~meine Mutter~

8.7K 325 20
                                    

Die letzten Tage zogen relativ schnell an mir vorbei. Es war jetzt also erst einmal Wochenende.
Als ich aufwachte sah ich sofort, dass ich eine Nachricht hatte.

Okay Jonas, ich werde wahrscheinlich morgen früh kommen und bleibe bis zum Rest der Woche.
Dann können wir ja vielleicht mal zusammen in die Stadt shoppen gehen oder nicht? :)

Bis morgen

Ich zog mich an und ging in die Küche. Als ich nichts passendes zu Essen finden konnte, entschied ich mich es einfach erst mal zu lassen.

~

Eine Stimme in meinem Kopf schrie die ganze Zeit 'Laaaaaangweiliiig' und irgendwie stimmte das auch.
Wütend und genervt stand ich auf und zog mir etwas anderes an. Ich wollte einfach raus hier.
Ich bund mir die Schuhe zu, nahm meine Kopfhörer und mein Handy mit, dann lief ich los.
Bevor ich losging schloss ich die Tür zu und packte den Schlüssel in meine Hosentasche.

~

Nach einer halben Stunde fand ich mich allein im Wald wieder.
Ich liebte den Wald, dort konnte ich alles vergessen und niemand störte mich.

Während ich so vor mich hin lief bemerkte ich nicht wie die Zeit verstrich. Es dämmerte schon und um ehrlich zu sein hatte ich keine Ahnung wo ich hin gelaufen bin.
Ich drehte mich ein mal und versuchte einfach zurück zu gehen, jedoch kam ich dann nach einer gefühlten Stunde irgendwo an einer Strasse raus.
Genervt holte ich mein Handy und ließ mich von GoogleMaps orten.
'Wenigstens hab ich hier draußen Netz'

~

Als ich endlich wieder zu Hause war tat mir alles weh und ich ging duschen. Ich liebte das Gefühl des heißen Wassers auf meiner Haut.
Nachdem ich mich wieder angezogen hatte legte ich mich auf mein Bett.
Mir war angenehm warm und alles kam mir so unwirklich vor.
Ich sah wie sich die Schatten bewegten, wenn die Lichtstrahlen der vorbeifahrenden Autos durch mein Fenster schienen.
Alles war still, nur hörte ich ein ganz leises „Jonas?“ Es war die Erinnerung an ihn wie er meinen Namen sagte.
Ich schloss die Augen, nahm mein Kissen in den Arm und presste mein Gesicht hinein.

'Warum geht er mir verdammt noch mal nicht aus dem Kopf?!' Ich seufzte leise. 'Irgendwas stimmt doch mit ihm nicht... Oder mit mir?'
Das war der letzte Gedanke bevor ich einschlief.

~

Ich rannte noch im Halbschlaf zur Haustür und versuchte sie zu öffnen.
Verschlafen stand ich meiner Mutter gegenüber, sie nahm mich sofort in die Arme und presste mir einen Kuss auf die Stirn.
„Schön dich wiederzusehen.“ Ich schmunzelte und nahm ihr einen Koffer ab.

Sie zog die Schuhe und ihre Jacke aus, ging in die Küche und fing an Kaffee zu kochen. Währenddessen ging ich hoch und holte die Zettel die sie Unterschreiben musste.
Sie fragte mich noch einige Sachen und wir redeten über alle Geschehnisse der letzten Zeit. Zumindest über fast alle...

Später setzten wir uns zusammen an einen Tisch und schlugen die Bücher ein, für sowas hatte ich echt gar kein Talent.

~

„Möchtest du denn diese Woche noch mit mir in die Stadt gehen, Jonas?“ fragte sie mich und riss mich aus dem Wirrwarr meiner Gedanken.
„Äh, ja. Klar gerne. Ich komm gerne mit.“ beteuerte ich.
„Wie wärs mit morgen? Geht das mit deinen Stunden?“

~

Beim Abendessen musterte sie mich, als würde sie auf etwas angespannt warten...
„Jonas...“ fing sie an. Ich schaute von meinem Teller auf.
„Ist alles in Ordnung? Du bist abwesend.“
„Ich? N-nein. Also doch, alles ok!“ Sie kniff die Augen zusammen, das bedeutete soviel wie 'egal was du mir verheimlichst, ich werde es herausfinden'.

Nach dem Essen ging ich in mein Zimmer und sah mir ein Paar YouTube Videos an.
Als ich merkte, dass ich müde wurde schloss ich mein Handy zum Laden an und schaltete es aus.
Wieder hatte ich mein Kissen im Arm und sah immer wieder in seine Augen. Er war mir ganz nah...

'Oh Gott, Nein' angestrengt presste ich die Augen zusammen und drehte mich um.

Er und ich für immer?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt