~Gift schlucken~

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Als er das Blut schmeckte wurde er wild und seine Augen wurden schwarz, genauso wie bei der Sache mit Dylan. Ich wollte von ihm weg und stand auf, doch im gleichen Moment stand er vor mir und drückte mich gegen die Wand.
Er hielt meine Handgelenke fest und sah mich gierig an.
Mir wurde schlecht und ich fing an zu weinen. Ich sah Sterne und spürte den brennenden Schmerz in meinem Mund. Ohnmächtig rutschte ich an der Wand runter und alles wurde schwarz.

~

„WAS HAST DU GEMACHT?“ Ich kam langsam wieder zu mir und hielt mir den Kopf. Nur grob konnte ich Umrisse erkennen und sah wieder grünes Licht.
Ich blinzelte mehrmals und versuchte das laute Stimmengewirr zu verstehen. „Ich i-ich das war keine Absicht! Verschwinde!“

Ich versuchte mich aufzusetzen und meine Sicht schärfte sich wieder normal. „Dylan? Eric? Was macht ihr hier?“ Wir waren in meinem Zimmer und die Beiden waren kurz davor sich anzuspringen. „Jonas, baby. Wie geht es dir jetzt?“ Dylan kam direkt auf mich zu und zog mich in seine Arme.
„Bah das Shirt musst du unbedingt ausziehen und duschen solltest du auch. Ich komm gerne mit...“ Er grinste und küsste mich hinter meinem Ohr, das brannte.
„GEH SOFORT VON IHM WEG UND NENN IHN NICHT BABY DAS KANNST DU ZU DEINEN BILLIGEN NUTTEN SAGEN!“ Eric schubste ihn von mir weg und nahm mich in seine Arme.
In mir brannte alles und ich konnte ein wütendes Stöhnen nicht unterdrücken. „Es tut mir so leid, Jonas.“ Diese Worte sagte er immer und immer wieder und schluchzte in mein Shirt.

Ich hatte keine Ahnung was los war.
„Was ist ü-überhaupt passiert? AU!“
Sofort strich Eric mir über den Kopf.
„Alles wird gut, beruhig dich...“
Er erklärte mir alles und dann fragte ich Dylan. „Und was machst du hier? Und wie bist du überhaupt reingekommen?“
Genervt antwortete er: „Ich bin hergekommen um mit dir zu reden, du hast einfach aufgelegt! Ich wollte wissen ob du mit rauskommst, ist doch Jahrmarkt seit gestern! Also hab ich den Zweitschlüssel unter der Fußmatte genommen und hier auf dich gewartet! Und dann kamst du da an!“ Er wandte sich zu Eric und schwebte wütend im Raum. „Und erzählst mir das mein Baby Gift geschluckt hat! Gift von diesem widerlichen Blutsauger!“

Sanft legte er mich auf mein Bett und stand auf. Er griff nach Dylan und zog ihn kräftig am Arm zu Boden.
Dann schrie er: „VERDAMMT NOCHMAL ES WAR KEINE ABSICHT! AUSSERDEM SOLLST DU IHN NICHT SO NENNEN! ER GEHÖRT MIR! NUR MIR!“
Dylan entriss sich ihm und schwebte wütend über ihm. „Ob er dich noch will, wenn er merkt was du ihm angetan hast?“ Er lächelte böse.
Eric stockte kurz und sah traurig wissend zu mir.
Ich wusste, dass er in diesem Moment genau das dachte.

Da ich nicht wortlos rumliegen wollte sagte ich schließlich leise: „W-was soll er mir denn angetan haben?“
Ein hysterisches lachen kam von Dylan. „Du, du willst wissen... was er dir ANGETAN HAT?! DU HAST VAMPIRGIFT AN DEINER WUNDE GEHABT DU TROTTEL! DU VERWANDELST DICH! DAS HAT ER DIR ANGETAN!“
Er stieß Eric gegen die Wand. „HÖR GEFÄLLIGST AUF IHN ANZUSCHREIEN! DAS WÄRE SO ODER SO PASSIERT! DU A-“
„Ganz sicher nicht...“ Er flüsterte und drehte sich zu mir um.
Mir war das Ganze zu viel und ich rannte mit meiner Jacke aus dem Haus. Es war bereits dunkel draußen und ich machte mich auf den Weg zum Wald. 'Dort hab ich wenigstens ein bisschen Ruhe!'

~

Ich hatte mich mehrmals umgedreht, doch sah ich keinen von Beiden.
Mein Kopf schmerzte höllisch und ich stolperte immer tiefer in den Wald hinein.
Nach einer Weile konnte ich die Tränen nicht mehr kontrollieren. Es ist einfach alles zu viel für mich.

Als ich am Ufer eines kleinen Sees angekommen war setzte ich mich traurig an's Wasser. Die Sterne und der Mond spiegelten sich in ihm wieder, ich lächelte kurz, weil die Ruhe um mich so angenehm war.
Ich atmete ruhig vor mich hin, doch es fiel mir immer schwerer.
Panisch stand ich auf und hielt mir den Kopf. Mir wurde schwindelig und alles um mich verschwamm unter einen dichten Schleier.
Vollkommen blind taumelte ich zwei Schritte nach vorn und kippte um, das Wasser des Sees umhüllte mich.

Er und ich für immer?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt