Boobear, schmeckts?“ grinste ich und er sah mich böse an. Wenn Blicke töten könnten…

Nachdem wir fertig mit Frühstücken waren zogen wir unsere Jacken über und machten uns auf den Weg zu meinem ersten Tag in Louis Schule. „Fahren wir mit dem Bus Lou?“ „Nop“ meinte er, nahm meine Hand und zwinkerte mir zu. „Du lernst jetzt erst mal das aller hübscheste und tollste Mädel der Welt kennen!“ verkündete er. "Na dann mal los." gluckste ich fröhlich. Die Schule war wohl nicht allzu weit weg, weswegen wir zu Fuß gingen. Nach etwa drei Minuten blieb Lou dann vor einem großen Haus stehen. Er lief zur Tür und drückte die Klingel. Nach nicht mal zwei Sekunden öffnete sie sich auch schon und ein Mädchen mit dunklen, zu einem seitlichen Zopf geflochtenen Haaren und strahlen grünen Augen sprang in Louis Arme und drückte ihm einen dicken Kuss auf die Lippen. „Guten Morgen mein Schatz“ meinte er lächelnd und erwiderte ihre Umarmung ausgiebig. Kurz drauf richtete das Mädchen dann ihren Blick auf mich. Ich lächelte und hob eine Hand um mich unauffällige bemerkbar zu machen. Sie löste sich von Lou und rannte auf mich zu, dann zog Louis Freundin mich in eine schwungvolle Umarmung und starrte mich prüfend an. Ich wusste nicht wie ich reagieren sollte, weshalb ich einfach gar nicht reagierte und Hilfe suchend zu Louis schaute. Er bemerkte es aber nicht, da er irgendwas in sein Handy tippte.

-Hunted-  (H.S.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt